Die Habsburger und das Übersinnliche. Gabriele Praschl-Bichler
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Название: Die Habsburger und das Übersinnliche

Автор: Gabriele Praschl-Bichler

Издательство: Bookwire

Жанр: Зарубежная психология

Серия:

isbn: 9783902998361

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СКАЧАТЬ von den in der Hofburg lebenden und arbeitenden Menschen eine Menge brisantes Material für seine Arbeit erhalten hatte, gelang es ihm aber nicht, dem Lieblingsphänomen, der Weißen Dame, auf die Spur zu kommen. Denn hautpsächlich hatte sich die Gruppe erhofft, ihr irgendwo in der Burg zu begegnen. Aber Erscheinungen lassen sich nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt erzwingen. Das bedeutet allerdings auch nicht, daß es unmöglich ist, den unmittelbaren Kontakt mit ihnen herzustellen. Denn mit Hilfe eines sensiblen Mediums kann das unter Umständen schon gelingen. Das scheint das deutsche Autoren-Team nicht gewußt zu haben, als es sich 1996 auf die Spuren der legendären »Weißen Frau« begab. Trotzdem wurde die Forschergruppe für ihre Arbeit und ihr Interesse »belohnt« und sogar Zeuge einer paranormalen Begebenheit. Denn während ihres Aufenthalts in der Hofburg ist unter einem Bild von Kaiserin Elisabeth täglich von neuem »ein Fleck aufgetaucht. Am Tag wurde er entfernt, am Abend war er wieder da … (Außerdem) hat sich auch einmal jemand von der Theaterwissenschaft*) beschwert … (Die Leute dort) haben sich gestört gefühlt, weil spät abends über ihnen Möbel gerückt wurden. Wir (die Autoren) konnten aber nicht herausfinden, wer oder was diesen merkwürdigen Lärm erzeugt hat … (dies., S. 144)

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      Zwei der berühmten Gemälde Elisabeths (von F. X. Winterhalter) im Arbeitszimmer Kaiser Franz Josephs. Leider blieb in der Hofburg-Geschichte unerwähnt, hinter welchem Bild der Kaiserin täglich von neuem ein Fleck auftauchte.

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      Kaiserin Zita (mit Schirm) hatte schon als Mädchen von der »Weißen Frau« in der Hofburg gehört. Ihr Interesse wuchs, als sie die Frau Erzherzog Karls, des späteren letzten Kaisers von Österreich, und Residentin des Wiener Stadtschlosses wurde.

      Kaiser Franz Joseph, der als tiefgläubiger Katholik ebenfalls unter der Wahrheit litt, wäre Mord als Todesursache sehr zurecht gekommen. Aber er kannte den genauen Tathergang und die Abschiedsbriefe seines Sohnes an mehrere Familienmitglieder, weshalb also kein Zweifel an dessen Freitod bestand. Der Kaiser mußte im Gegenteil seiner Familie sogar erzählen, daß er »von allen Seiten (höre), dass hier (in Ungarn) fast niemand an die Art von Rudolfs Ende glauben wolle, dass die meisten an Mord oder doch gezwungenen Selbstmord glauben … Papa sagt ganz richtig, es sei unbegreiflich, wie die Leute glauben können, dass man das Ärgste erfindet.« (ebenda)

      Vermutlich ist es auf die Prophezeiung der Nonne aus Metz und auf die kurz nach der Tat sehr verschieden lautenden Pressemeldungen zurückzuführen, daß einige Hobby-Historiker bis heute an politische Verschwörung und an Mord glauben. In manchen Berichten hieß es allerdings auch, der Tod wäre durch »Herzstillstand« eingetreten. Diese Angabe hat man – soweit ich mich erinnere – auch an die Patres der Augustinerkirche weitergegeben, um den Kronprinzen in der dortigen Familiengruft christlich beisetzen zu dürfen. Eine Geisteskrankheit, vermutlich Schizophrenie, die von den Ärzten erst später in Erwägung gezogen wurde, hätte den besten Grund für die »Freisprechung« durch die katholische Kirche gegeben: »Wiederhofer (s. S. 40) sagt, er (Kronprinz Rudolf) sei eben an Verrücktheit gestorben, wie ein anderer an einer andern Krankheit. Dieser Gedanke ists, glaube ich, der Papa aufrechterhält …« (Marie Valérie, 21. August 1889)