Codename E.L.I.A.S. - Doppelschlag. Mila Roth
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Название: Codename E.L.I.A.S. - Doppelschlag

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Codename E.L.I.A.S.

isbn: 9783967110449

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СКАЧАТЬ beugte sich dann aber doch vor und schien ihn auf die Wange küssen zu wollen. Doch mitten in der Bewegung hielt sie inne und runzelte die Stirn.

      »Was ist das für ein Geräusch?«

      »Was meinst du?« Er lauschte ebenfalls, konnte aber außer dem Gejohle der Kids weiter unten an der Straße und einem mehrstimmigen Chor von irgendwelchen Nachbarn, der Auld Lang Syne zum Besten gab, nichts Ungewöhnliches vernehmen.

      »Da, hört ihr das nicht?« Mit leicht schräggelegtem Kopf ging sie in Richtung der Falltür.

      »Hast du schon Ohrensausen von dem Gejaule?« Luke deutete feixend in Richtung des Gesangs, wurde aber ernst, als er erkannte, dass sie keinen Scherz gemacht hatte.

      »Das kommt von unten.« Schon war sie die schmale Stahltreppe hinabgestiegen.

      Fluchend folgte Michael ihr. »Warte, Bri!« Er zog seine Waffe, die er gewohnheitsmäßig auf dem Weg hier herauf in seinen Hosenbund geschoben hatte. Hinter sich hörte er Lukes und Matts Schritte und das zweifache Klicken, als sie fast gleichzeitig ihre Pistolen entsicherten. Brianna war bereits unten im Loft, als er die Galerie erreicht hatte. In diesem Moment hörte er es ebenfalls – ein dumpfes Wummern an der Eingangstür. Mit schnellen Schritten stieg Michael ins Loft hinab, dicht gefolgt von den beiden anderen Männern.

      »Erwartest du heute noch Besuch, Mike?« Lukes Stimme klang angespannt.

      Michael warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Ich existiere nicht mehr, schon vergessen?«

      Wieder pochte es gegen die Tür, diesmal jedoch deutlich schwächer als zuvor.

      »Du solltest dir eine Überwachungskamera zulegen.« Brianna hatte aus ihrer Umhängetasche nun auch eine Waffe gezogen und entsichert. Sie baute sich schussbereit neben ihm auf, Luke und Matt schräg hinter ihm. Vorsichtig ging er zur Tür, lauschte, dann riss er sie unvermittelt auf und zückte gleichzeitig seine Pistole.

      »Michael.« Sein Bruder Daniel stützte sich schwer gegen den Türrahmen. Mit entsetzt geweiteten Augen starrte er auf die vier auf ihn gerichteten Pistolenläufe. Er wurde blass, taumelte.

      Rasch sicherte Michael seine Waffe wieder und reichte sie Brianna. Daniels Hemd war von roten Flecken verunziert, aus seiner Nase und dem Mundwinkel sickerte Blut, der Bereich um sein linkes Auge war rotblau verfärbt.

      »Scheiße, Daniel, was ist passiert?«

      »Mike, ich … Es tut mir leid …« Daniel bekam kaum ein Wort heraus, sein Gesicht war vollkommen zerschlagen und sein Körper offenbar auch. Er keuchte, taumelte erneut.

      Michael konnte seinen Bruder gerade noch auffangen, als dieser kraftlos in sich zusammensackte.

      1. Kapitel

      »Helft mir, ihn auf die Couch zu legen.« Michael drehte sich so, dass er seinen Bruder unter den Armen zu packen bekam.

      Luke fasste an den Beinen an.

      »Die ist zu kurz.« Brianna war zur Couch geeilt und warf die Kissen bis auf eines herunter.

      »Das ist egal.« Michael fluchte unterdrückt. »Komm schon, Daniel, mach dich nicht so schwer.«

      »Hast du hier irgendwo Verbandszeug?« Prüfend sah Brianna sich um.

