Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten. Людвиг ван Бетховен
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten - Людвиг ван Бетховен страница 6

Название: Ludwig van Beethoven: Ich lebe nur in meinen Noten

Автор: Людвиг ван Бетховен

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783843806497

isbn:

СКАЧАТЬ Bei Ihrer Antwort können Sie mir selbst auch Preise festsetzen und da Sie weder Jud noch Italiener, und ich auch keins von beiden bin, so werden wir schon zusammenkommen. – Geliebtester Hr. Bruder gehaben Sie sich wohl und seyn Sie versichert von der Achtung

      Ihres Bruders

      L. v. Beethoven.

       An denselben.

      Wien am 15. (oder so was dergleichen) Jenner 1801.

      Mit vielem Vergnügen mein geliebtester Herr Bruder und Freund habe ich Ihren Brief gelesen. Ich danke Ihnen recht herzlich für die gute Meinung die Sie für mich und meine Werke gefaßt haben und wünsche es mir oft verdienen zu können; auch dem Herrn K. bitte ich meinen pflichtschuldigen Dank für seine gegen mich geäußerte Höflichkeit und Freundschaft abzustatten. – Ihre Unternehmungen freuen mich ebenfalls und ich wünsche daß wenn die Werke der Kunst Gewinn schaffen können, dieser doch viel lieber echten wahren Künstlern als bloßen Krämern zu Theil werde.

      Daß Sie Sebastian Bachs Werke herausgeben wollen ist etwas was meinem Herzen, das ganz für die hohe große Kunst dieses Urvaters der Harmonie schlägt, recht wohl thut und ich bald in vollem Laufe zu sehen wünsche; ich hoffe von hier aus, sobald wir den goldenen Frieden verkündigt werden hören, selbst manches dazu beizutragen sobald Sie darauf Pränumeration nehmen.

      Was nun unsere eigentlichen Geschäfte anbelangt, weil Sie es nun so wollen, so sei Ihnen hiemit gedient. Für jetzt trage ich Ihnen folgende Sachen an: Septett (wovon ich Ihnen schon geschrieben) 20 Duc., Symphonie 20 Duc., Concert 10 Duc., große Solosonate Allegro, Adagio, Minuetto, Rondo 20 Duc. Diese Sonate hat sich gewaschen geliebtester Herr Bruder!

      Nun zur Erläuterung: Sie werden sich vielleicht wundern daß ich hier keinen Unterschied zwischen Sonate, Septett, Symphonie mache, weil ich finde daß ein Septett oder Symphonie nicht so viel Abgang findet als eine Sonate, deswegen thue ich das obwohl eine Symphonie unstreitig mehr gelten soll. (NB. das Septett besteht aus einem kurzen Eingangsadagio, dann Allegro, Adagio, Minuetto, Andante mit Variationen, Minuetto, wieder kurzes Eingangsadagio und dann Presto). – Das Concert schlage nur zu 10 Duc. an, weil wie schon geschrieben ichs nicht für eins von meinen besten ausgebe. Ich glaube nicht daß Ihnen dieses übertrieben scheint Alles zusammengenommen, wenigstens habe ich mich bemüht Ihnen so mäßig als möglich die Preise zu machen. – Was die Anweisung betrifft so können, da Sie mir es frei stellen, Sie selbe an Geimüller oder Schüller ergehen lassen. Die ganze Summe wäre also 70 Ducaten für alle 4 Werke, ich verstehe mich auf kein anderes Geld als Wiener Ducaten, wie viel das bei Ihnen Thaler in Golde macht, das geht mich alles nichts an weil ich wirklich ein schlechter Negociant und Rechner bin. Nun wäre das saure Geschäft vollendet, ich nenne das so weil ich wünschte daß es anders in der Welt sein könnte. Es sollte nur ein Magazin der Kunst in der Welt sein wo der Künstler seine Kunstwerke nur hinzugeben hätte um zu nehmen was er brauchte; so muß man noch ein halber Handelsmann dabei sein und wie findet man sich darein – du lieber Gott – das nenne ich noch einmal sauer. – Was die Leipziger Ochsen betrifft so lasse man sie doch nur reden, sie werden gewiß niemand durch ihr Geschwätz unsterblich machen, so wie sie auch niemand die Unsterblichkeit nehmen werden dem sie vom Apoll bestimmt ist.

