Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740971366

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СКАЧАТЬ wahr?«

      »Briggs ist zu allem fähig«, bekannte Morgan Patch nachdrücklich. »Dieser Bursche scheut vor keinem noch so schäbigen Trick zurück um seine Konkurrenten auszuspielen.«

      »Es soll ihm dem Vernehmen nach wirtschaftlich nicht besonders gutgehen.«

      »Er steht vor seiner Pleite«, meinte Morgan Patch sehr zufrieden. »Wenn er mit seinem Horrorfilm nicht rechtzeitig in den Kinos ist, kann er einpacken. Und ich wette, daß die ganze Branche ihm das wünscht.«

      »Mister Briggs kennt natürlich die Kaskadeure, ja?«

      »Sie haben auch schon für ihn gearbeitet, doch es hat immer wieder Ärger gegeben. Er drückte sich um die Zahlungen herum, schloß keine zugesagten Unfallversicherungen ab, wie sich später herausstellte, und vernachlässigte einfachste Unfallvorschriften. Ein mieser Bursche, wenn Sie mich fragen.«

      »Sie bewohnen ein recht interessantes Haus«, stellte Parker fest, das Thema wechselnd.

      »Eine zugige, alte Bruchbude, die ich möglichst bald wieder abstoßen werde«, korrigierte Patch und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. »Die Räume sind einfach nicht warm zu kriegen, wie das bei diesen alten Bauten eben so ist. Ich hätte vorher an diesen Punkt denken sollen, es war meine Schuld.«

      »Das Haus dürfte einige hundert Jahre alt sein, Mister Patch.«

      »Mit Sicherheit, Mister Parker! Sie sollten sich allein mal die Kellergewölbe ansehen. Finsteres Mittelalter, richtig unheimlich. Ich war mal dort unten, danach nie wieder. Man hat den Eindruck, daß jeden Augenblick Gespenster erscheinen, die ihren Kopf unter dem Arm tragen. Für mich ist das nichts.«

      Unheimlich war der Landsitz durchaus, wie Josuah Parker feststellte, als er wieder in seinem hochbeinigen Monstrum saß und durch den kleinen Park hinunter zu Landstraße fuhr. Das Haus hätte von einem phantasievollen Filmarchitekten stammen können, der den Auftrag, eine Art Hauptquartier für Geister, Dämonen und Vampire zu bauen, sehr ernst nahm.

      Das Gebäude wirkte düster und unheimlich, was durch die vielen Türmchen und Erker noch zusätzlich unterstrichen wurde. Von diesem Haus ging ein kalter Hauch aus, der nach dem Herzen des Betrachters griff. Josuah Parker beschleunigte unwillkürlich seinen Privatwagen, um die Stätte der Ungastlichkeit so schnell wie möglich hinter sich zu bringen.

      Wegen der schlechten Lichtverhältnisse sah er natürlich nicht den Vampir mit den blonden Locken, der hinter dichtem Strauchwerk hervortrat und dem Wagen aus glühenden Augen nachstarrte …

      *

      Die beiden von Kathy gefesselten Vampire hatten schlechte Nerven.

      Die Dunkelheit machte ihnen sichtlich zu schaffen. Zuerst tuschelten sie nur leise miteinander und versuchten, sich ihrer Fesseln zu entledigen. Doch das gelang ihnen nicht so, wie sie es sich vielleicht wünschten. Kathy Porter hatte sie ausgezeichnet verschnürt und ein paar Knoten verwendet, die sie von Josuah Parker gelernt hatte.

      Die Dunkelheit ging den beiden Vampiren schnell auf die Nerven, denn mit dieser Wendung hatten sie bestimmt nicht gerechnet. Hinzu kam, daß Kathy sich überhaupt nicht rührte. Sie brauchte es auch nicht, denn sie lag sicher und bequem auf dem Baldachin des Bettes und harrte der Dinge, die da mit einiger Sicherheit kamen. Sie ging davon aus, daß der Mann mit der sympathischen Stimme sich früher oder später regen würde.

      »Miß Porter«, hörte sie auch prompt die Stimme des Unsichtbaren, »ich werde Ihnen gleich ein paar fette Ratten schicken, die allerdings ziemlich ausgehungert sind.«

      Kathy schmunzelte, doch sie antwortete nicht.

