Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 12 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel

isbn: 9783740971366

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СКАЧАТЬ schritt durch den Park dem Haus zu und war froh, daß es noch dunkel war. Dank seiner schwarzen Kleidung war er überhaupt nicht auszumachen. Zudem bewegte er sich fast geräuschlos. Wahrscheinlich hätte er einem Indianer in der Beziehung noch Nachhilfeunterricht geben können.

      Dennoch wurde der Butler belauert.

      Der Vampir mit den blonden Locken schien mit seiner Rückkehr gerechnet zu haben. Er stand hinter einem mächtigen Baum und wartete auf sein Opfer. Als Parker am Rand der Rasenfläche erschien, brach der Vampir den dürren, kleinen Ast, den er in Händen hielt.

      Parker reagierte augenblicklich.

      Er blieb stehen, lauschte und schritt dann auf den Vampir zu. Den altväterlich gebunden Regenschirm hielt er angewinkelt hoch, die Spitze wies genau in die Richtung, aus der das Brechen des dürren Astes gekommen war.

      Diesmal wurde Parker überlistet.

      Er passierte bedenkenlos einen Baum, hörte hinter sich plötzlich ein feines Scharren, wollte sich noch umwenden und … erhielt einen Schlag auf die schwarze Melone, der die Kopfbedeckung tief in seine Stirn trieb. Bevor Parker seine leichte Benommenheit abschütteln konnte, zuckte er unter der Einwirkung eines feinen Stichs zusammen.

      Natürlich wußte er, was dieser Stich zu bedeuten hatte. Als Realist, der er erfreulicherweise war, verzichtete er auf jede Abwehrmaßnahme. Parker ging von der Voraussetzung aus, daß man ihn noch nicht umzubringen gedachte, sonst wäre wohl auf ihn geschossen worden. Und gegen die Droge, die man ihm gerade verabreicht hatte, war im Augenblick ohnehin nichts auszurichten. Parker machte es sich also auf dem weichen Boden relativ bequem und überließ sich dem Schlafbedürfnis, das ihn prompt überfiel. Er schloß die Augen und entspannte sich.

      Das verabreichte Gift tat schnell seine Wirkung. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis Parker eingeschlafen war. Als er wieder zu sich kam, fühlte er sich recht wohl und wußte auf Anhieb nachzuvollziehen, was mit ihm passiert war.

      Er richtete sich auf und orientierte sich.

      Josuah Parker befand sich in einem großen, freundlich eingerichteten Zimmer, lag auf einem Bett und entdeckte wenig später eine fette, aber leicht verstörte Ratte, die auf dem Sims eines Kleiderschrankes hockte und sich nicht entschließen konnte, zurück auf den Boden zu steigen.

      Parker, der solchen Nagern gegenüber nur neutrale Gefühle hegte, weil sie für ihn nur ein Bestandteil der Natur waren, beobachtete das verschreckte und sichtlich verängstigte Tier. Der Butler kam zu dem Schluß, daß die Ratte ein schreckliches Erlebnis hatte, das noch in dem Nager deutlich nachwirkte.

      *

      Der lange und der dicke Vampir wirkten recht verlegen, als sie von Kathy aufgescheucht wurden.

      Kathy Porter rechnete damit, daß die beiden Männer zumindest versuchen würden, sich an ihr zu rächen. Genau das Gegenteil war der Fall. Wie zwei geprügelte Hunde schlichen sie zur Tür und sahen sich scheu und immer noch beeindruckt nach Kathy um. Einmal gewiß, weil sie in ihrer Kleidung ungemein sexy aussah, zum anderen, weil sie wahrscheinlich großen Respekt vor ihr hatten.

      Kathy versuchte nicht, sich ihnen anzuschließen.

      Für sie stand es fest, daß Lady Simpson sich in der Gewalt jenes »Obervampirs« befand, dessen Stimme eine Weile sympathisch geklungen hatte. Sie wollte die Detektivin auf keinen Fall in weitere Schwierigkeiten bringen. Von der Tonbandwiedergabe her wußte sie, daß es um hunderttausend Pfund ging, die für ihre Freigabe gedacht waren.

