TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
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Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

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СКАЧАТЬ Jovi erkennen, bevor der DCS auf eigentümliche Art rot anlief.

      »Das ist er«, zischte Kranemeyer kaum hörbar und deutete mit seinem langen und dicken Zeigefinger in Carters Richtung. »Hängen Sie sich dran.«

      Es läutete viermal, dann nahm er den Anruf entgegen. »Kranemeyer hier.«

      »Freefall«, meldete sich eine bekannte Stimme, gefolgt von einem lauten Knacken. Dann starrte der DCS auf sein Telefon hinunter. Die Leitung war tot.

      »Haben wir was?«, fragte er mit einem scharfen Blick hinüber zu Carter.

      »Nein«, lautete die Antwort des Analysten. »Dafür dauerte es nicht lange genug. Was bedeutet Freefall

      »Das ist ein Notfall-Codewort der Agency«, erwiderte Kranemeyer, der nun seltsam blass wirkte.

      Danny Lasker tippte etwas in seine Konsole, dann sah er zu seinem Boss auf. »Wieso habe ich noch nie davon gehört?«, fragte er sichtlich verwirrt.

      »Das war vor Ihrer Zeit«, erwiderte Kranemeyer, der sich ein grimmiges Lächeln abrang. »Es stammt aus Tagen des alten Directorate of Operations. Ich war damals noch bei der Delta, auf einer Geheimmission der Agency im Westjordanland. David Lay leitete die Operation als Station Chief von Tel Aviv und Nichols war die Agency-Ausgabe der Bodentruppen vor Ort. Er war damals fast noch ein Kind, sein zweites Jahr im Einsatz.«

      »Was will er uns dann damit sagen?«, warf ein völlig ratloser Ron Carter ein.

      Der DCS schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Ahnung.«

       08:57 Uhr

       Der Highway

      »Was sollte das bedeuten?«, erkundigte sich Carol, als Harry ihr das TACSAT zurückgab.

      »Nehmen Sie das Gehäuse an der Rückseite ab und entfernen Sie die SIM-Karte«, wies er sie an und ignorierte die Frage. »Wir müssen die Karte und den Wagen loswerden.«

      »Wie?«

      Er deutete zu einer WAWA-Tankstelle und betätigte den Blinker. »Halten Sie sich bereit.«

      Berufsverkehr. An der Tankstelle herrschte in den frühen Morgenstunden reges Treiben. Harry steuerte den Cutlass in eine der wenigen leeren Parklücken. »Verstecken Sie die Pistole unter Ihrer Jacke«, wies er Carol an. »Und bleiben Sie nah bei mir.«

      Die eisige Morgenluft raubte Harry beinahe den Atem, als er seine Beine aus dem Auto schwang. Er gab Carol mit einer Geste zu verstehen, ihm zu folgen, dann schritt er über den Parkplatz zu den Fahrzeugen, die direkt vor der WAWA parkten.

      Während er sich dem Gebäude näherte, suchte er den Rand der Dachverkleidung nach Sicherheitskameras ab. Auf den ersten Blick schien die Tankstelle keine zu besitzen. Wahrscheinlich gab es nur eine in der Tankstelle, um mögliche Raubüberfälle aufzuzeichnen.

      Das machte die Sache leichter. Drei Wagen neben dem Eingang erspähte er einen älteren Chevy Impala, der im Leerlauf vor sich hintuckerte und Abgase aus dem Auspuff spuckte.

      Ein grimmiges Lächeln huschte über Harrys Gesicht. Er hatte noch nie verstehen können, wieso Leute ihr Auto laufen ließen, während sie in den Laden gingen, um sich einen Kaffee zu holen. »Wir nehmen den hier«, erklärte er und zog die Tür auf.

      »Sie wollen ein Auto stehlen?« Fassungslos starrte Carol ihn an. Der Blick eines Menschen, der noch nie im Einsatz gewesen war.

