Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740971366

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СКАЧАТЬ einem Menschen, der gerade einer großen Gefahr entronnen ist. Sie ahnte nämlich, daß sie gerade jetzt wieder genau beobachtet wurde. Solch eine Gelegenheit ließ der unsichtbare Beobachter sich bestimmt nicht entgehen!

      *

      Agatha Simpson war äußerst schlechter Laune.

      Man hatte ihr die Augen verbunden und sie dann in einen kleinen Kastenlieferwagen geschafft. Nur zu gern hätte sie ihren »Glücksbringer« eingesetzt und die Flegel liebkost, die sie in diesen Wagen bugsiert hatten. Nur wegen Kathy hatte sie auf diese Freude verzichtet. Sie wollte ihre Gesellschafterin nicht unnötig in Gefahr bringen.

      Wo man sie festgehalten hatte, wußte sie natürlich nicht. Ihr war auch unbekannt, wer sie durch die Stadt gefahren hatte. Der Wagen war inzwischen angehalten worden, doch der Motor lief noch. Wahrscheinlich hielt man vor einer Ampel.

      In dem kleinen Kastenaufbau war es dunkel. Lady Simpson, die auf dem Boden der Ladenfläche stand, wartete geduldig auf die Weiterfahrt, die jedoch nicht erfolgte. Die Sekunden verrannen, doch die Fahrt ging immer noch nicht weiter. Die Detektivin erhob sich und tastete sich zur hinteren Tür durch. Verärgert trat sie mit ihrem derben Schuh gegen die Tür, die sofort aufsprang.

      Lady Agatha blinzelte in das frühe Morgenlicht und sah sich dann leicht erstaunt um.

      Von einer Ampel konnte keine Rede sein. Der Lieferwagen stand in einer ruhig wirkenden Straße, die von kleinen Einfamilienhäusern flankiert wurde. Am Ende der Straße war der Milchmann zu sehen, der seine Kunden versorgte.

      »Darf ich Sie zu einer Tasse Tee einladen?« hörte sie eine bekannte Stimme. Sie sah ein wenig um den Wagen herum und bemerkte Superintendent Needle, der sie ungeniert ironisch anlächelte.

      »Hauptsache, Sie haben Ihren Spaß«, grollte sie. »Warum helfen Sie mir nicht erst aus dem Wagen?«

      »Ich wollte erst mal sehen, ob man mich geblufft hatte«, entschuldigte sich Needle, reichte ihr aber dann die Hand. »Hoffentlich hatten Sie eine gute Fahrt, Mylady.«

      »Wo bin ich hier?«

      »Direkt vor meinem Haus. Man verständigte mich vor ein paar Minuten per Telefon und kündigte Ihr Kommen an.«

      »Sehr witzig«, ärgerte sich Lady Simpson.

      »Ich sage die Wahrheit.«

      »Ich meine diesen Obervampir«, raunzte Lady Agatha. »Der Mann amüsiert sich auf meine Kosten.«

      »Warum freuen Sie sich nicht, daß Sie noch leben?«

      »Diesem Flegel werde ich es noch zeigen«, schwor Lady Simpson grimmig. »Mich ausgerechnet vor Ihrem Haus abzusetzen!«

      »Sie sind also entführt worden?«

      »Nein, ich habe einen freiwilligen Ausflug unternommen«, fuhr sie ihn an. »Stellen Sie nicht solch’ dumme Fragen, Superintendent, lassen Sie mich lieber Ihren Tee versuchen! Ich weiß aber schon jetzt, daß er mir bestimmt nicht schmecken wird.«

      »Sie sind verärgert, Mylady?« Needle genoß die Situation, wirkte aber nicht vergrämt und verdrossen wie sonst.

      »Verärgert? Ich könnte vor Freude jauchzen«, grollte die ältere Dame. »Miß Porter steckt nämlich in Schwierigkeiten. Sie befindet sich in der Hand der Vampire.«

      »Wie Ihr Butler«, entgegnete Needle trocken. »Ich erfuhr es eben durch einen Telefonanruf.«

      »Wortbrüchig ist dieser Oberflegel also auch noch!« Agatha Simpson nickte grimmig. »Ich hätte es mir denken können.«

      »Ich verstehe kein Wort, Mylady.«

      »Man hatte mir versprochen, daß er mir bei gewissen Besorgungen behilflich sein würde«, sagte Lady Simpson, »aber nun soll man mich gründlich kennenlernen. Ich glaube, daß ich sehr verärgert bin.«

      *

      Kathy ahnte, daß der große Spiegel neben der Dusche präpariert war.