      Daß Agatha Simpson keinen Augenblick zögern würde, dieses Lösegeld auszugeben, stand für Kathy fest. Die Summe bedeutete für Lady Simpson nicht sonderlich viel, da sie das war, was man eine sehr reiche Frau nannte. Hunderttausend Pfund waren wirklich nicht in der Lage, ihre Finanzen auch nur andeutungsweise in Unordnung zu bringen. Deswegen brauchte Kathy nichts zu befürchten. Sie ärgerte sich allerdings, daß man sie so ohne jede Schwierigkeit hatte abfangen können und der eigentliche Täter geschickt im Hintergrund blieb. Er schickte seine Kreaturen vor, um die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen. Kathy war nach wie vor entschlossen, es diesem Mann zu zeigen, der mit Angst und seelischem Terror sein Opfer gefügig machen wollte.

      Sie baute nicht nur auf sich, sondern auch auf Josuah Parker. Der Butler würde wieder mal Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um sie hier möglichst schnell wieder herauszuholen. Wie einfallsreich Parker war, hatte er in der Vergangenheit mehr als einmal bewiesen.

      Kathy blieb also allein in dem dunklen Raum und hofft vorerst nur, daß ihr Entführer sich ärgerte. Sie hatte ihm da einige Dinge an den Kopf geworfen, die einen Mann in Harnisch brachten. Sie war sicher, ihn tief in seiner Männlichkeit verletzt zu haben.

      Wann würde dieser Mann erscheinen, um ihr zu zeigen, wie sehr er ihr überlegen war?

      »Hören Sie mich, Miß Porter?« fragte er auch schon prompt, als habe er ihre Gedanken erraten.

      Kathy schaltete auf Naivität um, als sie sich meldete. Sie gab ihrer Stimme einen etwas ängstlichen Unterton.

      »Was wollen Sie«, fragte sie. »Können Sie nicht für etwas Licht sorgen?«

      »Haben Sie etwa Angst, Miß Porter?« In der Stimme des Unsichtbaren schwang bereits so etwas wie Überlegenheit und Triumph.

      »Unsinn«, gab sie übertrieben abweisend zurück.

      »Sie werden auch weiterhin ohne Licht bleiben müssen«, sagte er über den Lautsprecher. »Haben Sie sich mit den Ratten bereits etwas angefreundet?«

      »Sie wollen mir nur Angst machen!« Kathy schaute sich ängstlich um, setzte sich auf die Bettkante und zog die Beine hoch. Sie spielte eine Frau, die eine panische Angst vor Mäusen und Ratten hat.

      Er konnte sie sehen.

      Sie hörte prompt sein leises Auflachen, das ihn verriet. Wahrscheinlich benutzte er ein Sichtgerät, das auf Infrarot-Basis arbeitete. Mit solch einem Gerät konnte er sie selbst bei vollkommener Dunkelheit genau sehen. Als Kathy Porter sich darüber klar war, setzte sie bewußt ihren Körper ein. Sie kannte ihre Linien und Vorzüge und sorgte dafür, daß dieser Mann Appetit bekam. Sie wollte ihn herauslocken, um ihn dann zu überrumpeln.

      »Nun, immer noch so stark?« erkundigte sich der Unbekannte.

      »Natürlich«, erwiderte Kathy und zog sich auf das Kopfende ihres Bettes zurück, um sich dort in die Bettdecke einzuwickeln. Dabei sah sie ängstlich nach allen Seiten, horchte angestrengt in die Dunkelheit und verzog lauschend das Gesicht.

      »Ich lasse Ihnen gleich eine kleine Erfrischung reichen«, meldete der Unbekannte sich wieder. »Wahrscheinlich werden Sie es noch einige Stunden aushalten müssen. Übrigens, das Badezimmer befindet sich gleich rechts vom Bett. Sie werden den Türknauf schon finden, wenn Sie ein wenig suchen. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung. Halt, noch etwas, im Badezimmer ist natürlich Licht, Miß Porter. Ich werde es einschalten. Man ist ja schließlich kein Unmensch!«

      Myladys Gesellschafterin beugte sich weit aus dem Bett und tastete mit ihrer rechten Hand nach dem Türknopf, den sie aber nicht entdecken konnte. Sie war also gezwungen aufzustehen, was sie auch tat. Dabei zeigte sie dem unsichtbaren Beobachter erneut viel Angst und Ekel vor den vermeintlich vorhandenen Ratten.

      Kathy fand endlich den Türknopf, riß die Tür auf und blinzelte in das grelle Licht einer eingeschalteten Leuchtstoffröhre. Scheinbar aufatmend flüchtete die СКАЧАТЬ