Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman. Patricia Vandenberg
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Название: Im Sonnenwinkel Staffel 3 – Familienroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Im Sonnenwinkel Staffel

isbn: 9783740918064

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СКАЧАТЬ muß.«

      »Ich werde ihr gar nichts sagen!« Gary Gordon lachte spöttisch.

      »Aber sprechen werde ich sie doch! Darauf können Sie sich verlassen! Was können Sie ihr denn schon bieten?«

      »Verschwinden Sie!« zischte Till wütend.

      Es geschah selten, daß er die Beherrschung verlor, aber jetzt kochte er, und selbst Gary Gordon begriff, daß er es nicht auf die Spitze treiben durfte.

      »Ich habe noch einige Trümpfe in der Hand«, erklärte er mit drohendem Unterton. »Viktoria kann mich im Hotel ›Zur Post‹ erreichen. Wenn Sie sich ihrer so sicher glauben, haben Sie doch nichts zu fürchten«, fügte er anzüglich hinzu.

      Für Till war der Tag grau und trübe, und er hatte doch so wundervoll begonnen. Mußte dieser Gordon kommen, um alles zu zerstören? Aber wozu gleich so schwarz sehen, fragte er sich dann. War es nicht ein Beweis, daß er selbst noch Zweifel an Viktoria hegte?

      Er fuhr plötzlich schneller, viel schneller als sonst. Er merkte gar nicht, daß Carla Richter ihm aufgeregt zuwinkte, als er am Gasthof Seeblick vorbeifuhr. Seine Gedanken waren schon vorausgeeilt, zu Viktoria.

      Aber niemand öffnete ihm, als er läutete, und auch als er die Tür aufschloß, blieb alles still.

      Eine panische Angst erfaßte ihn, und er lief wieder hinaus. Da kam Carla Richter angerannt, so schnell, daß sie erst Atem schöpfen mußte, bevor sie ein Wort hervorbrachte.

      »Bitte, regen Sie sich nicht auf«, sagte sie stockend. »Christoph ist gefallen und hat sich die Lippen aufgeschlagen. Mein Mann hat ihn und Frau Burg zur Sternklinik gefahren. Corri ist bei uns, und der Gruber-Bauer auch. Ria ist ganz verzweifelt.«

      »Ist es denn so schlimm?« fragte er beklommen.

      »Es hat schrecklich geblutet, und sie nimmt es sich wahnsinnig zu Herzen. Vielleicht hat sie Angst, daß sie die Stellung jetzt wieder verlieren wird. Sie hängt doch so an den Kindern«, erklärte Carla Richter beinahe beschwörend.

      »Ich fahre gleich zur Klinik. Kann Corri solange bei Ihnen bleiben?«

      »Freilich. Sie ist schon ein Herz und eine Seele mit Herrn Gruber.«

      Sie hatte sich ja gewundert, wieso der Gruber-Bauer auch gleich zur Stelle war. Aber Dr. Jaleck schien sich darüber nicht zu wundern, und das gab Carla wieder Anlaß zum Nachdenken.

      *

      Viktoria war zu Tode erschrocken gewesen, als sie Christophs Schmerzensschrei vernommen hatte. Und als sie ihn dann mit blutüberströmtem Gesicht am Gartenzaun fand, hatte sie nur noch instinktiv gehandelt und im »Seeblick« angerufen, weil sie niemanden wußte, an den sie sich sonst wenden konnte.

      Sie hatte Blut noch nie sehen können, aber sie nahm alle Kraft zusammen, und als dann Anton Richter kam, stand auch Onkel Korbinian mit seinem Pferdewagen vor der Tür.

      Sie konnte kaum eine Erklärung geben, so erregt war sie. Aber Onkel Korbinian handelte schnell und geistesgegenwärtig und nahm die kleine Corri, die herzzerreißend zu schreien begonnen hatte, als sie ihren blutenden Bruder sah, auf den Arm.

      »Ich kümmere mich um sie«, sagte er, und es war erstaunlich, daß Corri zu weinen aufhörte, als er sie in den Wagen setzte.

