Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Staffel 7 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Staffel Staffel

isbn: 9783740948870

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СКАЧАТЬ halten soll…!«

      Judy war irritiert, als zwei Mädchen aufsprangen. Und sie stöhnte auf, als die beiden an sich nett aussehenden Mädchen ihr ein paar mehr als derbe Ohrfeigen verabreichten. Dann, bevor sie sich überhaupt wehren konnte, verdrehten die Mädchen ihre Arme auf den Rücken und zwangen Judy, den Oberkörper tief nach unten zu senken.

      Judy stöhnte vor Schmerz.

      »Meine Lämmer gehorchen«, sagte Johnny ungerührt und umfaßte mit beiden Händen sein Medaillon. »Sie fragen nicht, sie gehorchen. Und wer mein Lamm werden will, muß sich in Demut üben… Bringt ihr Demut bei!«

      Die übrigen Lämmer erhoben sich vom Boden, von ihren Matratzen und von ihren Decken. Sie stürzten sich, keineswegs wie sanfte Lämmer, auf Judy, umringten sie und schleppten sie zurück zur Treppe. Judy, die plötzlich sehr genau wußte, daß sie nicht hätte kommen sollen, wehrte sich wütend und schrie. Doch ein paar Ohrfeigen und ein schmuddeliger Lappen, den man ihr in den Mund steckte, ließen jeden weiteren Laut ersterben.

      Im Morgenlicht sah Bageside immerhin etwas einladender aus. Während Rander im hochbeinigen Wagen des Butlers zurückblieb, ging Parker würdevoll auf einen Kramladen zu, über dem großsprecherisch Drugstore stand.

      Rander zündete sich eine Zigarette an und fragte sich, ob Parker jetzt wohl Glück mit seinen Nachforschungen hatte. Bisher hatte sich niemand in Bageside an Hippies erinnern können, die in der Nähe in einer Strandvilla wohnten.

      Rander dachte an Lieutenant Madford und Sergeant McLean. Sie waren zwar mit vor die Stadt gekommen, hatten ihr Quartier aber verabredungsgemäß in Wilmette bezogen. Hier wollten sie nach einem gewissen Johnny Coolway fahnden und praktisch von seiner Meldeadresse her die Spur aufnehmen.

      Inzwischen stand bereits fest, daß die Rocker unter Bert Single im Rolls in die Stadt zurückgefahren waren. Dies hatte Madford mit Leichtigkeit feststellen lassen. In Chikago wurden die Rocker bereits diskret, aber scharf überwacht. Madford wollte, was die Rocker und die Lämmer anbetraf, zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen.

      Parker erschien in der Ladentür des Kramladens, setzte seine schwarze Melone auf und kam gemessen zurück zum Wagen.

      »Nun …?« erkundigte sich Rander. »Wieder nichts, was …?«

      »Ich darf und muß Sie erfreulicherweise enttäuschen, Sir«? erwiderte der Butler, während er sich ans Steuer setzte. »Der Ladenbesitzer, dem ich gerade einen Besuch abstattete, dürfte der Lebensmittellieferant der gesuchten Lämmer sein.«

      »Ob das auch stimmt? Wieso weiß er als einziger hier in Bageside von den Hippies?«

      »Weil die Lämmer, um bei diesem Ausdruck zu bleiben, Sir, ihre Versorgungsgüter nur nachts abholen. Sie scheinen es darauf abgestellt zu haben, so wenig wie möglich bekannt zu werden …«

      »Und Sie haben die Adresse?«

      »Nicht gerade mit letzter Präzision, Sir, aber die Angaben dürften ausreichen, Johnny Coolway einen Besuch abzustatten…!«

      Judy hatte Angst. Nur noch nackte Angst.

      Sie befand sich in einem Keller, dessen Boden vor Schmutz starrte. Leere Colaflaschen lagen herum, aufgerissene Lebensmittelpackungen, Kartons, Kisten und ein paar Matratzen, die nach Fäulnis und Schweiß rochen.

