TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2) - Stephen England страница 36

Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

isbn:

СКАЧАТЬ du damit was anfangen?«

      Thomas kniff die Augen zusammen, während er bis zum unteren Ende des Bildschirms scrollte. »Ich denke schon. Das Problem besteht darin, es ohne die Rückendeckung aus Langley tun zu müssen. Es gibt da eine Hintertür im Netzwerk von AmEx – Carol hat mir gezeigt, wie man da reinkommt, während der Caracas-Operation vor zwei Jahren.«

      »Caracas?«, wunderte sich Tex, stand auf und kam zu ihm herübergelaufen. »Das war kurz nachdem sie überhaupt erst in Langley anfing – wie hat sie es geschafft, schon so schnell eine Freigabe für eine Hintertür wie diese zu bekommen?«

      Ein amüsiertes Lächeln kroch über Thomas‘ Gesicht. »So wie ich die Geschichte verstanden habe, was es ihr Hintertürchen. Niemand stellte viele Fragen. Wenn ich da hineinkomme, finden wir ihn – sobald Harry mit der Karte etwas bezahlt.«

      »Das könnte eine Weile dauern.«

      Thomas sah zu Tex auf, dessen Gesicht vor seinen Augen immer wieder verschwamm. Er blinzelte und kämpfte gegen die drohende Müdigkeit und den Alkohol in seinem Blutkreislauf an. »Wieso?«

      »Er hat alles an Bargeld mitgenommen.«

      »Großartig«, ächzte Thomas und begrub das Gesicht in seinen Händen. Er hätte es wissen müssen.

      »Wie viel?«

      »Der Größe der Security-Box nach zu urteilen … und ausgehend von den gebräuchlichen Scheinen würde ich auf Zehntausend tippen. Minimum. Er wird sich einem Flughafen nicht mal auf zehn Kilometer nähern, und das ist so ziemlich der einzige Ort, an dem er mit Karte zahlen würde.«

      Dann blieb nur Plan B. Die einzige Frage aber lautete: Was war Plan B?

       05:02 Uhr

       Der SUV

      »Also, was tun wir jetzt?«

      Carol, die sich eine Haarsträhne zurückstrich, sah von der Straßenkarte auf, die sie unter der Deckenbeleuchtung studiert hatte. »Wir nähern uns Orkney Springs. Noch zehn Meilen, dann sind wir in West-Virginia.« Sie sah in die Dunkelheit hinaus, die ihren Wagen umhüllte, und schaltete die Innenbeleuchtung aus. »Wann werden Sie mich in Ihren Plan einweihen?«

      Wann? Er startete den Wagen und brachte ihn auf die Straße zurück.

      »Ich denke, ich habe Samuel Han bereits erwähnt.«

      »Das haben Sie.«

      Harry räusperte sich, konzentrierte sich auf die vor ihm liegende Aufgabe. Die Nebenstraßen waren nicht geräumt worden – Virginia, so wie jedes andere Bundesland der Staaten auch, war seit Jahren knapp bei Kasse. Außerdem bedurfte es schon eines Wirbelsturms, um vor Weihnachten noch genügend Salz auf alle Highways zu bekommen.

      Aber die Nebenstraßen? Keine Chance.

      »Sammy war einer der besten Agenten, mit denen ich jemals zusammengearbeitet habe«, sagte er nach einer Weile. »Unerschütterlich. Er heiratete ein Mädchen namens Sherri aus Virginia Beach, bekam Zwillinge – zwei Jungen. Als sie heirateten, war er noch bei den SEALs in Little Creek, also wusste sie, wie der Hase läuft. Oder glaubte zumindest, es zu wissen.«

      Er konnte ihren Blick auf sich spüren, als er für einen Moment schwieg. »Er war anders als die anderen. Also, um ehrlich zu sein, trägt niemand bei einem Einsatz seinen Ehering. Eine Menge Jungs nutzen die Gelegenheit, im Ausland so oft wie möglich einen wegzustecken. Aber nicht Sammy. Das mit ihnen war eine echte Liebesgeschichte. Der amerikanische Traum.«

      »War?« Harry konnte den Schmerz in ihrer Stimme hören. Den Schmerz Hinterbliebener.