      »Hören Sie mich, Miß Porter?«

      Natürlich hörte sie ihn. Sie wußte, was er plante. Er wollte sie ängstlich und nervös machen, wollte sie verunsichern. Er hatte wohl keine Möglichkeit, den Raum durch ein zusätzliches Licht zu erhellen und traute sich selbst nicht herein. Daraus ließen sich Schlüsse ziehen.

      »Sie kommen jetzt, Miß Porter. Viel Vergnügen!«

      Irgendwo quietschte eine Tür in den Angeln, dann war tatsächlich das Pfeifen und Rascheln von Ratten zu vernehmen. Kathy Porter kannte diese Geräusche von den Docks her. Nun, hier oben auf dem Baldachin hatte sie nichts zu befürchten, doch auch unten auf dem Boden hätte sie sich bestimmt nicht in eine Panik hineingesteigert, dazu war sie einfach zu kaltblütig.

      Dafür protestierten allerdings die beiden Vampire unten neben dem Bett.

      Kathy hatte eine Zierkordel vom Bettpfosten abgerissen und ließ sie über die beiden gefesselten Vampire gleiten. Die Vampire mußten den Eindruck gewinnen, daß die Ratten über sie hinweghuschten. Dementsprechend brüllten sie.

      Kathy lächelte unwillkürlich. Wie schnell hatte sich das Blatt gewendet! Sie war gespannt, zu welchen Mitteln der Unsichtbare noch griff. Bis jetzt hatte sie ihm das Konzept gründlich verdorben und fragte sich wieder mal, wer er wohl sein mochte. Er mußte auf jeden Fall über Geld verfügen und über Mitarbeiter, die ihm treu ergeben waren, um als Vampire tätig zu werden.

      Kathy Porter dachte in diesem Zusammenhang an Mr. Briggs, den Besitzer der Steinway-Pictures, dessen Name als möglicher Täter ins Gespräch gekommen war.

      »Miß Porter?« Da war wieder die Stimme des Unsichtbaren. »Miß Porter, melden Sie sich! Ich habe eine frohe Botschaft für Sie: Lady Simpson befindet sich inzwischen ebenfalls in meiner Gewalt.«

      Das konnte nur ein Bluff sein. Kathy antwortete nicht.

      Als er ihr jedoch kurz darauf ein Band über den Lautsprecher vorspielte, auf dem Kathy die Unterhaltung des Unsichtbaren mit Lady Simpson Wort für Wort verfolgen konnte, mußte sie einsehen, daß der Mann diesmal nicht geblufft hatte.

      »Sie sollten Ihr Spiel aufgeben, Miß Porter«, sagte die Stimme, als das Band abgelaufen war, »oder muß ich Lady Simpson erst in echte Schwierigkeiten bringen? Noch habe ich sie aus der Haft nicht entlassen.«

      Kathy begriff.

      Schon im Interesse von Mylady mußte sie nachgeben. Sie konnte es nicht verantworten, daß der älteren Dame etwas passierte. Die resolute Frau neigte ohnehin zu Handlungen, die nicht immer kontrolliert waren.

      »Sie haben gewonnen«, sagte sie in die Dunkelheit hinein. »Ich gebe auf. Was soll ich tun?«

      »Schnüren Sie die beiden Helden auf und lassen Sie sich zur Tür bringen«, befahl die Stimme, die nun nicht mehr sympathisch klang, »aber beeilen Sie sich! Ich verliere langsam die Geduld!«

      *

      Parker wurde von dem unheimlichen Haus magisch angezogen.

      Gewiß, er hatte es verlassen und war ein gutes Stück gefahren um in eine Seitenstraße einzubiegen. Von hier war er aber dann zu Fuß zurückgegangen. Er hoffte nämlich, den Vampir mit den blonden Locken zu sehen, weil er sich vorstellen konnte, daß dieser Ungeist noch mal zurück zu Morgan Patch kam.

      Parker dachte natürlich nicht daran, etwa über die hohe Steinmauer zu steigen, die das weite Grundstück umgab. Ein Mann wie er hielt in allen Lebenslagen auf Würde. Der Butler benutzte sein Privatbesteck, um das Schloß der schmalen, vergitterten Seitenpforte zu öffnen. Für ihn war das eine Kleinigkeit. Sein Tempo hätte einen berufsmäßigen Einbrecher verblüfft und ihn an seinem Können zweifeln СКАЧАТЬ