Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740918064

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СКАЧАТЬ willst mich auch heiraten?«, fragte sie ernsthaft mit gekraustem Näschen.

      »Wer denn noch?« Manuel war sichtlich betroffen.

      »’ne ganze Menge, der Jerry, und der Flori, aber wenn ich erst groß bin, dann heirate ich den Hannes.«

      »Hannes ist doch dein Bruder!«, ereiferte sich Manuel.

      »Wenn ich groß bin, ist er nicht mehr mein Bruder«, entgegnete Bambi energisch. »Aber das verstehst du nicht.«

      »Dein Bruder bleibt immer dein Bruder. Wenn du zur Schule gehst, lernst du das schon. Und Jerry ist ja noch kleiner als du.«

      Wenn es Meinungsverschiedenheiten zwischen ihnen gab, dann nur deswegen, weil Bambi auch noch andere Freunde hatte und weil Manuel das nicht gern sah. Mit Mädchen konnte sie ruhig spielen, aber mit Jungen war er nicht so nachsichtig. Schließlich war er ihr bester Freund gewesen, und das wollte er auch bleiben.

      Bambi war nicht streitsüchtig. Wenngleich sie immer kampfeslustig gestimmt war, wenn man sie so nachdrücklich darauf hinwies, dass Hannes ihr Bruder wäre und sie ihn nicht heiraten könnte, wollte sie sich deswegen doch nicht mit Manuel in die Haare kriegen.

      »Hat Tante Marianne immer noch die Grippe?«, lenkte sie ab.

      »Mächtigen Schnupfen hat sie noch, deswegen will sie uns ja auch nicht anstecken.«

      »Sie muss mal Opis Tropfen nehmen«, sagte Bambi, »die helfen gleich, und vielleicht braucht Sabine dann gar nicht zu euch zu kommen.«

      »Sie kann aber gern kommen. Omi kann nicht dauernd hinter den Zwillingen herflitzen, und Teta auch nicht.«

      »Ich kann ja aufpassen«, schlug Bambi vor.

      Manuel warf ihr einen schrägen Blick zu.

      »Magst du Sabine nicht?«, fragte er.

      »Doch, ich mag sie schon, aber wenn nun der alte Baron von Rieding wütend wird, dass sie bei euch im Haus ist? Er hat doch auch keine Jostins leiden können.«

      »Er ist doch tot«, entgegnete Manuel. »Ihm kann’s gleich sein, und Mami hat Sabine gern. Sie verstehen sich prima.«

      »Und wenn nun der Geist umgeht und sie erschreckt?«, meinte Bambi skeptisch.

      »Welcher Geist denn?« Manuel war bei Weitem nicht mehr so ängstlich wie früher einmal.

      »Der von den Riedlings. Die Ritter hatten doch Geister«, überlegte Bambi. »Du, Manuel, glaubst du, dass das vielleicht auch ein Geist ist, der dauernd schießt?«

      »Geister schießen nicht«, belehrte er sie. »Vielleicht ist es ja doch der Gruber-Bauer.«

      »Bestimmt nicht«, ereiferte sich Bambi. »Der Gruber-Bauer ist nämlich gar kein böser Mann. Heute Morgen war er wieder bei uns und hat mich besucht. Und nun soll ich ihn auch mal besuchen.«

      »Kann ich da mitkommen?«

      »Da muss ich ihn erst fragen. Das erste Mal lieber nicht. Man muss alles ganz langsam machen. Nur nichts überstürzen«, sagt Mami. »Er kann aus seiner Haut ja nicht raus. Aber zu mir ist er jetzt ganz lieb, und er bringt mir auch immer was mit. Willst du mal sehen, was er mir heute mitgebracht hat?«

      Natürlich wollte Manuel das sehen.

      Es war ein Kaleidoskop, und wenn man es vors Auge hielt und drehte, formten sich bunte Bilder.

      »Das hat Viktoria gehört«, erzählte Bambi. »Wenn sie beim Gruber-Bauern war und ihn besucht hat, hat sie es immer angeschaut.«

      »Wer ist Viktoria?«, fragte Manuel.

