Название: Ein MORDs-Team - Der komplette Fall Marietta King
Автор: Andreas Suchanek
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги для детей: прочее
Серия: Ein MORDs-Team - Der komplette Fall
isbn: 9783958344013
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»Na so … oberlehrerhaft. Hätte ich gar nicht erwartet.«
»Was soll das denn heißen?«
»Mädels …«, versuchte es Randy.
»Nein, lass sie«, unterbrach Olivia. »Ich will hören, warum sie es nicht erwartet hat. Ist Reife für die Reichen reserviert, hm?«
»Schluss damit«, sagte Mason. »Anstatt zu streiten, sollten wir gemeinsam nach einer Lösung suchen.«
»Collister, das ist die erste sinnvolle Idee aus deinem Mund«, bemerkte Olivia.
»Ja, finde ich auch.« Danielle warf Randy einen abschätzigen Blick zu. »Und du bist der Nerd, richtig?«
»Er heißt Randy«, sagte Mason.
»Du machst dir überall Freunde, oder?«, fragte Olivia ironisch.
»Ah, Beschützerinstinkt«, sagte Danielle in Richtung Mason. »Süß. Nette Idee, das mit der Polizeisirene, Nerd.«
»Also«, sagte Mason genervt. »Was machen wir jetzt?«
»Gut für euch, dass ich in der Regel nachdenke, bevor ich losrenne. Ich habe …«
Das Klingeln ihres Handys unterbrach Olivias Erklärung. Sie klappte es auf. Leider war es keines der neueren Smartphones, sondern ein schlichtes altes Modell mit einfarbigem Display und kleiner Tastatur. Da es mittlerweile schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, würde es vermutlich bald den Geist aufgeben. »Okay, da muss ich ran. Moment.«
Sie trat zur Seite, wechselte ein paar kurze Sätze mit ihrem Anrufer und beendete schließlich das Gespräch. »Heute funktioniert auch gar nichts. Das war mein Redakteur. Ein kurzfristiger Auftrag.«
»Viel Spaß«, sagte Danielle.
»Was meintest du vorhin damit, dass du nachgedacht hast und so?«, fragte Mason.
Olivia seufzte. »Ich habe einen Sender an den Wagen von Thompkins geheftet. Sobald er sich mit seinem Auftraggeber trifft, können wir ihm folgen.« Sie deutete auf ihren schlammgrünen Dodge. »Den Sender habe ich mir aus der Redaktion geliehen. Der ist irgendwie mit dem Pad gekoppelt, das ich auch mitgenommen hab. Auf dem Display ist eine digitale Karte von Barrington Cove zu sehen.«
»Tolle Idee«, sagte Randy. »Genau wie mit dem Bluff übrigens.«
»Welcher Bluff?«
Randy grinste. »Was du da gerade verstaut hast, war eine analoge Spiegelreflex, oder nicht? Ich würde gerne mal sehen, wie du Bilder, die nicht digital gespeichert werden, über eine LTE-Verbindung in eine Cloud schickst. Selbst um das mit digitalen Bildern zu machen, müsstest du erst den Speicherchip aus der Kamera an einen Laptop anschließen, um das Material dann über diese Verbindung in die Cloud zu schicken.«
»Alter, du bist so ein Neek«, warf Mason ein.
»Nicht schlecht«, sagte Olivia. »Es war riskant, ja, aber der Kerl hätte euch sonst durch die Mangel gedreht.«
»Was ist ein Neek?«, fragte Danielle.
»Immer das Wesentliche im Blick, was Holt?«, stichelte Olivia.
