Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740918064

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СКАЧАТЬ Und wenn wir Tierkadaver gefunden haben, dann immer in dem Waldstück, das an den Jostinschen Besitz grenzt.«

      Werner Auerbach und Felix Münster hatten genug nachzudenken, als sie gemeinsam heimwärtsfuhren.

      »Man weiß so wenig von Allard. Vielleicht hat er Feinde, die ihm nachspüren«, sagte Felix Münster gedankenvoll. »Womöglich glaubte er, sich hier verstecken zu können. An einen etwaigen weiteren Erben kann ich nicht glauben.«

      »Es gibt auch keinen. Dr. Allard und Sabine von Jostin sind die Alleinerben. Michael von Jostin kommt nicht infrage. Nachgedacht haben wir auch schon darüber, warum Allard als gebürtiger Franzose sich hier niederlässt. Er hatte sich übrigens schon einen Namen gemacht als Neurologe.«

      »Also Neurologe? Weißt du das bestimmt, Werner?«

      »Ganz bestimmt. Inge hat sich mit ihm darüber unterhalten.«

      »Dann ist es vielleicht ein Verrückter, der ihn verfolgt hat. Einer, den er mal in ein Irrenhaus gesteckt hat? Verfolgungswahn kann gefährliche Ausmaße annehmen.«

      »Mach mich nicht schwach. Ich bin doch einer der größten Befürworter seines Projekts.«

      »Das ja auch ein Kinderkrankenhaus wird und nicht eine Nervenklinik. Aber wenn ich aus Paris zurückkomme, werde ich mich doch einmal näher mit ihm beschäftigen.«

      Wenn es dann nicht schon zu spät ist, dachte Werner Auerbach, aber das behielt er lieber für sich.

      *

      Ganz vergaß Felix Münster dieses Problem auch nicht; als er daheim erfuhr, dass Sabine die Kinder während Sandras Abwesenheit betreuen würde.

      Er hatte gelernt, sich zu beherrschen, und unterhielt sich liebenswürdig mit Sabine. Aber unentwegt überlegte er, wie er das Gespräch auf Dr. Allard bringen könnte, ohne dass sie stutzig wurde. Ahnungslos half Sandra ihm dabei.

      »Wir haben einen Namen für die Klinik gefunden«, erklärte sie unbekümmert. »Wie gefällt dir Sternsee-Klinik?«

      »Sehr gut. Soll es eigentlich immer eine Kinderklinik bleiben?«

      »Aber gewiss! Hegen Sie Zweifel, Felix?«, fragte Sabine.

      »Ich dachte nur, dass Dr. Allard eigentlich kein Kinderarzt ist«, äußerte Felix beiläufig.

      »Sie meinen, weil er früher Neurologe war?«, entgegnete Sabine arglos. »Ich kann mir vorstellen, dass er einige Erlebnisse hatte, die ihn einen anderen Weg suchen ließen. Wissenschaftlich wird er aber auch noch weiterhin an der Erforschung der Nervenkrankheiten arbeiten. Meiner Ansicht nach ist er zu empfindsam, um sich auf einem Gebiet zu spezialisieren, das so wenig nachhaltige Erfolge zeitigt.«

      »Haben Sie schon darüber mit ihm gesprochen?«, fragte Felix interessiert.

      Sandra warf ihm einen forschenden Blick zu und hielt unwillkürlich den Atem an. Sie kannte ihren Mann so gut, dass sie den Unterton vernahm und die gespannte Aufmerksamkeit bemerkte.

      »Nur einmal ganz beiläufig«, antwortete Sabine. »Wir sprachen darüber, wie winzig der Schritt von der überdurchschnittlichen, aber nicht lebensnahen Intelligenz zum übersteigerten Geltungstrieb und dann zum Wahnsinn ist. Übrigens ist Nicolas ein Arzt, der auf allen Gebieten seine Erfahrungen gesammelt hat. Er hält nichts davon, dass man sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert. Er ist der Ansicht, dass die Ärzte der Allgemeinmedizin noch immer die zuverlässigsten wären, wenn sie ernsthaft den Menschen als Ganzes betrachten und auch die Psyche nicht außer Acht lassen.«

      Felix Münster musterte Sabine mit einem unergründlichen Blick.

