APEX. Ramez Naam
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Название: APEX

Автор: Ramez Naam

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Nexus

isbn: 9783958352988

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СКАЧАТЬ Nachrichten vollkommen ignoriert. Das Ausmaß dieser Erkenntnis machte ihn sprachlos. Holtzman hatte unter Einfluss von Nexus gestanden? Er hatte bemerkt, dass der Mann neben der Spur war. Aber Nexus? Wirklich?

      Stellte das nicht die ganze Situation infrage? Vielleicht hatte Holtzman in seinem Drogenrausch das Ganze nur geträumt und war tatsächlich an einem Herzinfarkt gestorben.

      Er setzte sich kerzengerade in seinem Bett auf, setzte seine Füße auf den Boden und griff nach seinem Telefon, um eine schnelle Notiz zu verfassen. Vielleicht sollte er ein Memo an einen der Pressesprecher des Weißen Hauses senden.

      Plötzlich sah er durch die Bildschirmbeleuchtung seines Telefons eine Bewegung, einen verschwommenen Schatten, der von der Seite auf ihn zukam.

      Barnes schrie auf. Er drehte sich um, hob seine Hand, um den Schatten abzuwehren.

      Plötzlich stach etwas in seinen Oberarm. Eine Nadel.

      Er holte mit seiner anderen Hand aus, versuchte nach dem Umriss in der Dunkelheit zu schlagen. Doch er schlug ins Nichts.

      »HOUSE RED!«, schrie er. Sein Notfallruf. Der Satz, der seine Alarmsysteme lautstark aktivieren sollte und die Polizei und die DHS verständigen sollte, dass sich ein Eindringling in seinem Haus befand. Der Satz, der die elektronischen Gegenmaßnahmen seines Hauses aktivieren sollte …

      Nur dass die Alarmsysteme bereits längst hätten losgehen sollen. Der Eindringling hätte niemals an den Schlössern vorbeikommen dürfen.

      »Ufffff!« Ein harter Faustschlag traf ihn in den Solarplexus und zwang alle Luft aus ihm heraus, schleuderte ihn gegen das Kopfende seines Bettes in dem immer noch dunklen und stillen Haus.

      »Licht«, sagte eine Stimme, die nicht seine Eigene war. Eine Stimme, die er kannte …

      Das Licht ging auf Befehl des Eindringlings an.

      Er sah einen Schatten vor sich. Die verzerrte Gestalt eines Mannes zeichnete sich vor dem Hintergrund seiner Wand und dem Teppichboden ab. Die Gestalt bewegte sich auf ihn zu und seine Umrisse wurden schärfer. Es war also keine Highend Chamäleontechnologie, die hier eingesetzt worden war. Es war etwas billigeres und gröberes.

      »Ich habe Geld«, sagte Barnes.

      »Ich will kein …«

      Barnes nutzte diesen Moment der Ablenkung und setzte zu einem Sprung an. Er warf sich auf den Mann, attackierte den Eindringling mit all seiner Muskelkraft und warf ihn von seinem Bett herunter und schnurstracks gegen die Wand.

      Doch die Gestalt machte einen fast unmenschlich schnellen Schritt zur Seite und zog sein Knie an. Barnes fiel auf den Boden, rollte sich nackt und nach Luft schnappend in sich zusammen, während sich ein stechender Schmerz in ihm ausbreitete.

      Etwas drückte gegen seine Schulter. Ein bestiefelter Fuß. Er zwang ihn auf seinen Rücken. Eine verschwommene Hand griff nach seinem anderen Arm.

      Barnes fühlte den Stich einer Nadel, die aus seinem Arm herausgezogen wurde. Er erhaschte einen Blick auf die Spritze, die bis zum Anschlag durchgedrückt war. Die Nadel hatte sich verbogen, als er sich über sie gerollt hatte.

      Barnes schnappte nach Luft, er konnte kaum atmen.

      »Ich werde dich lehren ein Aufseher zu sein«, sagte die Gestalt über ihm.

      Diese Stimme. Diese Stimme.

      »Die Menschheit muss überwunden werden«, fuhr die Stimme fort.

      Oh Gott. Oh Gott.

