Luzifer junior - Ein Geschenk der Hölle. Jochen Till
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Название: Luzifer junior - Ein Geschenk der Hölle

Автор: Jochen Till

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Luzifer junior

isbn: 9783732013968

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СКАЧАТЬ Geburtstag zu haben wirklich so eine tolle Sache ist. Was machen die denn so lang da drin?

      Ich gehe um die Ecke, um einen Blick durchs Fenster zu werfen. In dem Moment, in dem ich mich nach oben strecke, um etwas zu sehen, zieht mir Lilly die Vorhänge vor der Nase zu.

      »HIER GIBT ES NICHTS ZU SEHEN!«, ruft sie. »DU VERDIRBST DIR NUR SELBST DIE ÜBERRASCHUNG!«

      »NA UND?«, rufe ich zurück. »VIELLEICHT WILL ICH MIR JA SELBST DIE ÜBERRASCHUNG VERDERBEN! IST JA SCHLIESSLICH MEINE ÜBERRASCHUNG! MIT DER KANN ICH JA WOHL MACHEN, WAS ICH WILL!«

      »KANNST DU NICHT!«, erwidert Lilly. »ÜBERRASCHUNGEN GEHÖREN SO LANG DENJENIGEN, DIE SIE PLANEN, BIS SIE GEKLAPPT HABEN! ALSO IST DAS IMMER NOCH UNSERE ÜBERRASCHUNG UND WIR ENTSCHEIDEN, WANN DU SIE ZU SEHEN KRIEGST!«

      Mist, verdammter. Aber so leicht gebe ich nicht auf. Ich entferne mich ein paar Schritte und hole Cornibus aus meiner Tasche.

      »Okay, pass auf, Cornibus«, sage ich leise. »Du verwandelst dich jetzt in eine Ameise, krabbelst da rein, guckst dich um, kommst wieder raus und erzählst mir alles, was du drinnen gesehen hast.«

      Cornibus schüttelt seinen kleinen Hamsterkopf.

      »Cornibus nicht spüronieren für Luzie«, sagt er. »Lilly verboten. Cornibus kein Ärger mit Lilly. Lilly gefährlich.«

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      Wie jetzt? Cornibus hat Angst vor Lilly? Das wusste ich noch gar nicht. Okay, sie kann auch ziemlich Angst einflößend sein, ich möchte auch keinen Ärger mit ihr. Aber Cornibus hat sonst eigentlich vor nichts Angst, das wundert mich jetzt doch ein bisschen.

      »Ach, komm schon«, sage ich. »Nur ein ganz kleines bisschen. Du kriegst auch eine Tafel Schokolade dafür.«

      »Schlotzolade gut. Kein Ärger mit Lilly besser.«

      »VERSUCHST DU DA DRAUSSEN ETWA, CORNIBUS ZUM SPIONIEREN ZU ÜBERREDEN?«, ertönt Lillys Stimme von drinnen. »VERGISS ES! ICH HABE IHM EIN EXTRAGROSSES STÜCK KUCHEN VERSPROCHEN, WENN ER ES NICHT MACHT!«

      »Ach, so ist das«, sage ich und gucke Cornibus strafend an. »Du hast also gar keine Angst vor Lilly. Es geht dir nur um den Kuchen.«

      »Schlotzolade gut. Kuchen mit Schlotzolade besser.«

      »Tja, Pech für dich«, sage ich. »Vielleicht hättest du von mir ja ein noch größeres Stück Kuchen gekriegt. Aber das kannst du jetzt vergessen, selbst dran …«

      »WILLST DU DA DRAUSSEN NOCH LÄNGER RUMDISKUTIEREN ODER ENDLICH GEBURTSTAG FEIERN?«, unterbricht mich Lilly. »IHR KÖNNTET JETZT SCHON MAL ZUR TÜR KOMMEN, WIR SIND GLEICH SO WEIT!«

      »ALLES KLAR, BIN SCHON DA!«, rufe ich und gehe schnell zurück zur Tür.

      Endlich, endlich ist es so weit! Gleich fängt mein Geburtstag richtig an! Ich bin so gespannt, was mich drinnen alles erwartet!

