Alexis. Karl Immermann
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Название: Alexis

Автор: Karl Immermann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783849628512

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      Laßt ihn, er macht's natürlich, daß man's sieht.

      SCHIFFER.

      Kuck' also über Bord. Ei, schönes Zeug!

      Wir sitzen fest auf einem Stück von Fels,

      Von Sandbank, oder sonst dergleichen Ding.

      »Hülfe!« ruft's unten. Eine mächt'ge Faust

      Streckt aus den Wellen sich. Zornrot geschwollen

      Sieht Eures Zaren Haupt empor. Lang fluten

      Die aufgelösten schwarzen Haare nach.

      Er hatte spähend auf dem Deck gestanden,

      Und war von dem gewalt'gen Stoß hinab-

      Geschleudert in die Flut. Nun setzt' ich eilig

      Ein Boot mit sechszehn starken Kerlen aus,

      Den Herrn zu retten. Aber jählings warf

      Der wilde Strom das Boot zum Schiff zurück.

      Es schaffte nichts. Und jammernd, aus dem Schiff,

      Sahn wir den Leib des Herren weitertreiben,

      Zuletzt verschwand der Leichnam in der Brandung;

      Drei Tage fischten wir, jedoch umsonst.

      O Rußland, in dem Meer erlosch dein Licht,

      Und auf dem Grunde liegt der Kerze Stumpf.

      Mich strafe Gott und hol' der Teufel, sagt' ich

      Ein Wort zuviel, zuwenig, oder falsch!

      Zu melden dies den mächtigen Bojaren

      Schickt Admiral Apraxin mich von Kronstadt.

      Ein dumpfes Schweigen unter dem Volke.

      EINER nach einer Pause.

      Hm!

      EIN ZWEITER.

      Ja!

      EIN DRITTER.

      Und ist der Zar denn also tot!

      EIN VIERTER zu einem Fünften, der weint.

      Was schluchzest du, Iwaschka?

      DER FÜNFTE.

      Ach Batuschka!

      Ach unser Väterchen! Du heller Mond,

      Der über Rußland schien!

      DAS VOLK herzudringend.

      Wer weint?

      DER VIERTE.

      Iwaschka.

      DAS VOLK.

      Warum?

      DER VIERTE.

      Er weint um unsres Zaren Tod.

      VOLK.

      So, darum weint er.

      SCHIFFER.

      Nun Adjes, Ihr Leute.

      EINER.

      Wir gehn mit Euch. Ihr sollt noch mehr erzählen.

      Wir hören's gern zweimal. Wie der nur mocht'

      Aussehn im Todeskampfe!

      Zu den beiden Bürgern.

      Geht ihr mit?

      ZWEITER BÜRGER.

      Behüt' uns Gott!

      Das Volk mit dem Schiffer ab. Die beiden Bürger bleiben.

      ERSTER BÜRGER.

      Was das nun geben wird?

      ZWEITER BÜRGER.

      Ich denke: Knute.

      ERSTER BÜRGER.

      Weil der Zar gestorben?

      Aus welchem Grund?

      ZWEITER BÜRGER.

      Aus welchem Grund? – Du Tropf!

      Die Ursach' liegt im Stiel und in den Riemen.

      ERSTER BÜRGER.

      Das ist ein furchtbar Land!

      ZWEITER BÜRGER.

      Wenn man drin aufwuchs,

      Kommt's einem ganz natürlich vor. Ich war

      Mit meinen Zobelfell'n auf Handel, weit

      In Ungarn, Hamburg, Sachsen, Amsterdam.

      Dort sind sie anders, menschlicher. So heißt's.

      Mir konnt's da nicht gefallen. Immer dacht' ich

      An unser altes, heil'ges Russenreich.

      ERSTER BÜRGER.

      Wer wohl den Thron besteigen wird?

      ZWEITER BÜRGER.

      Schweig still

      Von Thron und solchen Sachen, Erich Igel!

      Wir schwören Treu', wir Bürger, wenn die Herrn

      Bojaren, Erzbischöfe, Bischöf', Äbte

      Die Sache abgemacht. Bis dahin, Ruh'!

      Wie ist's? Gehst mit? Ich hab' ein Fäßchen Kwaß

      Vom besten, kriegt' auch Hausen von der Wolga.

      Nun? Auf 'nen Imb's? Nicht wahr?

      Sie wollen abgehn.

      Zweite Szene

      Alexander Kikin. Basil Dolgoruki. Beide mit Gefolge. Vorige.

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