      »Ja, es gibt immer ein war. Sherri war daran gewöhnt, dass er mitten in der Nacht aufbrach – aber sie konnte sich nie an die Häufigkeit der Einsätze bei der Special Activities Division gewöhnen. Sammy war mehr unterwegs als zu Hause. Viele Frauen hätten ihn deswegen verlassen, aber sie blieb.«

      Die Räder des Excursion schlingerten ein wenig in dem nassen, glitschigen Schneematsch, und Harry lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf die Straße. »Wir kommen an eine Kreuzung – rechts oder links?«

      »Links«, antwortete sie nach einem kurzen Blick auf die Karte in ihrer Hand.

      »Sammy war im Einsatz, als es passierte«, fuhr Harry fort, nachdem er den SUV nach links um die Kurve gelenkt hatte. »Sein Sohn Lee spielte auf der Straße in der Nähe ihres Hauses in Norfolk mit dem Ball, als er von einem Wagen erfasst wurde. Wie sich herausstellte, saß ein alter Mann am Steuer, Mitte achtzig. Er war durcheinander gekommen und hatte Gaspedal und Bremse verwechselt. Wir waren in der Wüste vom Jemen, als ich den Anruf erhielt, und ich musste entscheiden, ob ich es ihm erzähle.«

      »Das haben Sie, oder nicht?«, hakte sie nach, als er zögerte.

      »Ein abgelenkter Operator ist ein toter Operator«, antwortete Harry ruhig. »Wir waren seit drei Wochen untergetaucht. Ich hatte zwei Möglichkeiten: Es Sammy erzählen und die Mission abblasen, oder es ihm zu verschweigen und die Mission durchzuziehen.«

      »Drei«, widersprach Carol mit eisiger Stimme.

      »Was?«

      »Sie hatten noch eine dritte Möglichkeit – es Han zu erzählen und ihm zu vertrauen, dass er einen klaren Kopf behält.«

      Harry sah aus dem Fenster des SUV. Weißer Schnee trieb vor der nächtlichen Dunkelheit der Appalachen vorbei. Kiefern, die unter der schweren Schneedecke ächzten, flackerten im Licht der Scheinwerfer auf.

      »Das stand nicht zur Debatte«, sagte er schließlich. »Die Leute tun oft so, als wäre Vertrauen so etwas wie eine Tugend. Aber das ist es nicht. Es ist vielmehr eines der größten und trügerischsten Laster. Vertrauen tötet.«

       05:17 Uhr

       Die Grenze zu West-Virginia

      Langeweile. Das war der schlimmste Teil ihres Jobs. Deputy Sanchez griff nach der Pumpgun und lief zur Vorderseite des Streifenwagens.

      Vor drei Jahren hatte er sich dem Shenandoah County Sheriffs Departement angeschlossen, aus einer Laune heraus. Zu der Zeit war sein Job als Montagearbeiter auf Eis gelegt worden und die Regierung war so ziemlich der einzige Arbeitgeber gewesen, der noch Leute einstellte. Ein Job wie dieser musste einfach aufregender sein, als einen Bulldozer zu fahren.

      Mit der Mossberg unter den Arm geklemmt, hauchte er in seine Hände und musste innerlich kichern. Aufregend …

      Ja, schon klar. Seine Dienstwaffe, eine Glock, hatte er in den drei Jahren im Dienst erst zweimal abgefeuert. Selbst zum Schießstand ging er kaum noch.

      Ein Wagen schälte sich ohne Vorwarnung aus der verschneiten Nacht. Die Lichter eines großen Ford Excursion strahlten den Deputy direkt an.

      Das vierte Fahrzeug in einer weitestgehend ereignislosen Nacht. Sanchez lief in die Mitte der Straße und Wilkes ging hinter ihm in Position, während er mit einer Handbewegung den SUV zum Halten brachte.

      Das Fenster auf der Fahrerseite wurde heruntergelassen, als Sanchez sich ihm näherte.

      »Deputy СКАЧАТЬ