TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
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Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

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СКАЧАТЬ beinahe jenseitigen Blick kannte er als den Scheich.

      Was er hier in Dearborn tat, war ebenfalls ein Mysterium.

      Aber das würde sich alles schon zur rechten Zeit aufklären, dachte der schwarze Mann und griff nach seiner Thermoskanne mit Tee in der Mittelkonsole. Inschallah.

       12:34 Uhr Ortszeit

       U.S. Route 211

       Virginia

      Er hatte dieses Gefühl schon einmal verspürt – damals, als er einen Serienkiller durch fünf Bundesstaaten jagte, und bevor er sich der Anti-Terror-Division des Bureaus angeschlossen hatte. Das unerträgliche Gefühl, immer einen Schritt hinterherzuhinken, immer zu spät zu sein.

      Vic Caruso umrundete das hintere Ende des SUV und sah dort Marika Altmann stehen, die eine durchsichtige Plastiktüte gegen die Sonne hielt.

      »Schon Glück bei der Suche nach den Hülsen gehabt?«, fragte er und zog den Reißverschluss seines Mantels gegen den kühlen Wind zu.

      Altmann antwortete mit einem Kopfschütteln und legte die Tüte mit der verformten Kugel Kaliber .45 in die Kiste für die Beweismittel im Fußraum des Wagens zurück. »Wenn er bei der Agency ist, hat er wahrscheinlich seine Hülsen aufgesammelt. Der Typ ist gut.«

      »Das ist er«, antwortete Caruso leise. Seine Partnerin warf ihm einen scharfen, durchdringenden Blick zu.

      »Kennen Sie ihn?«

      »Gewissermaßen«, antwortete er und erwiderte ihren Blick. »Mitte September wurde ich damit beauftragt, die Ermittlungen in einem CIA-Informationsleck zu leiten. Er war eine der Zielpersonen.«

      »Und?«, hakte sie neugierig nach.

      »Und das ist eine lange Geschichte.« Das war es in der Tat, dachte Caruso und ließ seinen Blick über den Highway schweifen, wo kurz vorher noch die Leichen gelegen hatten. Er hatte in die Mündung jener 1911 Colt Kaliber .45 geblickt.

      Die Untersuchung war aufgeflogen, nachdem Nichols zurückgekehrt war und Caruso in seinem Haus dabei ertappt hatte, wie dieser seinen Computer durchsuchte. Er hatte den Tod in Nichols Augen gesehen und doch überlebt. Die beiden hier draußen auf dem Highway hatten nicht so viel Glück gehabt.

      »Was halten Sie von diesem russischen Einwanderer, dem Kerl, der laut unserer Einsatzbesprechung als der Bombenattentäter identifiziert wurde?«

      Die Frau antwortete zuerst nicht, ihr Gesicht auf seltsame Weise undurchdringlich, während sie auf die verschneite Landschaft starrte. Eine silbrig-goldene Haarsträhne entkam ihrer Baseballkappe und sie klemmte sie sich wieder hinters Ohr.

      »Ich denke, man lässt uns absichtlich im Dunklen tappen«, sagte sie schließlich mit einer Stimme so kalt wie der Wind, der um den SUV fegte. »Sie verschweigen uns etwas und füttern uns stattdessen mit dieser Hundescheiße.«

      Kapitel 4

       12:48 Uhr

       Graves Mill, Virginia

      Am furchteinflößendsten schien er ihr, wenn er schwieg. Carol betrachtete ihren Begleiter für einen weiteren langen Moment, dann sah sie aus dem Fenster des SUV, hinaus auf die schmutzig-braunen Schneehaufen, die am Straßenrand zusammengeschoben worden waren.

      Seit sie das Safehouse verlassen hatten, hatte er keine fünf zusammenhängenden Sätze gesprochen. Sie konnte noch immer seinen Gesichtsausdruck vor sich sehen, als er diesen Russen exekutierte – ein Blick bar jeglicher Emotion. Berechnend. Gnadenlos.

