TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2) - Stephen England страница 14

Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

isbn:

СКАЧАТЬ deutete mit dem Kopf auf das Fenster, welches eine Wand des Vernehmungsraums bedeckte. »Wir warten auf der anderen Seite.«

      Es verlief nicht so wie geplant – aber Pläne mussten geändert werden, um sich an ungewisse Situationen anpassen zu können.

      »Sorgen Sie dafür, dass die Mikrofone abgeschaltet sind.«

      »Verstanden.« Er wartete, bis sich die Tür hinter den beiden Männern geschlossen hatte, bevor er sich, die Hände auf den Tisch gestemmt, zu ihr beugte. »Es geht nicht um Korsakov – sondern um Ihren Vater. Er hat mich geschickt.«

      Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. Kummer flackerte in ihren Augen. »Mein Vater ist tot.«

      Und er war mein Freund, dachte er, doch das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Oder der richtige Ort. »Ich weiß«, antwortete er mit Blick auf das Fenster, von dessen Einwegglas aus ihn sein Spiegelbild ansah. »Und er glaubt, dass Sie als nächstes an der Reihe sind. Ich muss Sie hier rausschaffen.«

      Sie sah ihn ungläubig an, aber er hatte ihre Aufmerksamkeit gewonnen. »Wir befinden uns unter dem CIA-Hauptquartier, Harry. Shapiro hat Personenschutz für mich angeordnet. Sicherer geht es nicht.«

      »Ihr Vater genoss den gleichen Schutz der Agency.« Diese Anmerkung war so rücksichtslos wie nötig. »Das Böse lauert in den höchsten Positionen in Langley, lauteten seine Worte. Wir müssen verschwinden.«

      Sie hob den Kopf und er konnte den gleichen herausfordernden Blick wie bei ihrem Vater in ihren blauen Augen funkeln sehen. »Nein, das muss ich nicht. Die Männer, die ihn getötet haben, sind immer noch da draußen. Meine Aufgabe ist es, sie zu finden. Und das werde ich auch.«

      »Nicht, wenn die Sie zuerst finden.«

       08:16 Uhr

       NCS-Einsatzzentrale

      Der Trick, stocknüchtern zu wirken, lag darin, nicht zu viel Zeit in Gegenwart anderer Personen zu verbringen. Thomas fuhr mit seiner Karte über die Tür und zog sein Jackett in Form, als er die Einsatzzentrale betrat. Die Show konnte beginnen.

      Harrys Arbeitsplatz war unerwarteterweise verlassen und Thomas erkundigte sich bei dem vorbeilaufenden Daniel Lasker nach ihm.

      »Harry ist unten in der Vernehmung«, lautete dessen Antwort. »Da liegt ein Ausdruck möglicher Zielpersonen auf seinem Schreibtisch – er meinte, Sie sollen die Missionspläne ausarbeiten.«

      Viel zu tun, dachte Thomas und starrte Lasker hinterher. Missionspläne zu bearbeiten war nicht seine Aufgabe. Seine Aufgabe war es, sie auszuführen.

      Ein leichter Schauer lief ihm über den Rücken. Hatte man ihn vielleicht schon ausgemustert?

       08:18 Uhr

       A-13

      »Dann sind wir hier fertig?«, fragte Hendricks, der zusammen mit Lopez wieder den Vernehmungsraum betrat.

      Fertig? Nicht, dass ich wüsste. Sie schien sich nur um eine Sache zu sorgen, und das war nicht ihr eigenes Leben. Sie war eindeutig die Tochter ihres Vaters, da bestand kein Zweifel.

      Harry nickte, griff nach der Tür und ließ seine Hand mit beinahe ausdrucksloser Miene in seine Jackentasche gleiten. »Ich denke schon.«

      Und dann sah er es in ihren Augen, die plötzliche Erkenntnis, was er vorhatte. Ihre Lippen öffneten sich, um die Männer zu warnen.

