TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
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Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

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СКАЧАТЬ er gerade putzte. »Jamaikanischer Rum und Ingwerbier.«

      »Klingt nach einem Plan.«

      »Er ist hier«, raunte ihm Tex zu, nachdem ihnen der Barkeeper den Rücken zukehrte, um sich um die Bestellung zu kümmern. Thomas hob den Kopf und erkannte den Umriss des DCS, der sich wie ein Schatten in der Tür abzeichnete.

      21.00 Uhr, auf die Minute. Pünktlich wie immer.

      Kranemeyer durchquerte die Bar und legte Thomas die Hand auf die Schulter. »Schön, dass ihr es einrichten konntet, Jungs.«

      Und dann lief zu einem leeren Ecktisch im hinteren Ende des Pubs. Thomas streckte die Hand nach seinem Glas aus und kippte es mit einer schnellen, ruckartigen Bewegung nach hinten. Der Rum rann ihm die Kehle hinab und half gegen die Kälte in seinem Inneren.

      Aber das würde nicht genügen. Er leerte sein Glas, stellte es auf die Bar zurück und folgte Kranemeyer.

      Die Party war vorbei.

       21:05 Uhr

       Das zwangsversteigerte Haus

       New Market, Virginia

      Sie schlief nicht. Harry bemerkte es sofort, als er den Raum betrat, schloss die Tür aber genauso behutsam hinter sich, als würde sie tief und fest schlummern.

      Er nahm die AK-47 von der linken in seine rechte Hand und ließ sich leise in den Lehnstuhl sinken. Unter den Waffen im Wagen war seine Wahl nach kurzem Überlegen auf diese gefallen. Die Motorradfahrer hatten Körperpanzerung getragen.

      Er konnte Carols Umrisse in der Dunkelheit kaum ausmachen, wie sie auf dem Bett lag, eingewickelt in den Schlafsack, den sie aus dem Safehouse mitgebracht hatten.

      Sie war wach, lag nur da. Das konnte er an ihrer Atmung hören. Er hatte lebenslange Erfahrung damit, anderen Menschen beim Schlafen zuzuhören. Nicht alle von ihnen waren danach wieder aufgewacht.

      Harry lehnte sich in dem Lehnstuhl zurück und legte sich das Sturmgewehr in den Schoß. In dem Haus war es kalt, bitterkalt, aber dagegen ließ sich nichts tun. Die Wasser- und Stromzufuhr waren gekappt worden. Das doppelstöckige Gebäude war wie so viele andere Mitte der Neunzigerjahre gebaute Häuser ohne eine alternative Heizquelle konzipiert worden. Erst gegen Ende der Obama-Administration, als die Energiepreise durch die Decke gingen, hatten die Leute begonnen, dies zu überdenken.

      In der Kälte, auf sich allein gestellt, das war er. Er hatte es von jenem Moment an gewusst, als er sein Bild groß auf Rhoda Stevens Fernsehschirm prangen sah, zusammen mit dem Fahndungsaufruf des Bureaus. Eine schlechte Aufnahme, verschwommen … aber sein Leben war damit vorbei gewesen. Und seine Tage auf der Flucht hatten gerade erst begonnen.

      Harry sprang auf die Beine und ein leicht sardonisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Er strich mit seiner behandschuhten Hand über den Empfänger der Kalaschnikow, spürte das kalte Metall durch das Neopren. Tief in sich drin hatte er die ganze Zeit gespürt, dass es einmal so kommen würde.

       21:15 Uhr

       Das Black Rooster

       Washington, D.C.

      Eine Sache, die unweigerlich in einer gewissen sozialen Unbeholfenheit unter Spionen mündete, war der universelle Drang, mit dem Gesicht zur Tür zu sitzen. Bernard Kranemeyer wertete es daher als ein Zeichen des Respekts, dass Thomas und Tex ihm diesen Platz überlassen hatten.

      Des Respekts, und in dem Maße, wie es ihnen möglich war, auch des Vertrauens. Er war lange genug durch die Hölle gegangen, um sich dieses zu verdienen.

      Thomas war bereits bei seinem zweiten Dark&Stormy angelangt, als der DCS endlich zum eigentlichen Punkt ihres Treffens kam. Er zog ein kleines HP-Notebook aus der Umhängetasche an seiner Seite, stellte es auf den Tisch und schaltete es ein.

