Название: Gedichte
Автор: Gustav Schwab
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783849635954
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Gedeihe, festlicher Gesang!
Ja, deinen Segen zu verbreiten
Hast du uns Brüder ausgesandt;
Wir wollen deine Ströme leiten
Hinaus ins liebe Vaterland;
Und wo sie fließen, wo sie glühn,
Soll Glaube, Freiheit, Liebe blühn!
Gesellschaftslied auf dem Bodensee
Melodie: Bekränzt mit Laub den lieben vollen Becher.
Stimmt an den Sang, die grünen Wogen lauschen
Im alten Schwabenmeer,
Sobald ihr singt, beginnen sie zu rauschen
Und hüpfen um euch her.
Und sie durchströmt der Geist der fernen Zeiten,
Wo rings der Strand erklang,
Der Minne Lied zum Silberton der Saiten
Aus hundert Burgen drang.
Das Land ist stumm, das Ufer unbesungen,
Versunken ist die Lust –
Doch aus den Wassern hat sie sich geschwungen
Und lebt in unsrer Brust.
Im leichten Haus, das auf der Woge schwimmet,
Da wohnt der leichte Mut,
Da wiegt sich jede Freude groß, da glimmet
Noch jeder Hoffnung Glut.
Der Ruderschlag verstärkt den Schlag der Herzen,
Freundschaft und Lieb' erwacht;
O blickt umher, wie kühn die Wellen scherzen,
Drum scherzt auch ihr und lacht!
Der frohe Stoß, der unsern Nachen treibet,
Er geht durch Berg und Thal,
Sie fliegen hin, die Ruhe thront und bleibet
Nur in des Aethers Saal.
Und heller glänzet im Vorüberschweben
Der Thurm von Dorf und Stadt,
Die Firnen glühn, die niedern Hügel beben
Umwallt von Blüt' und Blatt.
Dort am Gestade schwingen sich die Reben –
So sagt, wo habt ihr Wein?
Im Doppelstrom durchschwimmen wir das Leben,
Schenkt ein, schenkt ein, schenkt ein!
Die Wonne wacht und alle Sorgen schlafen:
Doch ist des Glücks zuviel;
Die Sonne sinkt, es öffnet sich der Hafen,
Ach, schon sind wir am Ziel!
Doch tragen wir die Lust des Elementes
Hinaus in Stadt und Land,
Verbunden stets, denn das ist kein Getrenntes,
Was Lieb' und Lust verband!
Im Herzen lebt, von Sonnenschein umflossen,
Der treuen Freunde Bild,
Die blaue Flut wallt ewig drum ergossen,
Der Nachen wiegt es mild.
So süße Fahrt laßt uns durchs Leben träumen,
Da lebt sich's noch so gern;
Und wenn's auch stürmt, wenn bleich die Wogen schäumen,
Der Hafen ist nicht fern!
Die Feuerwerkerstochter
Auf waldigem Boden, im grünen Moose
Umwebt's den Baum, wie Schimmer der Rose,
Wie Nelkendunkel, wie Tulpenlicht,
Wo liebliche Jugend den Reigen flicht.
Schwarzbraune Maid, die schlanke, bleiche,
Die tanzt am fliegendsten um die Eiche,
Hat Augen reg wie ein Sonnenreif,
Und Brauen schwarz wie ein Pulverstreif.
Vor ihrer Blicke Stralengarben
Erlöschen die Blumen, die rosigen Farben,
Sie steigt aus Allen, sie strebt mit dem Wind:
Drum ist sie des Feuerwerkerskind.
Erwachsen unter den glühenden Sonnen,
Besprengt vom Stral der sprühenden Bronnen,
Bewacht vom äugelnden Feuerrad,
Das Haupt gekehrt zum Raketenpfad;
So ist sie gediehen, zum Glanz erlesen,
Die kühne Gespielin der feurigen Wesen,
Sie mischt in heitere Jugendpracht
Die plötzliche Flamme, den Ernst der Nacht.
Ein Knabe steht abseits vom Reigen,
Versunken in süßes, schauendes Schweigen,
Er blickt aus schwarzem Auge so hell:
Das ist des Feuerwerkers Gesell.
Und was er von farbigen Feuern geboren,
Das flieget, das braus't ihm vor Augen und Ohren,
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