Sophienlust Box 16 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Sophienlust Box 16 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sophienlust Box

isbn: 9783740972349

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СКАЧАТЬ nie Langeweile, denn die Kinder waren dankbar und begeistert, wenn sie sich mit ihnen beschäftigte. Sie las ihnen Geschichten vor und malte Bilder mit den Kleinen, wofür ihr die Kinderschwester Regine herzlich dankbar war. Manchmal nahm Josefa Klinger auch auf einem Spaziergang ein Grüppchen Kinder mit, oder sie half am Nachmittag den Größeren bei den Schulaufgaben.

      Trotzdem fühlte sich Josefa Klinger neuerdings manchmal vereinsamt. Auch hielt sie oft nach dem Postauto Ausschau, in der Hoffnung, dass es ihr eine Karte von Alexander Rethy bringe. Und wenn Lexi, die sich besonders an sie angeschlossen hatte, sie sehnsüchtig nach dem Vater fragte, dann schlug ihr das Herz bis zum Hals herauf, weil sie nicht wusste, was sie dem Kind antworten sollte.

      »Was ist mit mir?«, flüsterte Josefa Klinger in die Dunkelheit des kleinen Zimmers hinein. »Ich habe mich doch nicht etwa in ihn verliebt?«

      Sie schüttelte energisch den Kopf. Nein, für die Liebe war im Leben einer Ärztin, wenn sie erfolgreich sein wollte, kein Raum. Bisher hatte sie immer nur gearbeitet und nur daran gedacht, ihr Studium und die Medizinalassistentenzeit so rasch wie möglich hinter sich zu bringen. Nun war sie schon das zweite Jahr Assistenzärztin. Nein, jetzt durfte ihr so etwas wie Liebe nicht in die Quere kommen! Noch dazu die Liebe zu einem Flugkapitän, der sie sicherlich schon wieder vergessen hatte, wie er möglicherweise auch Lexi nach und nach aus dem Gedächtnis verlieren würde. Ein Dauerauftrag bei der Bank regelte die monatlichen Verbindlichkeiten für das Kind, und mehr Sorgen hatte er nicht!

      Josefa Klinger stellte plötzlich fest, dass sie auf Alexander Rethy wütend war – wütend, weil er sie aus ihrem inneren Gleichgewicht gebracht hatte, wenn das auch durchaus nicht seine Schuld und wahrscheinlich nicht einmal seine Absicht gewesen war.

      *

      Am nächsten Tag erhielt die junge Ärztin einen Brief von einem Kollegen, dem Oberarzt Dr. Fred Wellner, der ihr launig vom Betrieb in der Klinik berichtete und durchblicken ließ, dass sie von ihm nicht nur bei der Arbeit vermisst werde.

      Wenn ich überhaupt jemals heirate, so muss es ein Arzt sein, beschloss Josefa Klinger trotzig. Fred Wellner käme vielleicht infrage. Er hat sich schon öfter um mich bemüht. Aber ich halte es für möglich, dass er es nicht ernst meint, sondern mich nur gern mag, so ganz unverbindlich und allgemein. Er ist ehrgeizig und möchte einmal ein eigene Klinik haben. Ein Vermögen besitzt er nicht, also wird er nach einer Frau mit Geld Ausschau halten. Dass ich keinen Centbesitze, dürfte ihm bekannt sein, denn von meinem Gehalt als Assistenzärztin zahle ich jetzt noch die letzten Schulden aus der Studienzeit ab, wenn das auch glücklicherweise bis Ende des Jahres geregelt sein wird.

      Immerhin – der Brief des Oberarztes hatte ihr ein wenig von ihrer inneren Sicherheit wiedergegeben, und dafür war sie dem Kollegen von Herzen dankbar, wenn er es auch nie erfahren würde.

      Alexander Rethy kam unangemeldet, doch machte das in Sophienlust keinem etwas aus. Er habe Zeit – fünf volle

      Tage –, und er wolle in Maibach im Gasthof ›Zum Bären‹ wohnen, erklärte er, um niemandem Mühe zu verursachen.

      Josefa Klinger war verwirrt, als er ihr plötzlich gegenüberstand. Ihr erster Gedanke war, dass sie glücklicherweise am Tag zuvor beim Friseur gewesen war. Dann fiel ihr ein, dass sie sich umziehen müsse, denn das alte grüne Kleid war alles andere als vorteilhaft.