      »Das war ja schon fast ein Plä­doyer für Dr. Allard«, sagte er.

      »Nicolas ist ein wunderbarer Mensch«, erwiderte sie leise.

      »Auch wunderbare Menschen werden manchmal nicht verstanden«, stellte Felix fest.

      »Sie meinen Hasso von Sillberg?« An den hatte Felix augenblicklich nicht gedacht.

      »Oh, ich denke, dass er keine Angriffe mehr auf Dr. Allard wagen wird«, entgegnete er. Oder doch?, fragte er sich, und nun kamen ihm plötzlich ganz andere Gedanken.

      »Warum hast du Sabine so in Verwirrung gestürzt?«, fragte Sandra, als sie mit ihrem Mann allein war. »Sie hat etwas übrig für Nicolas Allard. Es ist peinlich, wenn Hasso von Sillberg ins Gespräch gebracht wird.«

      »Sie hat ihn doch ins Gespräch gebracht«, bemerkte er.

      »Ging dein Gespräch nicht auf ihn hinaus?«, fragte sie erstaunt.

      »Nein, Sandra. An Sillberg habe ich gar nicht gedacht. Aber ich meine, dass wir uns doch mal intensiver mit Dr. Allard beschäftigen sollten.«

      »Was hast du denn gegen ihn?«

      »Gegen ihn gar nichts. Aber vielleicht hat jemand anderes etwas gegen ihn.«

      Sie konnten sich darüber nicht länger unterhalten. Magnus von Roth und Bambi brachten Manuel zurück. Die Zwillinge schrien nach ihrer Mami.

      Abends führte Felix noch ein paar Ferngespräche, und Sandra war mit ihren Reisevorbereitungen beschäftigt. Und wie es bei einem vielbeschäftigten Mann ist, der für einige tausend Angestellte Verantwortung trägt, war Dr. Allard bei Felix Münster vorerst in den Hintergrund getreten.

      *

      Sabine wusste selbst nicht, warum sie auf der Heimfahrt solche Angst gehabt hatte. Ihr war zumute, als säße ihr der Teufel im Nacken. Die wenigen Minuten, die sie warten musste, bis sich das Tor auftat, erschienen ihr wie eine Ewigkeit.

      Am liebsten wäre sie Nicolas um den Hals gefallen, als er vor ihr stand und ihr aus dem Wagen half.

      »Es ist ziemlich spät geworden«, sagte er.

      Er hat mich vermisst. Er hat sich Sorgen gemacht, dachte sie, und eine heiße Welle durchflutete sie.

      »Sandra will ihren Mann nach Paris begleiten und hat mich gebeten, mich während dieser Tage um die Kinder zu kümmern.«

      »Wie lange?«, fragte er schnell.

      »Vier Tage.«

      »Du tust es gern?«

      »Gewiss.«

      »Es ist eine Abwechslung. Du brauchst dich nicht ständig mit einem langweiligen Mann zu unterhalten«, sagte er leise.

      »Nicolas, du hast doch keine Minderwertigkeitskomplexe?«, bemerkte sie überrascht. »Missfällt es dir, dass ich mich mit Sandra gut verstehe?«

      »Ich habe Angst, dass es dir hier nicht mehr gefallen könnte, Sabine«, erwiderte er gepresst.

      Nie wäre sie auf den Gedanken gekommen, dass einen Mann wie ihn Angst bewegen könnte, und dass er es auch noch aussprach, raubte ihr den Atem.

      »Es sind nur ein paar Tage, Nicolas«, äußerte sie leise. »Es ist eine Gefälligkeit für eine Freundin. Sonst möchte ich nur da sein, wo du bist.«

      Seine СКАЧАТЬ