      »Was hast du getan, um sie zu überwinden?«

      »Breece …« Barnes schnappte nach Luft, bemühte sich, den Namen des Mannes auszusprechen. »Breece … ich …«

      Zu spät sah er, wie Breeces getarntes Bein ausholte, verstand zu spät, was diese Bewegung bedeutete. Und als er es begriff, blieb ihm nichts anderes übrig, als die fürchterlichen Schmerzen abzuwarten.

      Der gestiefelte Fuß des Mannes krachte in Barnes’ nackten Schritt. Und das mit einer hodenzerschmetternden Wucht!

      »Aaa…« Barnes schnappte nach Luft. Seine Augen quollen aus seinem Gesicht. Sein ganzer Körper krümmte sich, rollte sich vor Schmerzen zusammen. Seine Gliedmaßen zitterten, als er aufstöhnte. »Uuuhhh…«

      »Was hast du getan, um sie zu überwinden?«, flüsterte Breece zu ihm herunter.

      Barnes saß in Anzug und Krawatte gekleidet in seinem Auto.

      Er war einen Block von der Auffahrt auf die Brücke entfernt, die sich über die schnellen und rauen Gewässer des Susquehannas erstreckte und war gefangen in seinem eigenen Körper.

      Nexus war in der Spritze gewesen. Nexus, das in die Lage versetzte, vollkommene Kontrolle über ihn zu haben. Dieselben Kräfte, die sein Haus gehackt und seine Sicherheitssysteme außer Gefecht gesetzt hatten, um Breece hineinzulassen, hatten die Droge benutzt, um sich in sein Gehirn zu schleusen und an jedes Geheimnis und jedes Passwort zu gelangen. Ihm jedes einzelne Bisschen an Kenntnissen zu entlocken, das er über das ERD, die PLF, das DHS und über Stockton hatte. Alles, was er wusste.

      Und jetzt das.

      »Maximilian Barnes«, sagte Breece vom Beifahrersitz aus, er war immer noch lediglich eine verschwommene Silhouette. »Du bist des Verrats an der posthumanen Rasse schuldig. Du hast die Bewegung hintergangen, deren Verfechter du immer gewesen bist. Du hast bewusst Beihilfe geleistet bei der Gefangennahme, Folterung und Tötung von Dutzenden von Aktivisten. Du hast bewusst Lügen und Betrug eingesetzt, um eine weltweite Kultur der Angst zu schaffen, die Rechte von Individuen und Familien zu beschneiden. Um ein Regime der Unterdrückung im Gesetzeswesen einzuführen und du hast die Menschen ihrer Selbstbestimmung über ihre eigenen Meinungen und Körper beraubt. Du hast die Folter an Kindern angeordnet.«

      Breece machte eine Pause.

      »Du hast den Mord an Kindern angeordnet.«

      Eine weitere Pause.

      »Maximilian Barnes, ich verurteile dich hiermit zum Tode. Angesichts deines bevorstehenden Todes wird dir eine letzte Möglichkeit gewährt, der Bewegung deine Dienste zu erweisen. Sei dankbar dafür. Gibt es etwas, das du zu deiner Verteidigung zu sagen hast?«

      Barnes drehte sich zu der verschwommenen Gestalt, die Breece darstellen sollte. Er war bereits ein toter Mann. Das wusste er. Und sogar noch schlimmer: Es würde keine Berufung in der Sache geben, um den Schaden zu verhindern, den sie ihn zwingen würden an dem Land zu verüben. Keine Berufung. Kein Einspruch von »tötet mich, aber tut bloß das nicht« würde Gehör finden.

      »Du wirst diesen Kampf nicht gewinnen«, sagte Barnes zu dem Mann. »Es ist zu spät dafür. Da ist zu viel Hass. Dafür hast du selbst gesorgt. Die Menschheit wird jeden letzten Vertreter deiner Art zur Strecke bringen und euch ausmerzen.«

      Der Schatten lachte. »Du bist auch ein Vertreter unserer Art, Max. Ich habe deine Muskeln gesehen.« Eine verhüllte Hand griff nach ihm und umklammerte Barnes‘ Oberarm. »Du hättest allerdings lernen sollen, sie im Kampf einzusetzen.«

      Die verschwommene Silhouette öffnete die Tür und stieg aus. Die Tür schloss sich hinter ihm.

      Plötzlich СКАЧАТЬ