      »Ja«, antwortete er, nahm ihren Arm und schob sie durch die geöffnete Tür des Impala. »Natürlich.«

       08:18 Uhr Ortszeit

       Die Gulfstream IV

       Über Louisiana

      »Ein Anruf für Sie, Mr. Richards.« Der Texaner sah von seinem Sudoku auf und erblickte die männliche CIA-Ausgabe einer Stewardess vor sich: um die vierzig, übergewichtig, mit beginnender Glatze. Wortlos nahm ihm Tex das Telefon ab. »Richards.«

      »Hier spricht Thomas. Hör zu, wir haben ein Problem.« So viel verriet bereits seine Stimme, dachte Tex. Das war nicht der gute alte Parker, nicht seine ruhige, gelassene Ausgeglichenheit, die ihn zu einem der besten Scharfschützen des Geheimdienstes gemacht hatte. Dieser Thomas Parker hörte sich verwirrt und nervös an. Aufgewühlt.

      »Ich höre.«

      »EAGLE SIX ist abtrünnig geworden.«

      »Was weißt du darüber?«, erkundigte sich Tex mit einem Blick auf die geschlossene Cockpittür. »Aber denke daran, das ist keine abhörsichere Verbindung.«

      »Ich weiß, ich weiß. Er hat Carol Chambers aus der Vernehmung entführt und es von dem Gelände heruntergeschafft, bevor der Alarm ausgelöst wurde.«

      »Das ergibt keinen Sinn«, erwiderte Tex, der in Gedanken bereits die Möglichkeiten durchspielte. »Wo befindet er sich jetzt?«

      »Das wissen wir nicht. Die Polizei hat seinen Wagen an einer Tankstelle gefunden, etwa sechzehn Kilometer westlich von Langley – zusammen mit einer sehr verzweifelten alleinerziehenden Mutter, die einen Wagendiebstahl melden wollte.«

      »Standardvorgehensweise, Thomas«, folgerte Tex. Die Frage aber lautete: Wieso? »Sechzehn Kilometer westlich, sagtest du?«

      »Ja«, antwortete Thomas. »Denkst du dasselbe wie ich?«

      »Wahrscheinlich. Unternimm nichts, bevor ich angekommen bin. Versuche Kranemeyer dazu zu bringen, mich von dir in Dulles abholen zu lassen. Auf die Weise können wir die Passagierlisten umgehen.«

      »Verstanden. Bis dann.«

      Von seinem Wortschwall sichtlich erschöpft tippte Tex auf die Taste, um das Gespräch zu beenden, und legte das Telefon neben sich auf den Sitz. Draußen vor dem Fenster trieben die Wolken an dem schnellen Businessflugzeug vorüber, luftig und weiß. Friedlich. Was ist in dich gefahren, Harry?

       09:22 Uhr Ortszeit

       Ein Wal-Mart

       Manassas, Virginia

      Für einen Mann, der in den Achtzigerjahren in Russland aufgewachsen war, stellte ein Wal-Mart noch immer ein Bild beinahe unermesslichen Reichtums dar.

      Und doch schien es niemand zu würdigen. So waren sie, diese Amerikaner. Pavel Nevaschkin seufzte schwer, als er nach dem Motorradhelm griff, der vom Lenker der Honda baumelte. Der Dezemberwind war kalt, selbst durch die dicke Wollfütterung seiner Lederjacke hindurch. Aber längst nicht so kalt wie in Tschetschenien. Nichts konnte je so kalt sein.

      Damals, als das neue Millennium vor der Tür stand und nichts als weitere gewaltsame Tode verhieß, diente er in der Alfa Group. Das waren üble Zeiten gewesen. Selbst als Speznas verdiente man nicht genug, um solche Risiken einzugehen.

      Pavel überprüfte ein letztes Mal seine Satteltaschen und stellte sicher, dass die Glock 21 einsatzbereit war. Eine Kugel steckte bereits in der Kammer, zwei weitere volle Magazine in der СКАЧАТЬ