Apache Cochise Staffel 1 – Western. Diverse Autoren
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Название: Apache Cochise Staffel 1 – Western

Автор: Diverse Autoren

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Apache Cochise Staffel

isbn: 9783740912239

isbn:

СКАЧАТЬ seinen Raufereien in Tombstone und Tubac, kann der Mann auch sonst nicht viel taugen. Messerstechereien, illegaler Handel mit den Indianern, Waffen, Whisky, was weiß ich…«

      John sah auf, aber Howard hörte ihm immer noch geduldig zu. White war beim Ausgang stehengeblieben und sah John an. Die Falte auf seiner Stirn hatte sich vertieft.

      »Bitte, Scout, fahren Sie doch fort.«

      »Wir wissen, daß Ward seine Cowboys sehr oft zum Rindersuchen in die Gebirgstäler schickt, besonders im Herbst, wenn die Frühjahrsrinder sich von den Muttertieren absetzen und ihre eigenen Wege gehen.

      Wenn Ward dabei ist, passiert nichts, sollten sie auf Apachen stoßen. Sie kennen den Mann. Wenn sie ihn auch nicht lieben, so dulden sie ihn wenigstens, weil sie einen gewissen Profit davon haben.

      Aber, wenn er einmal nicht mitreitet, sieht die Sache anders aus. Er hat ein paar rauhe Typen in seiner Mannschaft, schnell mit dem Eisen und skrupellos. Sie kennen ja die Reaktion, die einen Weißen zuerst beherrscht, wenn er unerwartet einen Indianer vor sich sieht. Er zieht und schießt. Fragen stellt er nachher. Hier sehe ich eine viel größere Gefahr für den Frieden als durch den Neubau der Poststation.«

      General Howard schob nachdenklich die Unterlippe vor, drehte sich zu White herum und sah ihn an.

      White nickte zögernd, kam zurück und fragte den Scout:

      »Was ist dieser John Ward für ein Mann? Ich meine, ist er streitsüchtig und rowdyhaft?«

      »Kann man wohl sagen. Er lebt mit einer Mexikanerin namens Jesua Martinez zusammen. Die hat einen Sohn, dessen Vater Apache ist, der sie mal in sein Jacale verschleppt hatte.«

      »Hm. Ist der Vater ein Chiricahua?»

      »Nein, ein Pinal-Apache.«

      »Weshalb haben Sie uns das jetzt erzählt?« wollte General Howard wissen.

      »Die Pinals wollen das Kind zurückhaben. Sie sind bereit, um den Besitz des Jungen einen Krieg mit den Leuten von der Ranch zu beginnen. Ich sehe Schwierigkeiten, Sir. Der Kummer liegt darin, daß die Chiricahuas und Mimbrenjos nicht untätig zusehen werden, wenn die Pinals in ihre Jagdgründe eindringen.«

      »Sie sind doch ebenfalls Apachen«, warf White begriffsstutzig ein.

      »Schon, schon«, fuhr John fort. »Aber seit Jahrhunderten befehden sich die Apachenstämme untereinander. Diese Kämpfe arteten nie aus und werden es auch jetzt nicht, wenn es zu einem Streit kommen sollte. Aber wir müssen sie im Interesse unserer Soldaten im Auge behalten.«

      Howard sagte: »Ich bin Ihnen für Ihre Hinweise dankbar, Mr. Haggerty. Was schlagen Sie mir vor?«

      »Wir sollten unseren Einfluß auf Ward ausüben, daß der Junge den Apachen zurückgegeben wird.«

      »Seine Mutter wird das nicht zulassen«, sagte White.

      »Wir könnten Ward unter Druck setzen«, behauptete sich Haggerty. »Er liefert Schlachtrinder an das Feldlager und in die Forts. Stellen wir ihn vor die Wahl, weiterhin Rinder zu liefern und den Jungen auszuliefern. Das wird ihm an die Nieren gehen.«

      White bemerkte: »Das ist eine glatte Erpressung, Mr. Haggerty. Die Armee sollte sich auf so etwas nicht einlassen.«

      »Erpressung oder nicht, Sir, der Zweck heiligt die Mittel. Mir geht’s um das Leben unserer Soldaten.«

      »Ich werde mir Ihren Vorschlag überlegen, Haggerty«, versprach der General. »Reiten Sie doch einmal hinauf zum Paß und sehen Sie dort nach dem Rechten.«

