Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740918064

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СКАЧАТЬ tat es, ohne eine Frage zu stellen.

      *

      Hannes Auerbach fand es eines Jungen nicht würdig, sich um die Nachbarschaft zu kümmern. Wenn ihm schon mal etwas zu Ohren kam, sprach er nur in den seltensten Fällen darüber, um ja nicht in den Verdacht zu geraten, eine Klatschbase zu sein. An diesem Tag vergaß er seine Grundsätze. Er platzte fast vor Neuigkeiten.

      »Hier tut sich ja wieder mal was!« sprudelte es über seine Lippen, als er viel früher als erwartet von seinem Freund Adrian zurückkam.

      »So?« meinte Inge Auerbach, ohne sich beim Kuchenbacken stören zu lassen.

      »Wo ist denn Bambi?« erkundigte er sich schnell.

      »Bei Münsters. Heute ist doch Freitag.«

      Dienstags und freitags war Bambi immer bei den Münsters.

      »Der Gruber-Bauer ist ihr untreu geworden«, begann Hannes. »Er hat es jetzt mit der Corri vom Dr. Jaleck.«

      Inge lachte hellauf.

      »Wie das klingt«, amüsierte sie sich. Aber dann wurde sie doch nachdenklich. »Und das findest du so aufregend, daß du uns umgehend davon in Kenntnis setzen mußt?« fragte sie.

      »Es ist ja noch mehr passiert, Mami. Christoph ist hingefallen und mußte in die Klinik gebracht werden. Ich war gerade auf dem Weg zu Adrian, als der Gruber-Bauer zu Dr. Jaleck ging. Und dann kam auch schon Herr Richter mit dem Wagen und hat Frau Burg und Christoph geholt. Und der Gruber-Bauer hat Corri genommen und ist mit ihr zum ›Seeblick‹ gefahren.«

      »Nun mal langsam«, sagte Inge verwirrt, »das geht ganz hübsch durcheinander.«

      »Aber genauso war es, Mami! Doch das Schönste kommt noch. Dr. Jaleck und Frau Burg haben sich mitten auf der Straße umarmt!«

      »Ich denke, sie ist mit Christoph in die Klinik gefahren?« fragte Inge nachsichtig.

      »Da waren sie doch schon wieder zurück. Und dann war sie im ›Seeblick‹ und er zu Hause, und auf der Straße sind sie sich dann entgegengegangen, richtig gerannt! Aufregend, was?«

      »Besonders, wenn es sich um den Klassenlehrer handelt«, lächelte sie. »Aber er ist auch ein Mensch.«

      »Ich habe ja nichts dagegen. Ich will auch nicht klatschen. Man macht sich eben seine Gedanken, und daß der Gruber-Bauer bei ihnen ist, ist doch merkwürdig. Findest du nicht?«

      Es gab eine Unterbrechung, denn es läutete. Und da erschien Bambi, auch weit vor der Zeit und schrecklich aufgeregt.

      »Ich muß euch ganz schnell was erzählen. Da werdet ihr vielleicht staunen. Frau Burg heißt gar nicht Burg, sondern Viktoria, und der Gruber-Bauer ist ihr Onkel! Was sagt ihr nun?«

      Bambi hatte ein weitaus größeres Talent als Hannes, mit wenigen Worten die Geschehnisse verständlich zu machen. »Nun sagt ihr gar nichts mehr«, erklärte Bambi triumphierend. »Nun staunt ihr bloß noch. Aber es ist noch viel mehr passiert.«

      »Ja, das wissen wir schon«, mischte sich Hannes ein. »Christoph ist gefallen und mußte in die Klinik.«

      »Er ist schon wieder zu Hause. Er hat sich ganz doll die Lippe gespalten, und das mußte genäht werden«, fiel Bambi wieder ein. »Und ich glaube, daß Dr. Jaleck jetzt Viktoria heiratet.«

      »Das glaubst du«, lächelte Inge.