      Viktoria nahm dies alles nur im Unterbewußtsein wahr. Sie hatte Chris­tophs Kopf in ihren Schoß gebettet und drückte ihm das antiseptische Verbandspäckchen auf die blutende Wunde, das Anton Richter schnell dem Verbandskasten entnommen hatte.

      »Ruhig bleiben, Frau Burg«, tröstete er. »So was passiert schon mal.«

      Er fuhr schnell und sicher, und nach wenigen Minuten kamen sie bei der Sternsee-Klinik an, die von Carla schon telefonisch unterrichtet worden war.

      Viktoria merkte nicht, daß sie selbst überall Blutflecken hatte, auch im Gesicht.

      Christoph war ganz still.

      Dr. Allard nahm Viktoria den Jungen ab und trug ihn in den Operationssaal.

      »Ein paar kleine Stiche«, sagte er beruhigend, »dann kommt alles rasch wieder in Ordnung. Sie können wieder heimfahren, Herr Richter. Wir bringen den kleinen Patienten dann schon zurück. Eine halbe Stunde wird es doch dauern.«

      Viktoria war auf einen Stuhl gesunken und schlug die blutbefleckten Hände vor ihr Gesicht.

      Sie merkte gar nicht, daß sich eine Hand auf ihre Schulter legte.

      »Sie brauchen keine Angst zu haben«, ertönte eine warme Frauenstimme. »Dr. Allard ist ein guter Arzt. Kommen Sie, waschen Sie sich. Sie sind ja voller Blut.«

      »Er blutet so schrecklich«, flüsterte Viktoria. »Wie kann man nur so bluten.«

      »Die Schleimhaut wird verletzt sein«, erklärte Sabine von Jostin, die sich nun schon einige medizinische Kenntnisse angeeignet hatte. »Aber das ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«

      Sie nahm Viktorias Arm und führte sie in den Waschraum.

      »Ich werde Ihnen ein paar Sachen von mir bringen«, sagte sie fürsorglich. »Ihr hübsches Kleid wird wohl nicht mehr zu retten sein.«

      »Ach, das Kleid«, murmelte Viktoria und dachte schon gar nicht mehr daran, daß sie ihr hübschestes angezogen hatte, um dem heutigen Tag einen festlichen Anstrich zu geben.

      Als sie sich von den Blutspuren befreite, dachte sie dann aber doch daran, daß Till heimkommen und das Haus leer finden würde. Auch er würde einen schönen Schrecken bekommen.

      Das Schicksal hat etwas gegen mich, dachte sie deprimiert. Ich darf einfach nicht glücklich sein. Aber da kam Sabine schon wieder zurück. Sie brachte Viktoria ein leichtes buntes Wollkleid.

      »Ich glaube, wir haben ungefähr die gleiche Figur«, meinte sie aufmunternd. »Warten Sie mal einen Augenblick, da an der Stirn ist noch Blut.«

      »Das ist eine Narbe«, flüsterte Viktoria. »Sind Sie Ärztin?«

      »Nein, ich bin Sabine von Jostin. Und Sie? Ich kenne Sie noch nicht. Sie wohnen wohl noch nicht lange in Erlenried?«

      »Ich bin erst ein paar Tage dort, und schon muß wieder etwas passieren«, murmelte Viktoria. Tränen drängten sich in ihre Augen. »Was wird Till sagen?«

      Sie sprach mehr zu sich selbst, und Sabine schenkte ihren Worten auch keine Beachtung. Mitfühlend bemerkte sie, daß die junge Frau völlig verstört war.

      »Es wird ein paar Tage dauern, dann ist alles wieder in Ordnung«, äußerte sie beruhigend.

      Da kam Schwester Dorle, ein heiteres, noch junges Wesen mit rundlichem Gesicht und fröhlichen Augen.

      »Ein Dr. Jaleck ist gekommen«, verkündete sie. »Es ist wohl der Vater von dem Kleinen.«

      Viktoria hatte sich das Kleid schnell übergezogen, und schon eilte sie zur Tür.

      Auf dem Gang stand Till, blaß und aufgeregt. Sie fiel ihm buchstäblich in die Arme.

      »Ich СКАЧАТЬ