Mami Staffel 12 – Familienroman. Sina Holl
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Название: Mami Staffel 12 – Familienroman

Автор: Sina Holl

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Mami Staffel

isbn: 9783740958435

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СКАЧАТЬ muß.«

      »Wird gemacht«, sagte Jana. »Los, Alex, wir müssen uns jetzt auf den Weg machen. Viel Spaß bei der Arbeit, Mama.«

      »Den werde ich heute bestimmt haben«, sagte sie leichthin und drückte jedem Kind einen Kuß auf die Wange. Nachdenklich sah sie ihnen nach, als sie das Haus verließen.

      Was würde dieser Tag wohl bringen?

      *

      Die Tür des Gerichtssaales II wurde wütend aufgestoßen. Heraus stürmte Robert Kirstein, gefolgt von seinem Anwalt Dr. Clausen.

      »Das können die doch nicht einfach machen!« rief er so laut, daß sich mehrere Leute neugierig nach ihm umdrehten. »Das lasse ich mir nicht gefallen.«

      »So beruhigen Sie sich doch, um Gottes willen«, redete Dr. Clausen auf Robert ein. »Ich hatte Ihnen doch vorher schon gesagt, daß Sie keine große Chance haben, das Sorgerecht für den Jungen zu bekommen.«

      Robert erwiderte wütend: »Wofür bezahle ich Sie eigentlich, wenn Sie nicht fähig sind, mir zu meinem Recht zu verhelfen?«

      Dr. Clausen rückte empört seine Goldrandbrille zurecht. »Also, erlauben Sie mal…«

      »Ich erlaube gar nichts!« rief er unwirsch aus. »Ein anderer Anwalt hätte es bestimmt geschafft, daß ich Alex mitnehmen kann.«

      »Das hätte kein Anwalt geschafft«, verteidigte sich Dr. Clausen. »In diesem Fall hat der Familienrichter bestimmt, was das Beste für Ihren Sohn ist.«

      »Pah, das Beste! Woher will der das denn wissen?«

      »Vielleicht aus Erfahrung?«

      »Immerhin bin ich Alex’ Vater! Habe ich denn überhaupt nichts zu sagen?«

      Der Anwalt schwieg. Er wußte, daß kein noch so vernünftig ausgeführtes Argument den rasenden Mann vor sich zur Raison bringen konnte.

      Im Gerichtssaal umarmten sich Silvia und Sonja abwechselnd weinend und lachend. Richter Löhrmann sah schmunzelnd zu.

      »Ich danke Ihnen vielmals«, sagte Silvia schließlich, und es war ihr vollkommen egal, daß ihr Make-up verschmiert war.

      »Vielleicht revanchieren Sie sich damit in Zukunft, daß Sie es mir bei Ihren Mandanten nicht mehr so schwer mit den Urteilen machen, Frau Anwältin.«

      »Ich werde mein Bestes tun«, erwiderte sie strahlend. »Muß ich eigentlich Angst haben, daß mein Ex-Mann Berufung gegen das Urteil einlegt?«

      Der Richter wiegte sein schweres Haupt. »Theoretisch könnte er dies wohl tun, aber er hätte keine Aussicht auf Änderung des Urteils. Ich hoffe, Dr. Clausen wird ihn darüber aufklären. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, der nächste Fall wartet.«

      »Robert ist schon fort«, sagte Sonja, als sie auf den Flur traten.

      »Gott sei Dank. Bei seinem Gesichtsausdruck, den er vorhin gemacht hat, hätte ich direkt Angst, daß er mir an die Gurgel springt.«

      »Das würde er nicht wagen! Komm, jetzt gehen wir in das kleine Bistro nebenan, ich spendiere Champagner.«

      »Sollte ich nicht besser dir einen ausgeben? Du hast es verdient, bist eine großartige Anwältin. So großartig, daß ich direkt neidisch werden könnte, wenn du nicht meine beste Freundin wärst.«

      »Jetzt machst du mich aber verlegen. Dabei habe ich gar nicht viel getan, außer wegen Alex ward ihr euch ja einig. Aber ich lasse mich natürlich gern von dir einladen.«

      Lachend verließen die beiden Frauen das Gerichtsgebäude. Sie sahen nicht, daß Stefan sie beobachtete. Er atmete erleichtert auf, dem Gebaren der beiden zu urteilen, war das Urteil zu Silvias Gunsten ausgefallen.