      »Im Bad steht ein Erste-Hilfe-Kasten.«

      »Draußen ist niemand.« Matt hatte den Bereich vor der Eingangstür überprüft. Nun trat er näher. »Was ist mit ihm passiert?«

      »Jemand hat dem armen Kerl die Prügel seines Lebens verpasst, das sieht man doch.« Brianna kam mit dem Verbandskasten zurück und stellte ihn auf den Couchtisch.

      »Scheiße.« Michael hatte Daniel untersucht und fluchte erneut. »Ich bring ihn um!«

      »Wen, Daniel?« Verblüfft sah Brianna ihn von der Seite an.

      Er drehte vorsichtig Daniels Kopf und strich mit der Fingerkuppe dicht bei einer aufgerissenen Stelle schräg unterhalb von Daniels linkem Augenwinkel entlang. »Siehst du das?« Sein Magen rebellierte. »Das kenne ich.«

      »Was kennst du?« Sie beugte sich ebenfalls über Daniel und musterte die kleine Wunde.

      »Das stammt von seinem verdammten Ring.«

      Brianna begriff noch immer nicht. »Von wessen Ring? Daniels?«

      »Nein, verflucht.« Michael richtete sich auf und deutete zornig auf die gleiche Stelle an seinem eigenen linken Auge. Dort befand sich eine winzige verblasste, leicht sichelförmige Narbe.

      Daniel stöhnte und schlug das rechte Auge auf. »Mike.«

      »Daniel.« Sofort war Michael wieder bei ihm. »Was hast du getan?«

      »Mike, ich …« Ein verzweifelter Ausdruck trat in den Blick seines jüngeren Bruders. »Es tut mir leid. Dad …«

      Reflexartig griff Michael nach Daniels Hand und drückte sie. »Verfluchte Scheiße, Daniel. Wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst ihn nicht reizen?« Kurz schloss er die Augen, um sich zu sammeln, doch ein entsetzlicher Gedanke durchschoss ihn. »Was ist mit Mom? Geht es ihr gut?«

      Daniels Auge weitete sich. Er versuchte, sich aufzurichten, sank aber gleich wieder keuchend in das Kissen zurück. »Sie hat ihm, glaube ich, eins mit deinem Hockeyschläger übergebraten.« Er schluckte. »Mike, ich wollte nur …«

      »Was, mal wieder meinen Ruf verteidigen? Du weißt genau, dass das sinnlos ist. Halt dich zukünftig …«

      »Nein.« Daniel erwiderte den Druck seiner Hand so nachdrücklich, dass Michael innehielt. Etwas zittrig atmete Daniel ein und wieder aus und stöhnte auf, als Brianna mit einem in Antiseptikum getauchten Tupfer sein Gesicht zu reinigen begann.

      »Sorry.« Sie zuckte mit den Achseln.

      Daniel räusperte sich, dennoch schwankte seine Stimme weiterhin. »Es ging nicht um dich. Oder … nicht direkt. Ich wollte bloß … Scheiße, Mike, ich bin nicht so wie du. Nicht so mutig. Aber ich dachte, jetzt, wo du wieder da bist … Ich wollte …« Seine Stimme brach und er starrte verzweifelt zur Decke hinauf.

      Michael starrte seinen Bruder für einen Moment schweigend an, dann begriff er. »Idiot!« Sein Magen hob sich erneut. »Du hast es ihm gesagt? Bist du noch bei Trost?«

      »Das hat also euer Vater getan?« Stirnrunzelnd reichte Luke Brianna die notwendigen Erste-Hilfe-Artikel.

      Brianna reinigte Daniels Gesicht langsam und gründlich mit einem frischen Tupfer. »Schweinehund« war der einzige Kommentar, der ihr über die Lippen kam.

      Daniel zuckte zusammen und atmete heftig, als sie mit einem Wattestäbchen Jodtinktur auf seinen Mundwinkel auftrug. »Ich musste es ihm sagen, Mike. Ich bin zweiunddreißig. Wie lange sollte ich noch mit der Lüge leben?«

      »Bis zur Rente, verdammt noch mal. Du weißt genau, wie Dad ist. Hast du wirklich geglaubt, er schluckt das so einfach?«

      »Schluckt was?« Interessiert trat Matt näher.

      Daniel СКАЧАТЬ