Название: Apache Cochise Staffel 1 – Western
Автор: Diverse Autoren
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Apache Cochise Staffel
isbn: 9783740912239
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»Dragoner Patrick O’Hara, Sir, zur Stelle!«
»Stehen Sie bequem, O’Hara. Ich habe Sie rufen lassen, weil ich heute in drei Tagen einen Mann brauche, der mir etwas zur Hand geht. Feuer anzünden, Pferde halten und so… Würden Sie das gerne machen?«
»Gewiß, Sir. Selbstverständlich, Sir.«
»Auch wenn es zu den Apachen geht und wir nur drei Mann sind,
die ihre Haut zu Markte tragen?«
»Auch dann, Sir.«
»Gut, O’Hara, Sie werden eine Woche vom Dienst befreit. Sind Sie Ire?«
»Ein echter Paddy, mit Verlaub.«
O’Hara grinste, Howard grinste, und die beiden hohen Offiziere grinsten ebenfalls.
»Ich habe gehört, die Söhne der grünen Insel seien niemals umzubringen. Stimmt das, O’Hara?«
»Stimmt genau, Sir. Jedenfalls nicht von den verdammten Rothäuten.«
»Sie können abtreten, O’Hara.«
Der Ire knallte die Hacken zusammen und ging.
General Howard setzte sich wieder. Der gesunde Arm lag auf dem Tisch. Er sah die beiden Offiziere an und wandte sich schließlich an White:
»Haben Sie gehört, wie es Colonel Richards geht, Gentlemen?«
White erwiderte: »Relativ gut, Sir. Er befehligt das Südlager III.«
»Er soll krank sein?«
»Gewesen, General… Sir. J.H. Richards geht’s wieder einigermaßen. Er macht seinen Dienst und wird von Major Tanner dabei nach besten Kräften unterstützt.«
In Whites Worten lag eine Frage, die Howard nicht überhören konnte.
»Ja, Fieber… Fieber hatte er doch, nicht wahr?«
White antwortete: »Gelbes Fieber, Sir, Wüstenfieber.«
»Ich frage deshalb, weil ich wissen will, ob die Krankheit weiter um sich greift.«
»Bis jetzt ist kein anderer Fall bekannt, Sir.«
»Danke. Wie sehen die Nachrichten aus dem Ostteil des Landes aus, Colonel Walmann?«
»Nicht besser als aus dem Süden und Westen. Überfälle sind an der Tagesordnung, Mord und Totschlag. Kein Tag vergeht, an dem keine Hiobs-Botschaften eintreffen.«
»Sie halten immer noch weiße Banditen an dem Aufstand schuldig?«
Walmann und White nickten gleichzeitig.
»Sir, es darf nicht mehr hingenommen und aus Toleranzgründen übersehen werden, daß Weiße die Schuldigen sind. Wir müssen sie suchen und kaltstellen. Siedler, Viehzüchter und die Minenarbeiter verlieren allmählich das Vertrauen zur Armee, die sie schließlich schützen soll. Die Butterfield-Overland-Mail verlor in einer Woche drei Kutschen. Wenn es so weitergeht, entvölkert sich das Land immer mehr. Die Armee ist verpflichtet, etwas zu tun.«
»Und was, wenn ich fragen darf? Das Oberkommando lehnt die Entsendung der California Volunteers strikt ab. Meine Herren, was, in Got-tes Namen, soll ich tun? Mir sind die Hände gebunden, ich fühle mich einfach hundsmiserabel.«
White und Walmann sahen sich an. White runzelte die Stirn, Walmann senkte den Blick. Schleppend sagte White:
»Wir alle, das ganze Camp, Sir, setzen unsere Hoffnung auf Ihr Verhandlungsgeschick. Es wird Ihnen mit Versprechungen gelingen, Cochise in seine Berge…«
»Versprechen müssen auch gehalten werden, sonst beginnt der Krieg im Spätsommer wieder. Und was, Gentlemen, soll ich dem großen Häuptling versprechen, was ich auch halten kann?«
White und Walmann schwiegen betreten. Sie wußten beide, daß Wa-shington keinen der Verträge einhielt, die mit den Indianern geschlossen worden waren. Wie sollte da ein Ein-Sterne-General halten, was er einem Häuptling in seiner Not versprochen hatte.
*
Im Bierzelt war es laut und stickig. Kein Lufthauch bewegte die Tabakschwaden. John Haggerty und Curt Miller saßen an einem Ecktisch und verfolgten gelangweilt das Treiben der vielen Soldaten.
Ein untersetzter Mann in Zivil kam herein, sah die zwei Scouts und steuerte ihren Tisch an.
»Ich bin Josua Cartwright«, sagte er. »Wie stehen die Chancen, nach Süden durchzukommen, Scout?«
»Mittelmäßig.« John wies auf einen freien Stuhl. »Setzen Sie sich. Was wollen Sie denn da unten?«
»Ich bin Händler«, erklärte Cartwright. »Man hatte mir eine Eskorte versprochen, aber dann wurde die Sache wieder abgeblasen. General Howard ist der Meinung, daß er nicht jedem Reisenden in diesem Land einen Begleitschutz mitgeben kann.«
»Womit er recht hat«, bemerkte Miller und musterte den Fremden.
Cartwright hatte harte Züge und kleine grüne Augen. Alles an ihm wirkte klobig und irgendwie ungelenk.
»Ich denke, ich kann mir ein sicheres Geleit etwas kosten lassen«, fuhr er fort und blinzelte. »Meine Geschäfte bringen so viel ein, daß mir ein Hunderter angemessen erscheint, rechtzeitig am Camino del Diablo zu sein.«
»Sie werden bestimmt keinen finden, der so weit nach Süden geht,
Mr. Cartwright«, sagte Haggerty hellhörig.
»Bestimmt auch keinen indianischen Scout?«
»Wenn er es versuchen will, muß er allein gehen. Und wenn ich ihn dabei erwische, erschieße ich ihn.«
Cartwright starrte ihn an.
»Sie sind wohl ein ganz Harter, wie?«
»Nein. Aber ich habe einen Befehl wie wir alle, und ich werde ihn ausführen.«
»Und wie lautet dieser Befehl?«
»Das Gebiet der Dragoons und der Chiricahua Mountains ist für jeden Weißen bis auf weiteres gesperrt.«
»Und meine Geschäfte?« fragte der Mann aufsässig.
»Interessiert die Armee nicht. Wir haben genug damit zu tun, die Indianerangriffe in den Griff zu kriegen. Wir können uns nicht noch mehr aufhalsen.«
»Und wenn ich auf eigenes Risiko gehe?«
»Niemand hält Sie vom vorsätzlichen Selbstmord ab. Wir leben in einem freien Land, Mister.«
Miller nickte. Sein Mund verzog sich spöttisch, er wurde aber unvermittelt wachsam, als er Haggerty ansah. Johns Augen waren halb geschlossen, wirkten kalt und abweisend.
Cartwright ging zur Theke und bestellte Bier.
»Den СКАЧАТЬ