TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2). Stephen England
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Название: TAG DER ABRECHNUNG (Shadow Warriors 2)

Автор: Stephen England

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Shadow Warriors

isbn: 9783958355002

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СКАЧАТЬ war er noch ein junger Mann gewesen, ein frischgebackener Army-Lieutenant. Er hatte seine Lektion auf die harte Tour lernen müssen. Letzten Endes spielte alles Geld in der Welt keine wirkliche Rolle. Ob nun eine Millionen-teure-Tomahawk-Rakete oder eine Granate, die man in einer leeren Campbells-Suppendose versteckt hatte – der Tod war hier wie da derselbe.

      Seine Finger zitterten, als er aufstand, und er stopfte sich beide Hände in die Taschen seines Mantels. Caruso, in dessen Adern sizilianisches Blut floss, hatte nie viel darauf gegeben, in der Öffentlichkeit Nerven zu zeigen.

      Flashbacks. »Wissen wir schon etwas über den Fahrer?«, fragte er und drehte sich zu der hochgewachsenen Agentin neben ihm um.

      »Ein Russe«, antwortete Marika Altmann ohne eine Spur von Zweifel in der Stimme.

      »Sind Sie sicher?« Als Folge der Platzierung des Sprengstoffs hatte der Fahrer der Limousine weit mehr von der Explosion abgekommen als sein eigentliches Ziel. Der Zustand seiner Leiche hatte erheblich darunter gelitten.

      »Natürlich«, erwiderte sie und warf ihm einen irritierten Blick zu. »Ich bin in der Deutschen Demokratischen Republik aufgewachsen, schon vergessen? Ich erkenne einen Russen, wenn ich einen sehe.«

      Sie strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn. Haar, dass früher einmal golden gewesen und jetzt mit silbernen Strähnen durchsetzt war.

      Caruso trat mit der Spitze seines Budapesters gegen einen Haufen schmutzigen Schnees. Natürlich würde sie es wissen.

      Altmann war siebzehn Jahre alt gewesen, als ihre Familie auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges aus Ostdeutschland geflohen war. Neun Jahre später war sie in die Vereinigten Staaten gekommen.

      Und der Rest war, wie man so schön sagte, Geschichte. Für ihr fundiertes Wissen und ihr explosives Temperament bekannt, war sie zu einer Legende unter den Agenten des Bureaus geworden. Legende und Schrecken gleichermaßen. Caruso war sich immer noch nicht sicher, ob es als Kompliment gedacht gewesen war, ihr zugeteilt zu werden … oder als Bestrafung, nachdem er die Untersuchung über das CIA-Agententeam im September in den Sand gesetzt hatte.

      In diesem Augenblick begann das Telefon in Carusos Tasche zu klingeln. Er nahm den Anruf entgegen, hörte einen Moment lang zu und drehte sich dann zu seiner Partnerin um. »Sie wollen, dass wir zurück ins Hoover Building kommen.«

      Für einen Augenblick glaubte er, die ältere Frau hätte ihn nicht gehört. Sie atmete tief ein, als würde sie nach etwas schnüffeln, und sah zu der Crew aus Agenten hinüber, welche die Überreste des Inneren der Limousine durchsuchten.

      »Er war nicht allein.«

      »Wie bitte?«

      »Es war nicht nur der Fahrer allein. Das ist nicht die Art, wie diese Leute arbeiten. Es gibt ein Team von Russen, hier in diesem Land …«

      Kapitel 3

       08:26 Uhr

       CIA-Hauptquartier

       Langley, Virginia

      Als sie die Tiefgarage erreichten, blieben ihnen nach Harrys Uhr noch fünf Minuten.

      Fünf Minuten, bevor die Agency bemerken würde, dass etwas nicht stimmte. Fünf Minuten, bevor man den Komplex abriegeln würde.