      Auf der anderen Seite stand gewiß der geheimnisvolle Obervampir und verschlang sie mit seinen Augen. Sie ließ sich selbstverständlich nichts anmerken, doch sie produzierte sich bewußt, streifte die restlichen Fetzen des Kleides von ihrem Körper und trat dann unter die Dusche. Prüde war Kathy nicht, Nacktheit war für sie die natürlichste Sache der Welt.

      Nach der Dusche frottierte sie sich ab und benutzte ein zweites Badetuch, um ihren Körper zu bedecken. Da dieses Handtuch nicht gerade groß war, konnte der heimliche Beobachter immer noch viel sehen.

      Kathy tat so, als fürchte sie sich immer noch vor den Ratten. Sie ging zur Tür, öffnete sie spaltbreit und schaute hinaus. Sie wunderte sich kaum, daß praktisch vor der Tür ein kleiner Teewagen stand, auf dem sich einige Sandwiches und eine Thermoskanne befanden. Der Obervampir hatte Wort gehalten und für eine Erfrischung gesorgt.

      Kathy zog den Teewagen hastig ins Badezimmer und schraubte den Verschluß der Thermoskanne auf. Sie füllte sich den Becher mit Tee und drehte sich so, daß sie vom Spiegel aus nicht beobachtet werden konnte, als sie scheinbar durstig trank.

      In Wirklichkeit nahm sie nicht einen einzigen Schluck zu sich. Sie ging von der Tatsache aus, daß der Tee präpariert worden war. Als sie den Becher absetzte, stellte sie ihn so auf das Tablett, daß ein Beobachter hinter dem Trickspiegel nicht sah, wieviel sie getrunken hatte.

      Parker hätte seine helle Freude an ihrer Schauspielkunst gehabt.

      Kathy tat so, als sei der Tee wirklich präpariert gewesen. Sie knabberte lustlos an einem Sandwich, faßte zwischendurch immer wieder an ihre Schläfen, gähnte in immer kürzer werdenden Abständen und schien schließlich mit dem Schlaf zu kämpfen. Plötzlich legte sie das Sandwich aus der Hand, rieb sich die Augen und taumelte zur Badezimmertür. Dabei ließ sie gekonnt das Badetuch wegrutschen, zeigte sich dem Obervampir noch mal in ihrer attraktiven Nacktheit und betrat das Zimmer, in dem das große Baldachinbett stand. Kathy warf sich auf das Laken, zog kraftlos die Decke hoch und schlief ein.

      Selbstverständlich war und blieb sie hellwach. Sie rechnete mit dem Erscheinen des geheimnisvollen Beobachters. Der Mann hatte den Tee ja nicht aus Langeweile präpariert, wenn dem wirklich so war. Er wollte gewiß für eine Möglichkeit sorgen, sich ihr ungeniert zu nähern.

      Kathys Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Entweder war der Tee nicht »versetzt« worden, oder aber der Obervampir war ein äußerst mißtrauischer und vorsichtiger Mensch. Licht brannte im Schlafraum immer noch nicht.

      Dann hörte sie endlich das vorsichtige öffnen einer Tür.

      Der Obervampir.

      Schnelle, leise Schritte näherten sich dem Bett. Kathy hatte die Augen geschlossen, doch durch ihre Lider bemerkte sie den Lichtschein einer Taschenlampe, der über ihr Gesicht glitt. Der Geheimnisvolle vergewisserte sich also noch mal, ob sie auch wirklich schlief. Er erschien neben ihrem Bett und beugte sich über sie. Kathy spannte vorsichtig ihre Muskeln. Sie hatte vor, den Burschen zu überrumpeln, um ihn dann ins Badezimmer zu schleifen. Sie wollte endlich wissen wer die todbringenden Vampire beschäftigte.

      Kathy erlebte eine mehr als peinliche Überraschung!

      Bevor sie aktiv werden konnte, preßte sich ein dickes Handtuch auf Mund СКАЧАТЬ