Gedichte. Gustav Schwab
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Название: Gedichte

Автор: Gustav Schwab

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783849635954

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      Ueber Nacht ward's Winterszeit!

      Schneeweiß blühn alle Bäume,

      Das sind mir Blütenträume!

      3. Auf dem Bussenberge

      Weithin, weithin wollt' ich streifen

      Auf des freien Hügels Rand,

      Der den Blick läßt ferne schweifen

      In der Schneegebirge Land.

      Dort im Grünen und im Blauen,

      Auf dem alten Mauerstein

      Durch das Fernrohr spähend schauen,

      Welche Wonne wird es sein!

      Solchen Wunsch in meinem Herzen

      Hört der launigte April,

      Fängt mit Flocken an zu scherzen,

      Zaubert her mir, was ich will.

      Meine Röhre kann ich drücken

      Ruhig in das Futteral,

      Darf mich nicht zur Ferne bücken:

      Schneegebirg' ist überall!

      4. Hayingen auf der Asp

      Sei mir willkommen, Städtchen

      In dieser schlimmen Zeit!

      Hat dich Aprilgestöber

      Auf das Gebirg verschneit?

      So finster und so enge

      Mag wohl kein andres sein,

      Es nimmt der Straßen Länge

      Dein kleines Rathhaus ein.

      Und niest einmal die Schildwacht

      An deinem obern Thor,

      Gleich schallt ein helles Prosit

      Vom untersten empor!

      Doch bin ich armer Wandrer

      An deinem Obdach froh,

      So durstig ist kein Andrer,

      Und müde keiner so.

      In einer grauen Stube

      Reichst du mir Speis' und Trank;

      Dir thaun die Phantasieen

      Des Dichters auf zum Dank.

      Die Thore will ich zimmern

      Aus ew'gem Cedernholz,

      Ein goldnes Dach soll schimmern

      Auf Thurm und Kirche, stolz.

      Ich pflanze Bäum' und Reben

      Auf deiner kahlen Au,

      Und über alles wölb' ich

      Des Sommerhimmels Blau.

      Dann zahl' ich meine Zeche;

      Leb' wohl, du sel'ger Ort!

      Ich muß durch Berg und Fläche

      In Schnee und Regen fort!

      5. Im Bergwirthshaus

      Braunes Bier und saure Gesichter!

      Saures Bier, brauner Augen Lichter,

      Hell und freundlich, treu und gut: –

      Wirtin, mir wird wohl zu Mut!

      6. Liedsinger politische Zeitung

      Wahrlich, auch die Zeitungsblätter

      Haben heut' Aprilenwetter,

      Gestern blies noch gar zu lind,

      Gar zu lau darin der Wind.

      Selig hießen die Monarchen,

      Daß die Kriegesfurien schnarchen;

      Heut' in dieser Sturmesnacht

      Plötzlich sind sie aufgewacht.

      Mahmud sitzt im Kaisersaale,

      Ali's Kopf steckt auf dem Pfahle,

      Und aus finstrer Wolke Sitz

      Stürmt der Hagel, schießt der Blitz.

      Auf zum Kampf, ihr Erdengötter!

      Doch ist nur Aprilenwetter,

      Und im Osten führt der Mai

      Goldnes Morgenrot herbei.

      7. Auf der Bergheide

      Laß dich den Schnee durchdringen,

      Laß dich den Sturm durchwehn:

      Denn, kann die Lerche singen,

      So kannst du wohl noch gehn!

      8. Im Lauterthal

      Was lachen mich die Männer,

      Die schmucken Mägdlein aus,

      Daß ich so eifrig schaue

      Nach dem zerfallnen Haus?

      Daß ich so sehnlich folge

      Des Flusses krummem Lauf,

      Daß ich so rüstig steige

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