      »Okay, Sir, morgen.« Er stand auf, gab Miller einen leichten Rippenstoß. Als sie in der hitzeflimmernden Luft durch die Zeltgassen schritten, fragte Miller:

      »Siehst du die ganze Angelegenheit mit dem Indianerbengel nicht etwas zu schwarz, John?«

      »Das ist noch untertrieben, Curt. Mit Cochise ist nicht zu spaßen. Wenn er das Gefühl hat, von den Weißen betrogen zu werden, geht das Blutvergießen erneut los. Morgen reite ich zum Paß. Kommst du mit?«

      »Wenn es unbedingt sein muß. Um was geht’s dir dort oben?«

      »Ich will mich umsehen und mit den Leuten reden. Ein paar Verhaltensmaßregeln könnten nichts schaden, meine ich.«

      »Gut, ich bin dabei. Gehen wir uns jetzt den Staub von der Haut spülen.«

      *

      Häuptling Cochise benutzte einen Hohlweg, um auf der kürzesten Strecke zu seinem Lager in dem Hochtal zu gelangen. Der kaum sichtbare Pfad mündete in den »Canyon der Seufzer«. Hier waren vor 100 Jahren drei Jesuiten, die in diesem Gebiet missionieren wollten, von den Apachen gefoltert und schließlich getötet worden.

      Cochise war kaum ein Stück in den Canyon eingedrungen, als er einen klagenden Laut vernahm, der ihn blitzartig aus dem Sattel trieb. Er kauerte sich in den Schatten eines Felsens und suchte mit seinen Blicken die Schlucht ab. Er verfolgte die schwachen Zeichen eines Weges, der von links kam und in einer Mauer aus dichtem Grün weiter hinten verschwand, die sich wie ein Damm über die ganze Breite des Tales dehnte.

      Er sah nichts, hörte auch nichts mehr. War es der Wind gewesen, der ihm einen Streich gespielt hatte? Oder waren Bleichgesichter hier oben?

      Er wollte sich schon wieder seinem Pferd zuwenden, als er das Geräusch erneut vernahm: den klagenden Laut eines gequälten Menschen.

      Cochise setzte sich in Bewegung. Lautlos schlich er an der Felswand entlang auf den Grüngürtel zu, blieb dort geduckt stehen und lauschte angestrengt. Das leise Wimmern, unterbrochen von qualvollem Stöhnen, kam aus dem Gebüsch.

      Der Häuptling legte sich auf den Boden, kroch durch die Manzanitas und Stachelgewächse, stieß auf einen ausgetrockneten Bach, der wohl nur in der Regenzeit Wasser führte, und schob mit der Hand weitere Zweige zur Seite.

      Eine Lichtung lag vor ihm. Sonnendurchglüht, war sie der Tummelplatz von Eidechsen und anderen kleinen Reptilien. Auf einem Stein lag zusammengerollt eine Klapperschlange. Nichts rührte sich.

      Da, wieder jenes kurze Wimmern, in dem alle Qualen eines Menschen vereinigt waren.

      Cochise dachte an die Padres, die damals hier irgendwo ihr Leben hatten aushauchen müssen. Und als er sich vorstellte, wie seine Vorfahren die frommen Männer gepeinigt hatten, sträubten sich seine Nackenhaare.

      Stöhnten die Seelen dieser Gemarterten?

      Ein neuer Laut rauschte über seinem Kopf. Er sah hoch. Eine Eule, ein riesiges Tier, von irgend etwas aufgeschreckt, flog mit klatschendem Flügelschlag über ihn hinweg.

      Nicht viel hätte gefehlt, und Cochise wäre aufgesprungen und geflohen. Bú, die Eule, der Bote aus der Götterwelt, erfüllte jeden Indianer mit Entsetzen, wenn sich ihr Erscheinen auf einen Toten oder etwas Unerklärliches bezog.

      Der Klageruf ertönte wieder. Unverkennbar waren es menschliche Laute und keine Seufzer aus dem Totenreich. Cochise kroch weiter. Er verdrängte seinen Aberglauben, drang tiefer in das Gestrüpp ein und stieß auf eine weitere Lichtung.

      Hier wurden die Klagelaute überdeutlich. Etwas Weißes, Helles lag im Gras, bewegte sich aber nicht. Cochise blickte СКАЧАТЬ