Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ neben dem Kamin. Er hob ab und meldete sieh mit seinem Namen.

      Auf der Gegenseite blieb erst mal alles ruhig, nur scharfes Durchatmen war zu hören.

      »Meine Wenigkeit geht davon aus, daß sie mit dem sogenannten Saubermann spricht«, sagte Parker. »Ihre Streifengardisten handelten sich erneut eine Niederlage ein, wie Sie inzwischen wohl vermuten oder gar wissen.«

      »Von diesen Strolchen bekomme ich jederzeit Ersatz, Parker«, antwortete eine sehr undeutliche Stimme. »Kein Problem also. Aber Sie werden mich nicht daran hindern, für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen. Ich werde meinen Weg gehen.«

      »Und schließlich nachhaltig stolpern, Mister Saubermann«, prophezeite der Butler. »Eine Person von Ihrer grenzenlosen Dummheit, Arroganz und Selbstüberhebung hat sich bereits überlebt ...«

      Josuah Parker hängte auf, bevor der Saubermann antworten konnte. Er war daran interessiert, den Saubermann zu reizen. Daraus erwuchsen schließlich Fehler, die man positiv nutzen konnte.

      *

      Chief-Superintendent McWarden war ein untersetzter, bullig aussehender Mann von etwa fünfundfünfzig Jahren. Er leitete im Yard ein Sonderdezernat, das sich mit der Bekämpfung des organisierten Verbrechens befaßte. McWarden war dem Innenministerium direkt unterstellt, ein sehr fähiger Kriminalist und im Haus der älteren Dame in London ein oft und im Grund gern gesehener Gast.

      Er nahm es ohne weiteres hin, daß Agatha Simpson sich liebend gern an ihm rieb, denn McWarden schätzte in erster Linie die Fähigkeiten des Butlers. Nur zu oft hatte Parker in der Vergangenheit für ihn komplizierte Fälle gelöst.

      »Während Sie hier Urlaub machen, bin ich bereits tätig gewesen, mein lieber McWarden«, stichelte Lady Agatha, nachdem man sich begrüßt hatte. »Ich habe die Streifengardisten außer Gefecht gesetzt. Und Mister Parker hat mir dabei ein wenig geholfen.«

      Die ältere Dame und Parker waren auf Cudlam Castle eingetroffen. Zusammen mit McWarden hielt man sich in der Eingangshalle des schloßähnlichen Hauses auf.

      Man war übrigens nicht allein. Die von Sir Alfred zur Treibjagd geladenen Gäste hatten sich versammelt, nahmen einen letzten Imbiß und bereiteten sich auf das Unternehmen vor. Angestellte trugen Platten mit kleinen und großen Appetithappen herum.

      Agatha Simpson winkte einen Angestellten heran und deutete auf die Platte, die der ahnungslose Mann gerade hereingetragen hatte.

      »Setzen Sie die Platte hier ab, mein Bester«, meinte sie überaus freundlich, »und besorgen Sie mir umgehend eine Flasche Sherry. Und etwas Tee, wenn ich bitten darf!«

      Der Angestellte gehorchte augenblicklich. Agatha Simpson strahlte schließlich Autorität aus. Die ältere Dame lächelte zufrieden und widmete sich dann den Happen.

      Josuah Parker nutzte die Gelegenheit, dem Chief-Superintendent ein Bild der Lage zu vermitteln. McWarden hörte aufmerksam zu und lächelte flüchtig, als Parker auf die diversen Kontakte mit den sogenannten Streifengardisten zu sprechen kam.

      »Die Herren dürften die Biggin-Farm inzwischen längst geräumt haben«, schloß der Butler seine kurze Schilderung.

      »Und sind austauschbar, wie dieser Saubermann am Telefon sagte«, meinte McWarden. »Schläger dieser Art findet man überall, Mister Parker. Und in diesem Fall umgeben diese Personen sich sogar noch mit einem nationalen Mäntelchen.«

      »Ihnen sind ähnliche Bestrebungen aus London bekannt, Sir?«

      »Nur zu bekannt, Mister Parker.« McWarden nickte und seufzte leise. »Dieser Saubermänner gibt es überall. Haben Sie bereits einen vagen Verdacht, wer der Saubermann hier sein könnte?«

      »Besonders interessant dürften die Herren Dennis Hall und Graham Grooner sein, Sir.«

      »Und wie kommen Sie gerade auf diese Personen, Mister Parker?« fragte der Chief-Superintendent. Er hatte sich vom Butler bereits die diversen Namen nennen lassen und wußte sie einzuordnen.

