Название: Gedichte
Автор: Gustav Schwab
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783849635954
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Es nahte sich an jedem Morgen
Still eine ros'ge Gärtnerin,
Die stellte früh, mit leisen Sorgen,
Vor euer weiches Beet sich hin.
Sie streut' in tausend lichten Fädchen
Den Samen auf den weißen Grund,
Und Morgenrot ergoß das Mädchen
Auf euch von Wangen und von Mund.
Und leuchtend über Mund und Wangen
Ergossen auf die kleine Hand
Zwei Sonnen, freundlich aufgegangen
Den holden Schimmer unverwandt.
Und auch den zarten Fingerspitzen
Entquoll so leise Kraft und Licht
Und zückte mit geheimen Blitzen
Durch euer rotes Angesicht.
So seid ihr in dem seltnen Scheine
Zu solcher Frühlingsglut gediehn:
So hell und himmlisch lächeln keine,
Auf die nur ird'sche Sonne schien.
O Morgenrot, o lichte Sonnen!
Glückselig wer in eurem Glanz
Den ew'gen Frühling sich gewonnen,
Den ewig blüh'nden Rosenkranz!
Das Wort der Liebe
O aller Berge Quellen,
Tönt mit berauschten Wellen
Vernehmlich durch die Luft!
O aller Thäler Bäume,
Säuselt mir leise Träume,
Und sendet süßen Duft!
Es sollen alle Sinne
Der Freude werden inne,
Die heut mein Herz begeht,
In allen Farben, Tönen
Lebe das Wort der Schönen,
Das mir im Geiste steht!
Der Liebe Wort, das zitternd
Und inniglich erschütternd
Durch meine Seele dringt,
In ew'gen Wiederhallen
Hör' ich es rings erschallen,
So daß es nie verklingt.
Und wenn die Quellen schweigen
Und wenn die Bäume neigen
Ihr Haupt in welker Zier;
Im Herzen ewig klingen,
Blühen und lieblich singen
Wird doch das Wort von Ihr.
Gesang der fliehenden Griechen von Parga
Als ihre Stadt von den Engländern an die Türken übergeben ward.
(1819.)
Frei aus dem Neugriechischen.
Männer.
Unser Schwert liegt auf der Erde,
Wie ein ausgelöschter Blitz.
Fern vom unterjochten Herde
Birg' uns, Meer! in deinem Sitz.
Aber, wenn wir nun zerschellen
Am verborgnen Felsenriff:
Laß' uns deine bittern Wellen
Treiben an kein englisch Schiff!
In den Hafen würd' es laufen,
An des Feindes Uebermut
Unsre Leichen zu verkaufen,
Wie jetzt unser Haus und Gut!
Frauen.
Grüne Lorbeern, frische Rosen!
Nicht mehr werdet ihr gepflückt,
Nicht mehr unsre freudelosen
Häupter je mit euch geschmückt.
O ihr Vögel in den Hainen!
Bach! und Wind! Mit eurem Klang
Wird sich fürder nicht vereinen
Unsrer hellen Stimme Sang.
Ach, der Lieder Ton muß hassen
Und der Blumen Ueberfluß,
Wer, wie wir, auf ewig lassen
Seiner Väter Boden muß.
Greise.
Ehre hat der Held Liassa
Nicht des Volkes Feind bezeugt,
Hat sein Haupt nicht vor dem Bassa,
Nicht vor dem Vezier gebeugt.
Bassa war die Feuerröhre,
Und das Schwert war ihm Vezier!
O Liassa! sieh und höre!
Deinem Beispiel folgen wir!
Unser Stamm soll sich zerstreuen,
Und СКАЧАТЬ