Название: Apache Cochise Staffel 1 – Western
Автор: Diverse Autoren
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Apache Cochise Staffel
isbn: 9783740912239
isbn:
»Sag’s mir.«
»Jetzt nicht, er beobachtet uns. Wenn er geht, folgen wir ihm unbemerkt. Ich habe den Kerl in Verdacht, mit Waffen zu handeln.«
»Apachen? Die rauben sich doch, was sie brauchen. Womit wollen sie moderne Waffen denn überhaupt bezahlen?«
»Sie kennen goldführende Adern in den Bergen, Curt, das ist so sicher wie das Amen nach dem Gebet. Sie selbst halten von Gold nichts, weil sie nicht den Wert des gelben Metalls kennen. Aber sie tauschen es schon mal gegen Dinge ein, die sie unbedingt haben wollen.«
Miller stierte auf sein halb geleertes Bierglas.
»Du hältst diesen Cartwright für einen Waffenhändler, der mit den Apachen Waffengeschäfte macht? Wie kommst du auf den Trichter?«
»Für ein paar Tage Zeitgewinn sind hundert Dollar viel Geld.«
»Das beweist gar nichts, John. Ihn können andere Gründe leiten. Ein wichtiger Termin, vielleicht.«
»Vertraue meinem Gefühl«, sagte Haggerty. »Paß auf, er geht!«
Cartwright trank aus und ging durch das Zelt dem Ausgang zu. Er verließ die Kantine, ohne sich noch einmal umzusehen.
»Komm!« sagte Haggerty drängend und stand auf. Er ging langsam zum Seitenausgang und blieb in der vollen Sonnenglut stehen. Curt kam ihm nach und gesellte sich zu ihm.
John Haggerty murmelte: »Er geht in Richtung Westen. Wir warten noch einen Augenblick.« Er spähte um die Zeltecke und zuckte wieder zurück.
»Da drüben ist er.«
»Wo? Ich sehe ihn nicht.«
Miller wollte vortreten, aber Haggerty hielt ihn fest.
»Vorsicht! Er kann sich noch einmal umdrehen, und dann sieht er uns und wird mißtrauisch. Verdammt, er wagt es tatsächlich, zur Scout-Unterkunft zu gehen.« Ganz kurz spähte er noch einmal um die Ecke, um den Kopf sofort wieder zurückzunehmen.
»Jetzt aber Tempo, wir dürfen ihn nicht aus den Augen verlieren.«
Sie huschten in eine andere Zeltgasse, in die nächste, durch eine Lücke in die übernächste. Am Ende dieser Gasse standen die Wickiups der Scouts, die ihre gewohnte Behausung den Armeezelten vorzogen. Cartwright verschwand gerade in einer Hütte.
»Du mußt es sofort dem General oder einem Offizier melden«, sagte Miller.
»Noch nicht. Zuerst brauchen wir Beweise. Ich mache mich nicht gerne lächerlich und dabei Pferde wild, von denen sich nachher herausstellt, daß es Esel sind. Wenn er abhaut, verfolge ihn. Wir werden uns unterwegs nach Süden schon irgendwo treffen.«
Miller nickte.
Nach einer halben Stunde kam Cartwright zusammen mit einem Apachen-Scout aus dem Jacale und machte einen recht zufriedenen Eindruck. Sie verließen den Lagerbezirk. Die Scouts nahmen die Verfolgung sofort wieder auf und gelangten an drei zu einem Dreieck aufgefahrenen Murphywagen.
*
Pahute Range.
Die Mittagssonne brannte auf die Felsen, als wollte sie alles mit ihrem Glutatem versengen. Doolin benutzte einen unbekannten Pfad, von dem er nicht wußte, wohin er führte. Lediglich nach Süden, in einen Canyon mit steilen Wänden. Es gab kaum Spuren. Der Pfad war von Menschen getrampelt worden, die zu Fuß reisten. Doolin wischte den Schweiß von der Stirn. Seine Blicke folgten dem Weg, bis er hinter Felsen verschwand. In der Ferne sah er ein Hochplateau, eine felsige Mesa, auf der Pinien und verkrüppelte Bäume wuchsen.
Er überlegte sich, wer wohl den Pfad vor langer Zeit benutzt hatte und wohin er führte. Hier war er zum erstenmal geritten. Sonst benutzte er nur den schmalen Canyon, um zum Versteck zu gelangen.
Das Pferd unter ihm schnaubte.
Er blickte nach Norden und sah ein wild zerklüftetes Berggebiet, scheinbar unüberwindlich.
Apachenland.
Manchmal war der schmale Weg von Steinlawinen verschüttet oder von Wildwassern unterspült.
Die Felswände der Schlucht schoben sich enger zusammen und stießen kaminartig an.
Langsam kamen Doolin Zweifel, daß der Pfad irgendwohin führte. Er wollte schon umkehren und den vertrauten Weg reiten, als sich die Schlucht verbreiterte und schließlich in ein breites Tal mündete. Die umliegenden Berge kamen ihm bekannt vor.
Links führte der Hang schräg zur Mesa hinauf, rechts stieg die Geröllfläche in sich gekrümmt zu Höhe, und es schien, daß ein einziger Schuß genügte, um eine Steinlawine auszulösen.
Er hatte gehofft, einen zweiten Ausgang aus seinem Tal zu finden, schien sich aber geirrt zu haben. Enttäuscht richtete er sich im Sattel auf und starrte nach unten. Den Felsen, der weit hinten spitz wie ein Zuckerhut emporragte, kannte er.
Von seinem Tal aus war er genauso zu sehen, nur von der anderen Seite. Folglich mußte das Versteck hinter jenem Höhenzug liegen.
Aber die Felswände wirkten hoch und unüberwindbar. Nur Gemsen schafften das wahrscheinlich ohne Mühe.
Hinter ihm ertönte ein Schrei, dann folgte ein Schuß. Doolin ruckte im Sattel herum.
Honda hatte geschossen. Rauch kräuselte aus seinem Revolverlauf.
»Mensch, was ist los?«
»Apachen!«
»Quatsch! Siehst du schon Gespenster?«
»Dort drüben«, stammelte Fred Honda mit schreckensbleichen Lippen. Er deutete auf eine Anhäufung von Steinen.
Die anderen Banditen rissen ihre Waffen aus den Halftern und entsicherten sie. Nichts geschah. Sie stiegen von den Pferden und verteilten sich über die Breite des Tals, suchten Deckung hinter Steinen und Stachelgewächsen.
Doolin lief geduckt zu der angegebenen Stelle und kletterte auf den Steinhaufen. Er sah nichts, weder Apachen noch sonst etwas. Nur Schatten glitten an den Felswänden entlang, die Schatten der von Wind bewegten Vegetation.
»Nichts zu entdecken, du Narr!« rief Doolin.
Honda und Wash kamen herüber, während McDonnel das Tal beobachtete.
»Hast du wirklich einen Krieger gesehen?« fragte Doolin.
»Ja.«
Elvis Wash spuckte aus.
»Er sieht alles, was er sich einbildet.«
Honda wischte sich den kalten Schweiß von der Stirn.
»Ich guckte zufällig hinüber«,
sagte er nervös. »Der Wind raschelte im Dickicht. Ich sah etwas, was sich vor dem Felsen bewegte. Etwas Dunkles, mit hellen Streifen dort, wo das Gesicht sein muß. Ich schoß darauf.«
Doolin СКАЧАТЬ