      Jetzt behüte Sie und Ihren Mitverbundenen der Himmel, ich bin schon einige Zeit nicht wohl und da wird es mir jetzt so gar ein wenig schwer Noten zu schreiben, viel weniger Buchstaben. Ich hoffe daß wir oft Gelegenheit haben werden uns zuzusichern wie sehr Sie meine Freunde und wie sehr ich bin –

      Ihr Bruder und Freund

      L. v. Beethoven.

      Auf eine baldige Antwort – Adieu.

       An denselben.

      Wien am 22. April 1801.

      Sie haben Ursache über mich zu klagen und das nicht wenig. Meine Entschuldigung besteht darin daß ich krank war und dabei noch obendrein sehr viel zu thun hatte, so daß es mir kaum möglich war auch nur darauf zu denken was ich Ihnen zu schicken hatte, dabei ist es vielleicht das einzige Geniemäßige was an mir ist, daß meine Sachen sich nicht immer in der besten Ordnung befinden und doch niemand im Stande ist als ich selbst da zu helfen. So z. B. war zu dem Concerte in der Partitur die Clavierstimme meiner Gewohnheit nach nicht geschrieben und ich schrieb sie erst jetzt, daher Sie dieselbe wegen Beschleunigung von meiner eigenen nicht gar zu lesbaren Handschrift erhalten.

      Um so viel als möglich die Werke in der gehörigen Ordnung folgen zu lassen merke ich Ihnen an daß Sie

auf die Solosonate Op. 22
auf die Symphonie Op. 21
auf das Septett Op. 20
auf das Concert Op. 19

      setzen mögen lassen. Die Titeln werde ich Ihnen nächstens nach schicken.

      Auf die Johann Sebastian Bach’schen Werke setzen Sie mich als Pränumerant an sowie auch den Fürsten Lichnowsky. Die Übersetzung der Mozartischen Sonaten in Quartetten wird Ihnen Ehre machen und auch gewiß einträglich sein; ich wünschte selbst hier bei solchen Gelegenheiten mehr beitragen zu können, aber ich bin ein unordentlicher Mensch und vergesse bei meinem besten Willen auch Alles, doch habe ich schon hier und da davon gesprochen und finde überall die beste Neigung dazu. Es wäre recht hübsch wenn der Herr Bruder auch nebst dem daß Sie das Septett so herausgeben, dasselbe auch für Flöte z. B. als Quintett arrangirten, dadurch würde den Flötenliebhabern die mich schon darum angegangen, geholfen und sie würden darin wie die Insecten herumschwärmen und davon speisen. – Von mir noch etwas zu sagen so habe ich ein Ballet gemacht wobei aber der Balletmeister seine Sache nicht ganz zum Besten gemacht. – Der F … von L. hat uns auch mit einem Producte beschenkt das den Ideen die uns die Zeitungen von seinem Genie gaben, nicht entspricht; wieder ein neuer Beweis für die Zeitungen. Der F … scheint sich Herrn M … beim Kasperle zum Ideale gemacht zu haben, doch – ohne sogar ihn – zu erreichen. – Das sind die schönen Aussichten unter denen wir arme Hiesigen gleich empor keimen sollen.

      Mein lieber Bruder eilen Sie nun recht die Werke zum Angesicht der Welt zu bringen und schreiben Sie mir bald etwas damit ich wisse ob ich durch meine Versäumniß nicht Ihr ferneres Zutrauen verloren habe.

      Ihrem Associe Kühnel alles Schöne und Gute. In Zukunft soll alles prompt und fertig gleich folgen. Und hiermit gehaben Sie sich wohl und behalten Sie lieb

      Ihren Freund und Bruder

      Beethoven.

       An denselben.

      Wien Juni 1801.

      Ein wenig verwundert bin ich wirklich über das was Sie mir durch den hiesigen Besorger Ihrer Geschäfte haben sagen lassen; fast möchte es mich verdrießen daß Sie mich eines so schlechten Streichs fähig halten. Ein anderes wäre es ich hätte meine Sache nur gewinnsüchtigen Krämern verhandelt und machte dann noch versteckter Weise eine andere gute Speculation, aber Künstler gegen Künstler das ist etwas stark mir so etwas zuzumuthen. Mir scheint das Ganze entweder völlig ausgedacht um mich zu prüfen oder bloß Vermuthung zu sein. Auf jeden Fall diene Ihnen hiermit daß ich ehe Sie das Septett von mir erhielten, ich es dem Herrn Salomon (um es in seinem Concert aufzuführen, dieses geschah blos aus Freundschaft) СКАЧАТЬ