      *

      Als Silvia nach Hause kam, wurde sie bereits sehnsüchtig von Jana erwartet. Alex spielte mit Susi in seinem Zimmer das neue Computerspiel, das er zum letzten Geburtstag bekommen hatte.

      »Mami?« fragte sie leise. »Heute war die Scheidung, nicht wahr?«

      Erstaunt blickte Silvia ihre Tochter an. »Woher weißt du das?«

      »Ich habe es dir heute morgen angesehen, daß etwas anders war als sonst. Was wird jetzt aus Alex?« Ihre Stimme war ganz zaghaft geworden.

      Silvia nahm Jana in die Arme. »Keine Angst, mein Schatz, Alex wird bei uns bleiben.«

      »Für immer?«

      »Ja, für immer. Am besten wird sein, wenn er gar nichts von dem Gerangele um ihn erfährt.«

      Jana nickte ernsthaft. »Ich verspreche dir, ihm nichts zu sagen.«

      »Mami, da bist du ja wieder!« Alex kam die Treppe hinuntergestürmt. »Ich habe jedesmal gegen Susi gewonnen!«

      »Na, das ist wunderbar«, erwiderte Silvia gelöst. Endlich konnte sie mit ihren Kindern wieder ein normales Leben führen – ohne Angst, daß ihr der Junge weggenommen werden könnte. Wenn doch bloß nicht Stefan wieder in ihr Leben getreten wäre.

      *

      »Ich freue mich sehr, daß sich alles zum Guten gewendet hat.« Stefan sah erleichtert aus. Es war drei Tage nach Silvias Scheidung, und er saß mit Sonja in der Kantine. »Wie hat es ihr Mann aufgenommen?«

      »Der hat wie ein wilder Stier getobt!« Bei dem Gedanken, wie sich Robert vor dem Gerichtssaal aufgeführt hatte, mußte sie nachträglich schmunzeln.

      »Ist er noch in der Stadt?«

      »Ja, aber soviel ich weiß, ist er dabei, sich auf den Umzug nach München vorzubereiten.«

      »Was sagen Jana und Alex dazu, daß sie ihren Vater jetzt nicht mehr so häufig sehen können?« fragte er interessiert. »Immerhin ist München ziemlich weit weg von hier.«

      »Nun, nachdem die Kinder Roberts zukünftige Ehefrau kennengelernt haben, ist ihre Begeisterung so ziemlich auf den Nullpunkt gelangt. Ich denke, es wird ihnen nicht allzu viel ausmachen, ihren Vater nur alle paar Monate in den Ferien zu besuchen.«

      »Sicher ist es für Silvia nicht einfach, Kinder und Beruf unter einen Hut zu bekommen.«

      Sonja blickte Stefan aufmerksam an. »Sie schafft das schon; früher mußte sie schließlich auch für alles allein sorgen, weil Robert kaum zu Hause war. Aber ich denke, ein Mann, der sie unterstützt, würde ihr nicht schaden.«

      Stefan nickte und sah angestrengt in seine Kaffeetasse.

      Sonja gab sich einen Ruck, dann fragte sie leichthin: »Apropos, wann kommt denn Anke hierher?«

      Er blickte wie ertappt auf. »Nun, ich fürchte, überhaupt nicht. So, jetzt weißt du es.«

      Sie tat, als wäre sie erstaunt, dabei hatte sie schon lange geahnt, daß Stefan nicht mehr viel für Anke empfinden würde.

      »Ach, wie kommt das denn?« fragte sie scheinheilig. »Habt ihr euch gestritten oder auseinandergelebt?«

      Stefan СКАЧАТЬ