      »Das war auch mal ein Kind, das er gernhatte, aber jetzt ist sie kein Kind mehr, sondern eine große Dame, wenn sie noch lebt. Das hat er gesagt. Und darum hat er mir das Kaleidoskop geschenkt. Er war ganz nett.«

      »Hauptsache, er verkauft den Wald nicht«, meinte Manuel. »Will er ihn dir immer noch schenken, Bambi?«

      »Mami hat gesagt, das geht nicht, und er soll auch nicht denken, dass ich lieb mit ihm bin, bloß weil er mir was schenken will. Die Hauptsache ist, dass er ihn nicht an die fremden Leute verkauft. Aber Kummer macht es ihm schon, dass sein Wild immer beschossen wird. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen. Ob der Mann eine Tarnkappe hat, dass ihn keiner sieht?«

      »Papi sagt, das ist vielleicht einer, dem man es gar nicht zutraut, und der allen ins Gesicht schöntut.«

      Bambi tippte sich an die Nase. Das tat sie immer, wenn sie nachdachte.

      »Bösen Menschen sieht man an, wenn sie böse sind«, bemerkte sie. »Wenn Jonny ihn bloß mal suchen dürfte, der würde ihn bestimmt schnappen.«

      »Und wenn er dann auch totgeschossen wird?«

      »Das ist es ja eben, deswegen lassen wir ihn ja nicht los. Das will der Gruber-Bauer auch nicht.«

      *

      Felix Münster, Werner Auerbach und der Polizeiinspektor Helmers, die heute wegen des vermeintlichen Wilderers eine Besprechung hatten, waren zu einer ganz anderen Überlegung gekommen.

      »Mir drängt sich einfach der Gedanke auf, dass dieser Mensch etwas anderes im Schilde führt«, äußerte Werner Auerbach nachdenklich. »Er knallt jetzt in der Gegend herum … Aber sicher ist das absurd. Meine fantasievolle Familie wird mich angesteckt haben.«

      »Sprich es aus, Werner«, forderte Felix Münster ihn auf. »Ich habe auch eine Theorie. Vielleicht decken sich beide.«

      »Er mag nur den Anschein erwecken wollen, ein Wilderer zu sein, und hat es eigentlich auf einen Menschen abgesehen«, rückte Werner Auerbach zögernd mit seiner Meinung heraus.

      »Ein kaltblütiger Mörder, der nur darauf wartet, dass ihm der Richtige vor die Flinte läuft«, sagte Felix Münster sinnend.

      »Der Gruber?«, fragte Polizeiinspektor Helmers entsetzt.

      »Oder jemand anders«, warf Felix Münster ein. »Der Gruber-Bauer wohnt doch schon ein Leben lang hier, und nie ist in seinem Wald gewildert worden. Er hatte keine Freunde, aber auch keine Feinde.«

      »Wer aber hat Feinde?«, bemerkte Werner Auerbach.

      »Das ist die Frage. Vielleicht ich, vielleicht du, vielleicht Dr. Allard. Ich habe lange nachgedacht.« Felix Münster machte eine kleine Pause. »Angefangen hat es doch erst, seit Allard hier ist.«

      »Dann dürfen wir Fräulein von Jostin aber auch nicht ausschließen«, stellte Helmers fest. »Ob es noch einen Erben gibt, der sich benachteiligt fühlt?«

      »So weit wollen wir nun doch nicht denken«, entgegnete Felix Münster. »Aber es wird besser sein, wenn wir uns nicht allzu sehr auf einen Wilderer oder Streuner konzentrieren, sondern einfach auf Fremde, die erst in letzter Zeit hier aufgetaucht sind. Es ist zwar ein scheußlicher Gedanke und es passt nicht zu unserer friedlichen Gegend, aber wir können nicht Augen und Ohren verschließen vor der Tatsache, dass sich diese Knallerei immer wiederholt.«

      »Und immer in СКАЧАТЬ