      Er zog die Hand wieder aus seiner Tasche, der Taser nur ein verschwommener Fleck, als er ihn auf Hendricks‘ Brustkorb richtete.

      Angst und Erschrockenheit huschten über das Gesicht des Ziels, dann drückte Harry den Abzug und ließ zwei Elektroden wie in Zeitlupe durch die Luft schnellen.

      Der Wachmann schrie auf, taumelte zurück und sank zuckend zu Boden.

      Aus der Ferne und wie in einem Albtraum hörte er die Schreie einer Frau. Erkannte Carols Stimme. Schob sie aus seinen Gedanken.

      Lopez hatte bereits seine Hand an der Waffe und die Beretta halb aus dem Holster gezogen, als er reagierte. Überrascht verzog der zweite Sicherheitsmann das Gesicht.

      Die Elektroden bissen ihm in die Brust und schalteten ihn aus, noch bevor er die Waffe ziehen konnte. Sein Körper zuckte wie bei einem Krampfanfall, dann sackte er zu Boden und schlug sich im Fallen den Kopf an der Tischkante an.

      Harry drehte sich zu Carol um, den Taser noch immer in seiner ausgestreckten Hand. Sie starrte ihn ungläubig und mit offenem Mund an. »Ihr Vater und ich … wir haben schwere Zeiten überstanden, und ich habe nicht vor, ihn jetzt im Stich zu lassen. Das schulde ich ihm. Also, wie schwer wollen Sie es mir machen?«

      Es war klar, was er mit seiner Frage andeuten wollte: Ihnen lief die Zeit davon. Genug mit den Spielchen.

      Wortlos griff sie nach ihrer Handtasche auf dem Tisch und schlang sie sich um die Schulter. Ihre Entscheidung stand offenbar fest. Eine trotzige Träne rann an ihrer Wange hinab, als sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich. »Dann … verschwinden wir.«

       Das könnte funktionieren.

      »Folgen Sie mir«, befahl Harry und schritt schnell auf die schalldichte Tür zu. Er konnte ihre Schritte hinter sich hören.

      Die Tür schwang auf, und er erhaschte einen Blick auf Kauffman, der in dem Korridor dahinter stand. Der ältere Mann begann bereits, sich nach ihm umzudrehen und die Augen aufzureißen, als er den Elektroschocker in Harrys Hand erblickte.

      Doch ihm blieb keine Zeit, zu reagieren oder eine Warnung in den Gang zu rufen, denn Harry war sofort bei ihm und rammte ihm bereits den Taser in die Rippen. Drückte ab.

      Kauffman sackte zusammen. Harry legte ihm einen Arm um die Taille und ließ ihn sanft zu Boden sinken. Immerhin kannten sie sich schon eine Ewigkeit.

      Aber das lag jetzt alles hinter ihm. Die Würfel waren gefallen und er ein Mann auf der Flucht. Ein Verräter.

      Aber darüber durfte er jetzt nicht nachdenken. Er warf den leergeschossenen Taser zurück in den Vernehmungsraum und gab Carol zu verstehen, sich einen von Kauffmans Armen zu schnappen, um ihn hochzuheben. »Na los, machen Sie schon, wir müssen uns beeilen.«

       08:22 Uhr

       Am Schauplatz des Bombenanschlags

      Der Geruch brennenden Fleisches. Die Art von Geruch, an den man sich nie so ganz gewöhnen konnte, so wie er in Luft hing, lange, nachdem die Leichen bereits fortgebracht wurden. Ein Geruch, den man nicht vergessen konnte.

      Es war schon Jahre her, dachte Vic Caruso, der neben dem verbogenen Stück Metall hockte, das einmal ein Teil des Autorahmens gewesen war. Jahre, und doch brach alles wieder über ihn herein wie Wasser durch einen zerstörten Damm.

      Der FBI-Agent schloss seine Augen, als ob das allein genügen würde, den Ansturm der Erinnerungen zu verdrängen.

      Die Wüste Iraks. Konvois auf dem Weg nach Norden, nach СКАЧАТЬ