      »Doctor Halls Geländewagen wurde von meiner Wenigkeit signiert, Sir, als damit Streifengardisten die Flucht ergriffen«, sagte der Butler. »Und Mister Graham Grooner, der sich Schriftsteller nennt, passierte Mylady und meine Wenigkeit auf einer recht einsamen Landstraße, ohne sich um einen Ford zu kümmern, der von der Straße abgekommen war.«

      »Und was ist mit diesem echten Saubermann aus Cudlam Hill?«

      »Er vermietete immerhin seine Farm an Mister Farding, der seinerseits den Streifengardisten Unterschlupf gewährte.«

      »Dieser Saubermann soll etwas, nun, skurril sein, oder?«

      »Was durchaus täuschen kann, Sir. Eine zielgerichtete Persönlichkeit ist er in jedem Fall, um es mal so auszudrücken.«

      »Ich habe mich um Pitnay gekümmert«, sagte McWarden. »Ein armer Teufel ist das, wenn Sie mich fragen. Er führte im letzten Krieg eine Einheit, machte ein paar große Fehler und betätigte sich dann im Nachschub. Aber das werden Sie ja alles längst wissen. Was tatsächlich in seinem Kopf vorgeht, weiß man natürlich nicht.«

      Mylady räusperte sich explosionsartig und lenkte die Aufmerksamkeit der beiden Männer auf sich. Sie hielt ein Sandwich in der rechten Hand und deutete sehr ungeniert auf Vance Stratons, der gerade aus einem Nebenraum kam und sich mit Sir Alfred unterhielt.

      »Vergessen Sie diesen Verwalter nicht«, meinte sie ungeniert laut. »Er gibt sich besonders harmlos. Und so etwas erregt stets meinen Verdacht. Sie werden noch an mich denken.«

      *

      Die Detektivin schien sich für eine Invasion gerüstet zu haben.

      Selbstverständlich wollte sie an der Treibjagd teilnehmen. Sie schulterte eine doppelläufige Schrotflinte und hatte sich zwei vollgespickte Patronengurte über die Schulter gelegt.

      Agatha Simpson trug eines ihrer viel zu weiten Tweed-Kostüme und hatte sich kniehohe Gummistiefel angezogen. Auf ihrem Kopf saß ein bemerkenswert aussehender Jagdhut, der an einen oberflächlich ausgestopften Fasan erinnerte. Die wippenden Schwanzfedern eines exotischen Vogels verliehen Mylady ein erstaunlich kokettes Aussehen.

      »Ich werde Ihnen gleich mal demonstrieren, Mister Parker, wie man schießt«, kündigte sie an. »Übrigens, was darf eigentlich geschossen werden?«

      »Es geht um Hasen, Mylady«, erläuterte Parker, der übrigens wie gewöhnlich gekleidet war und auf jede Jagdausstattung verzichtet hatte.

      »Nun, ich betrachte mich bereits jetzt als Jagdkönigin«, meinte die ältere Dame optimistisch wie stets. »Ist Ihnen aufgefallen, daß dieser Arzt sich an der Treibjagd beteiligt?«

      »Und Mister Pitnay, der Sammler von Militaria, Mylady, sowie die Herren Grooner und Nodd.«

      »Grooner und Nodd.« Sie nickte und wirkte leicht desorientiert.

      »Mister Grooner ist der Schriftsteller, wie Mylady sich natürlich längst erinnern«, meinte der Butler. »Mister Nodd leitete die Polizei von Cudlam Hill.«

      »Ist auch dieser Verwalter unterwegs?« wollte sie wissen.

      »Selbstverständlich, Mylady. Mister Stratons beteiligt sich ebenfalls an der Jagd.«

      »Und СКАЧАТЬ