TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
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Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

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СКАЧАТЬ versuchte eisige Ruhe zu bewahren. Er musste bei klarem Verstand sein. Im selben Moment tauchte Ron Carter neben ihm auf.

      »Wir haben noch jemanden auf dem Weg ins Krankenhaus verloren«, berichtete er. »Er verblutete, bevor sie ihn stabilisieren konnten. Und das ist nicht alles.«

      »Was?«

      Carter zögerte. »Unsere Überwachungskameras zeigen Nichols hier in der Garage, keine zwanzig Minuten, bevor er Chambers entführte.«

      Kranemeyer fluchte leise vor sich hin. »Wo ist Parker?«

      »In Dulles, denke ich. Er sollte Richards von dort abholen.«

      »Rufen Sie ihn an und sagen Sie ihm, dass ich ihn hier brauche. Sofort.«

       11:57 Uhr

       Dulles International Airport

       Virginia

      Warten. Die Arbeit beim Geheimdienst wurde oft als lange Phasen unendlicher Langeweile beschrieben, unterbrochen von kurzen Momenten reinen Terrors.

      Für Thomas, der im Terminal in Dulles wartete, war es eine Kombination aus beidem. Jetzt war er nüchtern, stocknüchtern.

      Harry, der spurlos vom Radar der CIA verschwunden war, hatte dafür gesorgt. Und nun hatte es allein sechs Tote in Langley gegeben.

      Der Tag hatte schlecht begonnen und war von Minute zu Minute schlimmer geworden. Er bemerkte, dass seine Hände zitterten, und schob sie sich tief in seine Manteltaschen. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war, von der Flughafensicherheit hinausgeführt zu werden.

      Warten. Thomas sehnte sich nach etwas zu rauchen. Er war Zigarrenraucher gewesen. Damals, in seinen Tagen an der Wall Street. Hatte es aber aufgegeben. Ihm war auch kaum eine andere Wahl geblieben, nachdem er im ersten Anlauf auf der Farm durch die Untersuchungen gefallen war.

      Hin und wieder brach das Verlangen aber noch durch. Er atmete tief ein, zwang sich, sich umzudrehen. Als er das tat, erblickte er eine hochgewachsene Gestalt, die durch das Terminal auf ihn zuhielt. »Alles bereit?«

      »Dachte schon, du würdest gar nicht mehr kommen«, sagte Thomas verärgert.

      Der Gesichtsausdruck des Texaners blieb unverändert. »Die Berichte über die Attacke haben den Flugverkehr durcheinandergebracht. Wir haben eine Dreiviertelstunde darauf gewartet, eine Landeerlaubnis zu bekommen.«

      »Ich dachte, dass Regierungsflüge Priorität hätten.«

      »Haben sie auch«, antwortete Tex, der seinem alten Teamkameraden einen scharfen Blick zuwarf. »Aber im Himmel wimmelt es gerade von Feds.«

      »Tja, am Boden ist es nicht anders.«

      »Dachte ich mir. Lass uns gehen«, drängte der große Mann. »Je eher wir das Safehouse erreichen, umso besser.«

      »Keine Chance. Wir wurden nach Langley zurückbeordert, auf dem schnellsten Weg.«

      »Wieso?«, fragte Tex und sah Thomas in die Augen.

      »Vor vierzig Minuten ging in der Tiefgarage in Langley ein Sprengsatz hoch. Sechs Tote. Kranemeyer will dich vor Ort haben.«

      Der Texaner packte ihn am Arm. »Harry wird komplett und unauffindbar von der Bildfläche verschwinden, das weißt du so gut wie ich. Ihn in unserem Safehouse abzufangen ist unsere beste, unsere vielleicht einzige Chance.«

      »Ich weiß.«

       12:04 Uhr

       Das Safehouse

       Culpeper, Virginia

      In der mittleren Schublade der Kommode im Schlafzimmer befand sich ein Adressbuch. Die dritte Seite darin enthielt eine Reihe von Nummern. Keine Namen, nur Nummern. Aber das spielte keine Rolle – er hatte sich die dazugehörigen Namen schon vor langer Zeit eingeprägt.

      Harry nahm ein Prepaid-Handy zur Hand und begann die vierte Nummer von unten einzugeben. Das Telefon hatte er erst vor fünf Minuten aktiviert, trotzdem würde es das Beste sein, den Anruf kurzzuhalten.

      Er drückte auf die Anruftaste und hörte, wie es klingelte. Einmal, zweimal. Er warf einen Blick auf die geschlossene Badezimmertür hinter sich. Carol zog sich gerade an.

      Sie mussten verschwinden. Beim vierten Klingeln wurde der Anruf angenommen, von einer Frau mit einem deutlichen jamaikanischen Akzent. »Hallo?«

      Harry gestattete sich ein schmales Lächeln. »Du bist so vorsichtig wie eh und je, Rhoda. Hast nichts vergessen, oder?«

      »Weshalb rufst du an?«, erkundigte sich die Frau, die ihre Worte mit einem französischen Akzent betonte. »Dein Name steht auf der Fahndungsliste der Polizei – und sie sind bereits dabei, ein Suchraster über den Norden Virginias auszubreiten.«

      »Wenn du das weißt, dann weißt du auch, wieso ich anrufe.«

      Eine lange Pause. »Ich bin gut in dem, was ich tue. Aber ich kann nicht zaubern, Harry. Wirklich nicht. Alles Voodoo dieser Welt könnte dir jetzt nicht mehr den Arsch retten. Was hast du angestellt, um diese Reaktion auszulösen?«

      »Nicht übers Telefon. Das weißt du«, antwortete Harry und räusperte sich. »Hast du die Sache in Kingston vergessen?«

      Wieder eine Pause, dann seufzte die Frau. Ein langes, schweres Seufzen der Resignation. »Nein. Habe ich nicht. Um welche Zeit ist mit dir zu rechnen?«

      »Wir werden in einer Stunde bei dir auf der Matte stehen«, antwortete Harry, dann klappte er das Telefon zu. Der alte Hollywood-Mythos vom einsamen Agenten war genau das – ein Mythos. Niemand überlebte da draußen ohne ein entsprechendes Netzwerk. Vielmehr ging es darum, alles Nötige zu unternehmen, um es zu aktivieren. Manchmal bedeutete das, ein paar Gefallen einzufordern oder ein paar Leuten auf die Füße zu treten.

       11:32 Uhr Ortszeit

       Dearborn, Michigan

      Es gehörte zu einer der vielleicht größten Ironien der Stadt Dearborn, dass sich in dieser Stadt, die früher einmal die Heimat so vieler Angestellter der Automobilbranche Amerikas gewesen war, die meisten der nun hier lebenden Bewohner auf öffentliche Verkehrsmittel verließen, die von der Bundesregierung subventioniert wurden.

      Aber es half, die Stauproblematik in den Griff zu bekommen. Der schwarze Mann schnaubte verächtlich, als er einen Blick in den Rückspiegel warf und nach der Polizei Ausschau hielt. Wie sind die Helden doch gefallen!

      Mittlerweile subventionierte die Staats- und Landesregierung beinahe den gesamten Polizeiapparat von Dearborn. Ihnen blieb auch kaum eine andere Wahl – denn man konnte darauf wetten, dass die eine Hälfte der Stadtbewohner noch nicht einmal genug verdiente, um Steuern zahlen zu müssen, und die andere Hälfte kein Interesse an Polizeikräften hatte.

      Abdul Aziz Omar gehörte fraglos der zweiten Kategorie an, besonders an einem Tag wie diesem.

      Er sah noch einmal in seinen Rückspiegel, СКАЧАТЬ