      Als der Computer lief, kramte er einen USB-Stick aus seiner Manteltasche und steckte ihn an der Seite in den kleinen Rechner. Kurz darauf erschien eine Datei auf dem Bildschirm.

      »Ist es das, was ich glaube, das es ist?«, fragte Tex, der seine dunklen Augen zu obsidianfarbenen Dolchen zusammenkniff und Kranemeyer über den Tisch hinweg musterte.

      Der Direktor verzog seinen Mund zu einem knappen Lächeln.

      »Ich habe kurz darüber nachgedacht, mir die Dokumente einfach vorn in die Unterhose zu stopfen, aber …« Er zuckte mit den Achseln. »Datenklau hat sich seit den Tagen von Sandy Berger ziemlich gewandelt.«

      »Wieso fangen wir nicht einfach damit an, was für eine Datei das ist und was sie außerhalb der Agency zu suchen hat?«, unterbrach ihn Thomas, der sich den letzten Rest Rum von den Lippen leckte. Plötzlich war er überhaupt nicht mehr durstig.

      Kranemeyer seufzte. »Sie haben wahrscheinlich schon gehört, dass ich einen Anruf von Nichols erhielt, kurz nachdem er heute Morgen auf eigene Faust handelte und verschwand.«

      Die beiden Männer nickten. »Während des Anrufs benutzte Nichols den Notfallcode Freefall

      Thomas und Tex tauschten einen kurzen Blick miteinander aus. »Nie davon gehört.«

      »Das sagte Lasker auch«, nickte der DCS. »War lange vor Ihrer Zeit.« Er räusperte sich. »Es war Ende November des Jahres 2000, und die Lage im Westjordanland spitzte sich gerade zu.« Dann schnaubte er. »Okay, streichen wir das – wann war die Lage in diesem gottverlassenen Landstrich jemals entspannt?«

      Vom anderen Ende der Bar, wo eine Gruppe von Leuten Dart spielte, brandete Gelächter auf, und Kranemeyers Augen suchten instinktiv den Raum ab. Keine sichtbaren Gefahren. »David Lay war damals das dritte Jahr Station Chief in Tel Aviv, was bedeutete, dass die Operation RUMBLEWAY seiner Leitung unterstand. Ich war noch beim Militär, landete für die Dauer der Mission aber in Langleys Operations Directorate.«

      Er deutete auf den Bildschirm. »Das sind die Missionsunterlagen für RUMBLEWAY. Nichols empfing mich am Ben-Gurion-Flughafen und weihte mich auf dem Weg in die Botschaft in alles ein. Er kam mir wie ein Kind vor … aber wie sich herausstellte, hatte er da schon beinahe ein ganzes Jahr Black-Ops-Erfahrung hinter sich. Er kannte die Sprachen, die Kultur und die wichtigsten Akteure in der Region. Hinter vorgehaltener Hand nannte man ihn schon den wiedergeborenen Lawrence von Arabien. In den Tagen vor 9/11 gab es niemanden, der die Region besser kannte als Nichols, und niemanden, der größeren Respekt vor den Menschen und ihrer Religion hegte. Es gab Zeiten, da fragte ich mich, ob er vielleicht selbst ein Moslem war. Aber wie sich herausstellte, war das falsch.«

      »Worum ging es bei RUMBLEWAY?«, warf Tex leise ein.

      »Es war kurz nach dem Bombenanschlag auf die USS Cole im Jemen. Die NSA hatte Zahlungen der PLO an die Familien der Selbstmordattentäter zurückverfolgen können. An sich nicht ungewöhnlich, aber sie gruben tiefer und fanden heraus, dass ein Mitglied der PLO die Operation unterstützte und mit Bin Laden zusammenarbeitete. Eine recht ungewöhnliche Verbindung, aber so läuft das eben im Terrorismus.«

      Ein ironisches Kichern drang über seine Lippen, als sich der DCS in seinem Stuhl zurücklehnte. »Er war für beinahe zwanzig Jahre auf dem Radar des Mossad gewesen. ‘93 hatten sie versucht, ihn auszuschalten, aber die Regierung unter Clinton bekam davon Wind und bedrängte Rabin, den Todesbefehl aufzuheben. Dieser СКАЧАТЬ