Gedichte. Gustav Schwab
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Название: Gedichte

Автор: Gustav Schwab

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783849635954

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СКАЧАТЬ nun denn, Brüder, sei's weil's muß!

      Das letzte Glas, den letzten Kuß!

      Abendsegen

      Dank, Vater! dir für Leid und Lust

      Und was du mir gegeben.

      Laß mich, wie dieses liebe Heut,

      Mein Morgen auch erleben.

      Erfüll' mir keinen thör'gen Wunsch,

      Das Gute laß nicht säumen.

      Und was du mir nicht geben kannst,

      Ei, davon laß mich träumen!

      Trost

      Wie ist sie mir erschienen

      So bleich, so lieb im Traum!

      So ernster edler Mienen

      Sah ich sie wachend kaum.

      Einst wird sie wiederkommen

      So himmlisch hell und gut,

      Im Himmel aller Frommen,

      In höh'rer Liebesglut.

      Was ist's, wenn sie im Leben

      Von mir gewendet geht?

      Ich will ihr gern vergeben,

      Daß sie mich nicht versteht:

      Besucht sie nur in Träumen

      Mich noch auf dieser Welt,

      Ist nur in Himmelsräumen

      Ein Haus für uns bestellt!

      Erste Liebe

      Wo bist du, Zeit der Plage,

      Der ungestillten Lust?

      Ruhst du, o Glut und Klage?

      Wirst du so mild, Verlust?

      Die Sonne schon im Sinken

      Verkläret ihren Schein,

      Die Bäum' und Büsche winken

      Die Quellen flüstern drein.

      Und schon erwachst du wieder,

      Du erstes Lieb'sgefühl,

      Ihr reinen Jugendlieder,

      Du frommes Bilderspiel!

      O Hoffnung, nicht Verlangen!

      O Sehnsucht, nicht Begier!

      Ein Beten und ein Bangen

      Scheu vor der Himmelsthür.

      Ein Ja aus allen Trieben,

      Und wieder keusches Nein;

      Das ist das erste Lieben,

      Das erste muß es sein!

      Das ist die Lieb' auf Erden

      In halber Kinderzeit;

      Erfüllet wird sie werden

      In jener Herrlichkeit.

      Verlieren und Entsagen,

      Das macht auf Erden reich:

      Das Finden und Erjagen

      Ist für das Himmelreich.

      Vom Berge

      Wir treten aus dem hohen Wald,

      Vom Morgenlicht erhellt:

      In sonnenfreundlicher Gestalt

      Grüßt uns die weite Welt.

      Was leuchtet dort im hellen Stral?

      Das ist das Felsenschloß.

      Ahnst du, mein Herz, den hohen Saal?

      Ahnst Ritter schon und Roß?

      Was blinket aus dem tiefen Thal?

      Das ist der alte Fluß.

      Ahnst du die Nixen ohne Zahl,

      Der Nymphen lust'gen Gruß?

      Was glänzt im Nebel dort wie Gold?

      Das ist ein Städtchen gar.

      Ahnst du die Mägdlein schmuck und hold,

      Mit krausem Lockenhaar?

      Das Felsschloß, das ist öd' so sehr,

      Kein Ritter haust mehr dort;

      Wohl rauscht der Fluß, doch ist er leer,

      Die Nymphen all' sind fort.

      Doch in die Stadt da ziehn wir ein,

      Die ist ganz voll und hell.

      Gegrüßet seid, ihr Jungfräulein,

      O kommt ans Fenster schnell!

      Auf ein Paar gestickte Rosen

      Nach Blumen trugen wir Verlangen,

      Doch lag der Winter auf den Aun:

      Da seid ihr lieblich aufgegangen,

      Fast wie ein Wunder anzuschaun.

      Doch ist's kein Wunder mehr zu nennen

      Für den, der eure Saat belauscht;

      Er sah die Himmelsröte СКАЧАТЬ