»Ein Neek ist halb Geek, halb Nerd«, erklärte Mason schnell. »Das ist positiv gemeint.«
»Aha. Dann bleibe ich doch besser bei Nerd.«
»Wenn ihr diese, über unser aller Schicksal entscheidende Frage dann geklärt habt, können wir uns vielleicht den weniger wichtigen Dingen zuwenden«, sagte Randy. »Da war doch was, oder? Lasst mich nachdenken. Ah, richtig: Wie zur Hölle sollen wir Thompkins folgen?!«
Olivia hatte die Frage befürchtet. »Von mir aus können wir mein Auto nehmen. Vorher steht aber noch ein Auftrag an – ihr werdet euch also wohl oder übel anschließen müssen.«
Alle drei starrten sie an.
»Was für ein Auftrag?«, fragte Danielle neugierig.
»Ist das so ‘ne Modelsache?«, wollte Mason wissen. »Fotos am Strand?«
Olivia stand kurz davor auszuflippen.
Danielle lehnte mit verschränkten Armen am Auto, Randy saß auf dem Kofferraum. Mason stand ganz cool daneben und hatte vermutlich irgendwelche leicht bekleideten Models im Sinn, die am Strand entlang durch die Brandung hüpften.
»Billy Tarnowski ist tot«, sagte Olivia.
»Wer?«, fragte Danielle.
Bevor Olivia eine spitze Bemerkung abgeben konnte, warf Randy ein: »Ist das nicht der Autor? Der in dem alten Haus am Stadtrand wohnt? Ich hab mal einen Artikel über ihn gelesen. Er und ein paar seiner Freunde sind in den 80ern in die alte Schule eingebrochen.«
»Oh. Klar. Der.« Mason ging zum Kofferraum und schwang sich neben seinen besten Freund. Olivia hätte sie am liebsten beide an den Ohren gepackt und herunter gezogen. »In der Schule hat mal jemand von dieser Marietta King gesprochen. Ein Mädchen, das vor dreißig Jahren umgebracht wurde.« Er zuckte die Schultern. »Mein Dad wollte davon nichts hören, als ich nachgefragt habe.«
»Und dieser Tarnowski war damals dabei?«, fragte Danielle. »Als der Mord passiert ist, meine ich.«
Randy nickte. »Ich hab in der Richtung mal recherchiert. Damals war die ganze Stadt in Aufruhr. Der Mord war das Stadtgespräch.«
Olivia warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Wie auch immer. Tarnowski hat wohl zwei Bücher geschrieben, mit einem wurde er ziemlich berühmt. Die Gazette widmet ihm eine Sonderseite.«
»Oookay«, sagt Danielle. »Und was hat das mit dir zu tun?«
»Ich mache Fotos von seinem Anwesen. Die Redaktion hat sich beim Nachlassverwalter die Erlaubnis geholt, und da der Artikel am Montag erscheinen soll, ist jetzt Eile angesagt. Also springt rein. Wir holen die Schlüssel in der Redaktion ab, dann fahren wir dorthin. Das dauert nicht lange.«
Gemeinsam fuhren sie davon.
*
Randy bekam eine Gänsehaut, als sie vor dem abgelegenen Anwesen hielten. Trotzdem war er froh darüber, endlich aus dem Auto steigen zu dürfen. Olivia und Danielle hatten sich die ganze Fahrt über gekabbelt, es war nicht auszuhalten. Ab und an hatte Mason noch etwas eingeworfen, was alles nur noch schlimmer gemacht hatte. Hinzu kam Olivias Fahrstil, der nichts für schwache Nerven oder Mägen war.
Er musste jedoch zugeben, dass sie ihn beeindruckte. Olivia fuhr einen – wenn auch altersschwachen – Dodge, fotografierte für die Gazette und gab sich auch sonst ziemlich tough.
Der Frequenz nach zu urteilen, in der sich Mason sein mittellanges dunkelblondes Haar zurückgestrichen hatte, war auch er beeindruckt. Es war unschwer zu erkennen, dass Olivia nicht das geringste Interesse daran hatte, mit seinem Freund zu flirten, doch es würde vermutlich noch eine Weile dauern, bis Mason das kapierte.
Randy stieg aus, schlug die Autotür СКАЧАТЬ