Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ sind Sie dann so sicher, mir den Prototyp morgen abend liefern zu können, Mister Milstone?«

      »Weil ich inzwischen weiß, wer die anderen sind, El Malud. Im Morgengrauen werde ich mit meinen Leuten das Haus umstellen und mir den Prototyp holen.«

      »Der Prophet sagt: Vertraue den Menschen, aber glaube keinem Gottlosen, Mister Milstone.«

      »Sie können mir glauben oder mißtrauen, El Malud. Dadurch ändert sich nichts.«

      »Gut, Mister Milstone. Ich will Ihnen glauben und auf ihre Bedingungen eingehen. Die Tasche mit den Konstruktionsunterlagen haben Sie abgeliefert. Hier ist der Umschlag.«

      »Aber...«

      »Es sind nur fünfundzwanzigtausend drin, Mister Milstone. Sie sehen, El Malud ist ein ebenso vorsichtiger Geschäftsmann wie Sie.«

      »Dann sehen wir uns morgen am selben Ort zur selben Zeit, El Malud.«

      »Allah wird es nach seinem Willen fügen, Mister Milstone.«

      Parker hörte Stühle scharren. Die Männer erhoben sich. Ihre Stimmen entfernten sich und tauchten in der Geräuschkulisse der Gaststätte unter.

      Der Butler wollte den Empfänger schon abschalten, als ein Poltern aus dem Lautsprecher am Armaturenbrett drang. Gegen dieses akustische Inferno waren die gelegentlichen Störungen während der Unterhaltung ein leises Murmeln gewesen.

      Aufgeregte Stimmen wurden hörbar. Schreie. Dann Schüsse ...

      *

      Josuah Parker verließ seinen Privatwagen und steuerte den Parkplatz neben dem Bauchtanzlokal an. Er bog gerade um die Ecke, als ein italienischer Sportwagen mit heulender Maschine und quietschenden Reifen aus der Einfahrt schoß.

      Der Fahrer und sein Beifahrer schienen es derart eilig zu haben, daß es Ihnen auf ein Menschenleben nicht ankam: Nur mit einem beherzten Sprung zur Seite konnte der Butler sich in Sicherheit bringen. Allerdings war er auch in dieser Situation darauf bedacht, seine würdige Haltung zu bewahren.

      Gleich darauf stürzten drei Männer mit finsteren Gesichtern und ausgebeulten Jacken aus dem Nebenausgang. Sie rannten über den Parkplatz, ohne den Butler auch nur eines Blickes zu würdigen.

      Ohne Zögern betrat Parker das Gebäude und fand sich schon nach wenigen Schritten hinter der Bühne wieder. Im Lokal war es totenstill geworden. Nur Milstones Stimme war plötzlich zu hören.

      »Sie leiden an Wahnvorstellungen, El Malud!« fauchte er wütend. »Wenn ich den Kerl bestellt hätte, hätten meine Leute doch nicht auf ihn geschossen.«

      Vorsichtig riskierte der Butler einen Blick hinter dem Vorhang her. Alle Gäste des Lokals, Mike Rander eingeschlossen, standen unbeweglich mit erhobenen Händen.

      Milstone hatte in der offenen Tür Posten bezogen, flankiert von seinen Leibwächtern, die langläufige Pistolen mit Schalldämpfer im Anschlag hielten.

      »Sie haben die Ware ordnungsgemäß erhalten, El Malud«, knurrte der Waffenschmuggler. »Wenn Sie nicht drauf aufpassen, ist das Ihr Problem.«

      Anschließend trat er den Rückzug an.

      »Das war Ihr letzter Streich, Mister Milstone«, hörte Parker einen elegant gekleideten arabischen Geschäftsmann sagen, der mitten unter den Gästen stand.

      Butler Parker und Anwalt Rander verständigten sich durch Zeichen. In der allgemeinen Unruhe nach Milstones Abgang verließen sie unverzüglich und unbemerkt das Haus.