      So, wie er die Männer und Frauen kannte, mit denen er zusammenarbeitete, wunderte es ihn fast ein wenig, dass diese nicht schon früher begonnen hatte. Die Kollegen, mit denen er früher zusammengearbeitet hatte, korrigierte er sich in Gedanken, während er die Tür zur Tiefgarage aufstieß.

      »Wir können meinen Wagen nehmen«, schlug sie vor, während sie ihm folgte. In ihrer Stimme lag noch immer eine Spur von Anspannung, aber sie hielt sich überraschend gut.

      Er warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Verfügt Ihr Auto über ein eingebautes GPS?«

      »Ja, das tut es …« Er hörte, wie sie sich mitten im Satz selbst unterbrach, als der Hackerin in ihr die Bedeutung ihrer Worte dämmerte.

      »Wir nehmen meinen Wagen«, antwortete er leise. Die Hände in den Jackentaschen, dabei den Griff seiner Waffe umfassend, lief Harry durch die Tiefgarage voraus, bis er vor einem nichtssagenden 1993er Oldsmobile Cutlass Ciera stehen blieb.

      »Ist das Ihr Wagen?«, fragte Carol, die bereits zur Beifahrerseite herumlief.

      Harry nickte, hob jedoch warnend die Hand. Eigentlich sollte die Tiefgarage sicher sein, wobei die Betonung auf eigentlich lag. Er war noch nie in sein Auto eingestiegen, ohne es vorher nach Sprengstoffen untersucht zu haben, und machte auch dieses Mal keine Ausnahme. Auch wenn die Zeit drängte.

      Die ganze Eile würde ihnen nicht viel nützen, wenn sich unter dem Fahrgestell eine Bombe verbarg.

       08:35 Uhr

       NCS-Einsatzzentrale

      »In Ordnung, Ethan, ich kümmere mich sofort darum.« Daniel Lasker legte das Handy auf den Tisch zurück und warf Carter einen verzweifelten Blick zu.

      »Keine Ahnung, seit wann ich Teil des Security Directorate bin.«

      »Was ist los?«

      »Unten in der Vernehmung sind die Überwachungskameras ausgefallen und sie wollten wissen, ob ich das von hier aus beheben kann«, seufzte Lasker. »Als ob die nicht selbst jemanden da runterschicken könnten.«

      Mit einem erschöpften Grinsen im Gesicht sah Ron von seinem Arbeitsplatz auf. »Das kommt davon, wenn man hier erst einmal den Ruf eines Technik-Nerds weg hat.«

      »Nein«, antwortete Lasker und tippte einen Befehl in seinen Computer. »Das kommt davon, wenn man was mit seiner Schwester am Laufen hat. Ethan bittet mich ständig um Gefallen, seit er uns miteinander bekannt gemacht hat.«

      »Ist sie’s wert?«

      Laskers Mundwinkel zuckten. »Ein Gentleman genießt und schweigt, Ron.«

      »Gentleman … was hat das mit dir zu tun?«

      Der Jüngere der beiden fing an zu lachen, wollte schon etwas entgegnen. Dann erwachten die Bildschirme auf seinem Arbeitsplatz zum Leben und das Gelächter erstarb. »Was zur Hölle?«

      Auf den Ausruf des Kommunikationschefs hin stieß sich Carter von seinem Platz ab und ließ seinen Bürostuhl über den glatten Fliesenboden der Einsatzzentrale neben Lasker rollen.

      Das Problem war gar nicht, was die Überwachungskamera ihnen zeigte, sondern vielmehr das, was sie nicht zeigte. Im Korridor vor Raum A-13 war kein Wachposten mehr zu sehen. Wie ausgestorben.

      Auch das Umschalten der Kamera auf das Innere des Vernehmungszimmers offenbarte nichts weiter außer dem Gewebe eines Jacketts, das jemand über die Kameralinse geworfen hatte.

      Ohne zu zögern griff Carter nach dem Telefon. »Ich brauche die Sicherheit in Vernehmungsraum A-13. SOFORT. Riegeln Sie das Gebäude ab.«

       08:36 СКАЧАТЬ