      »Sandra auch. Wir sind nämlich mit Sandra spazierengegangen, und da haben wir Frau Richter und Toni getroffen, und beide haben gesagt, daß es da eine Hochzeit geben wird. Viktoria heißt auch noch Lindberg und war mal ganz berühmt. Der Gruber-Bauer war sehr traurig, als sie von ihm fortgegangen ist. Sie war nämlich früher bei ihm. Aber nun vertragen sie sich wieder ganz gut. Ist das nicht schön, Mami?«

      »Sehr schön ist das«, gab Inge ihr recht.

      »Und wenn du nun beim Gruber-Bauern abgemeldet bist?« fragte Hannes.

      »Du bist vielleicht komisch«, sagte Bambi. »Wir können uns doch auch so verstehen. Wir haben doch eine Omi und einen Opi, und ich bin doch froh, wenn der Gruber-Bauer auch eine Familie hat. Mir hat er so leid getan, weil er niemanden hatte.«

      »Aber den Wald hat er der Gemeinde geschenkt, das kann er nicht mehr rückgängig machen«, erklärte Hannes.

      »Was bist du doch für ein Materialist«, stellte Inge kopfschüttelnd fest.

      »Geschenkt ist geschenkt, und verbrieft ist es auch schon.«

      »Es hat geläutet«, bemerkte Inge. »Macht mal jemand die Tür auf?«

      Bambi tat es, und sie staunte, als Rosemarie Rückert vor ihr stand.

      »Tante Rosemarie!« rief sie.

      »Welche Überraschung«, sagte Inge, sich schnell die Hände abtrocknend.

      »Heinz hat in Erlenried zu tun«, erklärte Rosemarie Rückert. »Da dachte ich, daß ich euch schnell mal besuchen kann. Unsere Kinder sind nicht zu Hause.« Damit meinte sie ihren Sohn Fabian und Ricky.

      »Sie sind mit Charly zum Tierarzt gefahren, müssen aber bald zurück sein«, berichtete Inge.

      »Bei wem hat Onkel Heinz denn zu tun?« erkundigte sich Hannes. »Vielleicht beim Gruber-Bauern?«

      Rosemarie Rückert sah ihn überrascht an.

      »Wie kommst du denn darauf, Hannes?«

      »Na, wenn der bloß nicht seinen Wald zurück haben will«, meinte Hannes skeptisch.

      »Um den Wald geht es doch nicht«, entfuhr es Rosemarie Rückert. »Heinz ist zu Dr. Jaleck gefahren.«

      »Nun kannst du dir den Kopf zerbrechen, Hannes«, sagte Inge neckend zu ihrem Sohn.

      *

      Eines stand für Dr. Rückert nach dem langen Gespräch mit Viktoria fest. Sie mochte eine große Künstlerin gewesen sein, aber von geschäftlichen Dingen hatte sie nicht das geringste verstanden. Im guten Glauben an Gary Gordons Loyalität, hatte sie alles ihm überlassen. Erst nach dem Unfall war es ihr bewußt geworden, wie sehr er ihr Vertrauen mißbraucht hatte.

      »Du kannst ruhig mithören, wie töricht ich gewesen bin, Till«, erklärte sie, als er sich zurückziehen wollte. »Ich habe nicht mal gemerkt, daß er nur seine Vorteile im Auge hatte. Viel ist mir nicht geblieben.«

      »Aber dafür bekomme ich dich«, sagte er weich.

      Dr. Rückert machte sich seine Gedanken, ob es wirklich so wenig sei, was ihr bleiben würde. Denn nach dem, was er von Viktoria erfuhr, hegte er den Verdacht, daß Gary Gordon nicht nur wegen der Tantiemen aus den Schallplattenaufnahmen ihre Unterschrift haben wollte.

      »Sie sprechen da noch von Aktien, Frau Lindberg«, bemerkte er.

      »Die aber leider wertlos sind«, erwiderte sie resigniert. »Mr. Gordon hatte sich verspekuliert, und das hat er sogar zugegeben. Es geht mir jetzt auch gar nicht mehr darum, sondern, ich möchte ein für allemal СКАЧАТЬ