      »Das war vermutlich nicht eingeplant«, berichtete Mike Rander, während sie im hochbeinigen Monstrum Platz nahmen und Parker den Motor startete. »Ein Bursche, der schon im Lokal war, als ich kam, riß die schwarze Tasche an sich und flüchtete durch den Hinterausgang. Milstones Leute schossen zwar noch hinter ihm her, aber getroffen haben sie ihn anscheinend nicht.«

      »Meine Wenigkeit hatte Gelegenheit, die etwas überstürzte Abfahrt des jungen Herrn mitzuerleben«, ließ Parker sich vernehmen. »Demnach scheint endgültig und zweifelsfrei festzustehen, daß sich der Prototyp in Mister Milstones Besitz befindet.«

      »Sie meinen, daß der Dieb von der Konkurrenzbande geschickt war, die ihm das Gerät abjagen will, weil sie am Panzerschrank nicht zum Zug kam?« vergewisserte sich der Anwalt.

      »Das ist exakt die Überlegung, die meine Wenigkeit anstellte, Sir.«

      »Aber es könnte doch auch sein, daß die anderen im Besitz des Prototyps sind und von Milstone die Papiere haben wollen, Parker.«

      »Auch diese Möglichkeit dürfte in Betracht kommen, Sir«, räumte Parker ein. Noch vor Morgengrauen sollte sich jedoch herausstellen, daß der Butler mit seiner Vermutung richtig lag.

      Milstones Wagen war natürlich schon weg, als das hochbeinige Monstrum am Eingang des Lokals vorbeirollte. Aber an der Ecke stand der Spaziergänger mit dem kleinen Hund und deutete in die Richtung, in der der schwarze Bentley des Waffenschmugglers verschwunden war.

      Beim Abbiegen gewahrte Parker in der Ferne die Rücklichter der schweren Limousine und ließ das Zusatztriebwerk seines schwarzen Gefährts aufröhren. Schon nach wenigen Minuten hatte er soweit aufgeholt, daß er den Bentley mühelos im Auge behalten konnte, ohne selbst bemerkt zu werden.

      »Mister Milstone scheint die Absicht zu haben, ohne Umwege sein Zuhause anzusteuern«, bemerkte Parker gerade, als sich eine mit zwei Männern besetzte Ford-Limousine in rasantem Tempo an seinem Fahrzeug vorbeischob. Die Insassen schenkten dem hochbeinigen Monstrum jedoch keine Beachtung. Der Fahrer scherte wieder ein und hielt sich in der geräumigen Lücke zwischen Parkers und Milstones Fahrzeug.

      Sekunden später – an einer schlecht beleuchteten Kreuzung – geschah es.

      Gleichzeitig kamen von links und rechts zwei Wagen in die Fahrbahn geschossen und stoppten mitten auf der Kreuzung. Geistesgegenwärtig trat Milstones Fahrer auf die Bremse und kam zwei Meter vor dem Hindernis zum Stehen.

      Rücksichtslos würgte er den Rückwärtsgang ins beleidigt kreischende Getriebe. Doch die Flucht nach hinten war versperrt. Der Fordfahrer, der Parker kurz zuvor überholt hatte, stellte seinen Wagen quer und schnitt dem Waffenschmuggler den Rückzug ab.

      Während Parker sein hochbeiniges Monstrum in respektvoller Entfernung zum Stehen brachte, peitschten schon die ersten Pistolenschüsse durch die Nacht.

      Scheiben splitterten, Schreie ertönten. Autotüren flogen auf.

      Blitzschnell zerrten zwei Unbekannte den heftig widerstrebenden Milstone aus seinem Fahrzeug. Ein Faustschlag in die Magengrube machte ihn gefügig.

      Kurze Zeit später hatten die Männer ihn in dem Ford verstaut. Mit aufheulender Maschine und jaulenden Pneus jagte das Fahrzeug um die Ecke. Gleich darauf waren auch die beiden anderen Wagen verschwunden. Nur Milstones Bentley stand verlassen auf der Kreuzung.

      »Der bei dem Überfall entstandene Lärm dürfte kurzfristig Mitmenschen anlocken, die Mister Milstones möglicherweise verletzten Begleitern die notwendige Hilfe zuteilwerden lassen«, meinte Parker. »Man sollte deshalb unverzüglich die Verfolgung der Entführer aufnehmen, falls der Vorschlag genehm ist, Sir.«

      »Ich wüßte nichts, was mir genehmer СКАЧАТЬ