      »MACH DIE AUGEN ZU!«, ruft Lilly durch die geschlossene Tür.

      Wie bitte? Was soll das denn jetzt? Wieso soll ich denn die Augen zumachen? Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.

      »Nö!«, erwidere ich. »Dann sehe ich doch die Überraschung nicht!«

      Ich höre ein Kichern von drinnen.

      »DAS GEHÖRT DAZU!«, ruft Lilly. »MACH ES EINFACH!«

      Es gehört zu einer Geburtstagsüberraschung, dass man sie nicht sieht? Kapier ich nicht. Aber okay, wahrscheinlich ist das wieder so ein komischer Brauch hier oben. Ich schließe meine Augen.

      »SIND ZU!«, rufe ich.

      Ich höre, wie sich die Tür öffnet.

      »Jetzt kannst du die Augen wieder aufmachen«, höre ich Lillys Stimme.

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      Ich öffne die Augen und sehe Aaron, Gustav, Lilly und Herrn Rosenberg vor mir stehen. Sie tragen kleine spitze Hüte in unterschiedlichen Farben und haben Tröten im Mund, mit denen sie lustige Geräusche machen.

      »TA-DAAAA!«, rufen sie mir zwei Sekunden später im Chor entgegen. »ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG, LIEBER LUZIE!«

      Jetzt bewerfen sie mich mit winzigen bunten Papierschnipseln, die teilweise an mir hängen bleiben oder auf den Boden fallen – offenbar darf man an Geburtstagen ungestraft Dreck machen, das gefällt mir.

      Aaron tritt auf mich zu und umarmt mich kräftig.

      »Herzlichen Glückwunsch zu deinem ersten Geburtstag! Geburtstag!«, sagt er.

      »Ja, alles Gute, mein Bester!«, sagt Gustav und umarmt mich ebenfalls.

      »Auch wenn ich mich immer noch nicht richtig dran gewöhnen kann, plötzlich einen Neffen zu haben: Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag, Luzie«, sagt Herr Rosenberg und klopft mir auf die Schulter. »Vor allem wünsche ich dir, dass das kommende Jahr etwas ruhiger und weniger … höllisch wird.«

      »Das wünschst du vor allem dir, Onkel Wolfram, damit du dir nicht so viele Sorgen um mich machen musst«, sagt Lilly lachend. »Aber ich hätte auch nichts gegen ein bisschen weniger Aufregung. Oder wie siehst du das, Bruderherz? Komm, lass dich drücken, du teuflisches Geburtstagskind!«

      Sie breitet ihre Arme aus und kommt auf mich zu.

      Als sich ihre Arme um mich schließen und wir uns berühren, entstehen lauter blaue Blitze um uns herum, die Luft knistert deutlich hörbar. Und plötzlich schießt ein stechender Schmerz in meinen Kopf.

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      »AU, VERDAMMT!«, rufen wir beide gleichzeitig und lassen uns schnell wieder los.

      »Was ist denn?«, fragt Herr Rosenberg besorgt. »Geht es euch gut?«

      »Ja … Nein … Ich bin mir nicht sicher«, antwortet Lilly und reibt sich mit beiden Händen die Schläfen. »Das war nur ganz kurz ein fieser stechender Schmerz hinter der Stirn.«

      »Ja, bei mir auch«, sage ich. »So was hatte ich noch nie.«

      »Aber jetzt ist er wieder weg?«, fragt Gustav.

      Wir nicken beide.

      »Vielleicht hat das ja etwas mit eurem Geburtstag zu tun?«, mutmaßt Aaron. »Eine Art höllische Zwillingsreaktion? Zwillingsreaktion?«

      »Keine Ahnung«, sagt Lilly. »Aber wir sollten uns vorsichtshalber für den Rest des Tages besser nicht mehr berühren.«

      »Gute Idee«, stimme ich ihr zu. »Das brauche ich echt nicht noch mal.«

      »Ich kenne zufällig ein sehr gutes altes Hausmittel gegen Kopfschmerzen«, sagt Herr Rosenberg. »Es heißt Geburtstagskuchen. Kommt, lasst uns reingehen.«

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