      Derselbe Blick, den er auch jetzt trug. Der Mann, der seinen Arm um sie gelegt und sie getröstet hatte, als sie gemeinsam auf dem Bett im Safehouse saßen, war verschwunden, ausgetauscht mit … ihm. »Was macht Sie so sicher, dass diese Frau uns helfen wird?«, fragte sie schließlich und musterte ihn dabei. Seine offene Lederjacke gab den Blick auf die Colt frei, die seitlich im Holster steckte. Eine Waffe wie der Mann selbst.

      »Weil ihr keine andere Wahl bleibt«, lautete die kryptische Antwort. »Wenn Sie genug Zeit im Einsatz verbracht haben, lernen Sie, dass die Menschen aus Angst Dinge tun, zu denen sie selbst aus Liebe nicht fähig wären.«

      Erpressung. Carol arbeitete lange genug in der Agency, um davon nicht überrascht zu sein. Trotzdem empfand sie diese Realität als beunruhigend, ganz besonders außerhalb der schützenden Wände in Langley.

      »Wie sind Sie bei der Agency gelandet?«, fragte sie, während draußen die Landschaft an ihnen vorbeiflog.

      Er sah sie an und Überraschung blitzte in seinen stahlblauen Augen auf. »Wieso fragen Sie?«

      »Oh, einfach nur so«, antwortete Carol, die von der Heftigkeit seiner Antwort aus dem Konzept gebracht wurde.

      Wieder senkte sich das Schweigen über die beiden herab, während Harry den SUV auf eine Nebenstraße lenkte. Als er ihr schließlich antwortete, war die Ironie in seiner Stimme nicht zu überhören. »Manchmal muss man seine Träume loslassen und stattdessen zur Waffe greifen …einfach nur deshalb, weil es das Richtige ist und weil es sonst keiner tut. Hat nicht viel Sinn, zurückzublicken.« Er deutete auf die Straße hinauf und auf einen schmutzig-weißen Wohnwagen in der Größe eines Doppelhauses, eingerahmt von einem kleinen Wald kahler Bäume. »Wir sind da. Tun Sie mir einen Gefallen.«

      Sie zögerte einen Moment, dann nickte sie. »Welchen?«

      »Überlassen Sie das Reden mir.«

       11:57 Uhr

       Die Moschee

       Dearborn, Michigan

      Worte der Reinheit. Worte der Wahrheit. Die Worte Allahs. Subhanahu wa ta’ala. Dem Glorreichen, dem Herrn. Tarik Abdul Muhammads Finger fuhren über die fließende arabische Kaligraphie hinweg, während er die heiligen Worte des Korans las. Wer tut mehr Unrecht als der, der eine Lüge gegen Gott erfindet …

      »Salaam Alaikum, mein Bruder«, begrüßte ihn eine vertraute Stimme und riss ihn aus seinen Gedanken. Friede sei mit dir.

      Ein Lächeln kroch über Tariks Gesicht, als er in die Augen des Imams blickte, einem graubärtigen Mann Ende fünfzig. Er trug westliche Kleidung, so wie sie alle. Es bestand kein Grund, unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

      »Alaikum Salaam«, antwortete er, legte dem älteren Mann seine Hände auf die Schulter und zog ihn zu sich heran, damit sich die beiden auf traditionelle arabische Art die Wangen küssen konnten. »Ist alles bereit?«

      »Die Vorkehrungen wurden getroffen«, antwortete Abu Kareem al-Fileestini und wandte sich mit einem warmen Lächeln Tariks vier Begleitern zu. »Man wird gut für sie sorgen, Inschallah

      »Und der Wissenschaftler?«

      »Steht zu unserer Verfügung«, lautete die Antwort des Imams. Abu Kareem drehte den Kopf und winkte einen dunkelhäutigen jungen Mann heran, der mit einer Dose Mountain Dew im Eingang stand.

      Etwa СКАЧАТЬ