      Alexa ging dem Vater langsam entgegen. »Guten Tag, Vati.«

      Alexander Rethy hob sie auf seine Arme. »Grüß dich, kleine Maus. Freust du dich denn gar nicht, dass ich da bin?«

      »Du fährst ja doch gleich wieder weg. Nick und Henrik sagen, Flugkapitän zu sein ist etwas Feines. Aber ich finde es dumm, dass du einer bist. Ich glaube, ich würde keinen Mann heiraten, der immer bloß weg ist und mal ’ne Karte schreibt.«

      »Stimmt, Lexi, ich hätte öfter schreiben sollen«, gestand Alexander Rethy beschämt. »Weißt du, das Schreiben ist nun mal eine Sache, die ich nicht sehr gern tue. Aber ich werde versuchen, mich zu bessern, damit du nicht wieder auf mich schimpfen musst.«

      »Ich schimpfe gar nicht. Ich bin bloß traurig, weil ich glaube, dass du mich nicht magst«, sagte Alexa leise.

      »Wie kannst du das nur denken? Du schaust aus wie deine Mutter. Und die habe ich sehr, sehr lieb gehabt.«

      Josefa Klinger hörte das alles, weil sie genau daneben stand. Ihr tat das Herz seltsam weh. Er hatte Vivian von Stöcken also geliebt, denn dem Kind sagte er sicherlich die Wahrheit. In diese Kinderaugen hinein log man nicht.

      »Ja, Mutti hast du lieb gehabt, aber mich magst du nicht«, wiederholte das Kind, weil es damit wohl einen Beweis der Zuneigung von seiten des Vaters herausfordern wollte.

      Diese Rechnung schien auch aufzugehen.

      »Du kannst dir etwas von mir wünschen, Lexi«, sagte der Flugkapitän

      ein bisschen verlegen, »etwas ganz Tolles.«

      Alexa, immer noch auf seinem Arm, lehnte sich weit zurück, um besser in sein Gesicht sehen zu können. Dann sagte sie entschlossen: »Mit dir nach Frankfurt auf den Flughafen fahren und zu sehen, wie es da zugeht. Nick hat mir davon erzählt. Aber ich kann es mir nicht so richtig vorstellen. Vielleicht …, vielleicht möchte ich auch mal richtig fliegen mit dir.«

      »Das kommt erst später dran, Lexi. Nur so zum Spaß kann ich dich nicht mitfliegen lassen. Das ist verboten. Aber eine Fahrt nach Frankfurt – das können wir machen. Gleich morgen, wenn du magst. Wir müssen nur Tante Ma und Tante Isi fragen, ob ich dich mitnehmen darf.«

      »Wenn du doch mein Vati bist, darfst du’s bestimmt«, behauptete Lexi zuversichtlich.

      Josefa Klinger wartete darauf, dass auch sie eine Einladung zu der Fahrt nach Frankfurt erhielte. Doch offenbar kam weder das Kind auf diesen Gedanken noch dessen Vater, der nichts anderes im Sinn hatte, als die Zuneigung seines Töchterchens zu erobern.

      Alexander Rethy verbrachte den Abend auf Schoeneich am Kamin der Familie von Schoenecker. Er übernachtet im ›Bären‹ und holte seine Tochter am anderen Morgen mit dem Wagen ab, wie er es versprochen hatte.

      Auf der Fahrt zum Flughafen plauderte Alexa ununterbrochen. Dann erreichten sie ihr Ziel.

      Lexi fand es aufregend und interessant, wie viele Leute ihren Vater grüßten und erkannten. Sie durfte mit ihm zum Kontrollturm, nachdem ihr Vater sich eine Sondererlaubnis besorgt hatte.

      Dann begegneten sie rein zufällig der Stewardess Bonny.

      »Nanu, alles trifft sich am Ort der Tat?«, meinte Alexander Rethy lachend, als er die blonde Hamburgerin entdeckte. »Wir beide haben doch heute hier eigentlich gar nichts zu suchen.«

      Bonny hob die Schultern. »Ich hatte etwas vergessen. Für einen Tag nach Hamburg zu fliegen lohnt sich für mich nicht. Morgen habe ich dann wieder Dienst.«

      »Lexi, das ist Bonny. Sie fliegt immer mit mir – in meiner Crew, sagt man bei uns.«

      Alexa musterte Bonny kritisch. »Du darfst mit Vati fliegen? Ich kenne dich noch – von damals. Aber dass du beim Fliegen immer dabei sein kannst, wusste ich nicht. Ich darf nämlich nicht mitfliegen.«

      »Deine Mutti ist früher auch geflogen, Lexi«, erzählte Alexander Rethy seiner Tochter nun zum ersten Mal.

      »Dann will ich es auch, wenn ich groß bin«, beschloss СКАЧАТЬ