      Judy lag auf solch einer Matratze und spürte, daß das Gift in ihren Adern bereits wirkte. Sie registrierte auch, daß die Angst sich etwas legte. Interessiert, zugleich widerwillig und neugierig, betrachtete sie den Einstich in ihrer linken Armbeuge.

      Nachdem die Lämmer sie hinunter in den Keller geschafft hatten, war Johnny nachgekommen.

      »Wenn du bleiben willst«, sagte er, »mußt du ein Lamm werden, ein sehr sanftes Lamm.«

      »Ich … Ich will weg …!« stieß Judy wütend hervor, »ihr seid ja alle verrückt …«

      »Nur in diesem Zustand läßt sich die Welt noch ertragen.« Johnny lächelte sanft und hatte dann plötzlich eine sehr normale Rekordspitze in der Hand.

      »Was … Was ist das?« fragte Judy und wehrte sich bereits im voraus.

      »Heroin, Süße!« Johnny lächelte mild wie ein Heiliger und betrachtete verzückt die Spritze. Wahrscheinlich hätte er sie sich am liebsten in sein eigenes Fleisch gerammt.

      An das alles dachte Judy, die jetzt allein auf der Matratze lag. Eigenartigerweise ärgerte sie sich schon nicht mehr. Das Heroin in ihrem Blut wirkte von Sekunde zu Sekunde immer stärker. Judy schloß die Augen und verlor sich ins Träumen. Ein Lächeln, das aber irgendwie aufgesetzt und gequält wirkte, umspielte ihre Lippen.

      »Der Ford, Sir, den Sie und meine bescheidene Wenigkeit in der vergangenen Nacht sahen.«

      Parker hielt sein hochbeiniges Monstrum an und deutete diskret auf den windschiefen Holzbau, vor dessen Eingang tatsächlich der Ford mit der kleinen Ladepritsche stand.

      »Der Bau macht einen verdammt leeren Eindruck«, stellte Rander fest. Er stieg aus Parkers Wagen und spürte ganz deutlich, daß irgend etwas nicht stimmte. Was er auch seinem Butler sagte.

      »Sie rechnen mit einer Falle, Sir?«

      »Sie etwa nicht, Parker?«

      »Man sollte vielleicht erwägen, Sir, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.«

      »Was Ihrer Ansicht nach bedeutet, daß Sie ins Haus gehen, nicht wahr?«

      »Ich werde in wenigen Minuten wieder zurück sein, Sir.«

      »Ich komme selbstverständlich mit. Nein, nein, Parker, strengen Sie sich nicht an.«

      Parker schloß sein hochbeiniges Monstrum ab und folgte Mike Rander, der bereits auf die windschiefe Strandvilla zuging. Rander entsicherte dabei seinen kurzläufigen 38er Spezial. Nach Lage der Dinge waren die Lämmer, die hier wohnten, für den Mord an Marty Galbert zuständig.

      »Eine Okarina, Sir …!« meldete Parker, als Rander plötzlich stehenblieb und zum Eingang hinüberhorchte.

      »Und verdammt schlecht gespielt«, kritisierte Rander, »hört sich im Moment noch alles sehr idyllisch an …«

      Sie betraten das Haus, folgten der dünnen, brüchigen und falschen Melodie, stiegen über die Treppe hinauf ins Ober- und Dachgeschoß und blieben interessiert stehen.

      Johnny Coolway hatte sich wieder in einen Buddha zurückverwandelt und saß mit untergeschlagenen Beinen auf einem Lederpolster.

      Um ihn herum brennende Räucherkerzen, die einen penetrant süßlichen Geruch verbreiteten. Und vor Johnny, dem Leithammel der Lämmer, saßen im Halbkreis männliche und weibliche Hippies, die jetzt nasal zu singen begannen und dabei ihre Oberkörper wie im Totalrausch wiegten.

      »Miß Judy Calmer kann ich leider nicht entdecken, Sir«, meldete Parker seinem jungen Herrn, »hoffentlich hat man Miß Judy nicht auf die Reise geschickt, um Marty Galbert einzuholen.«

      »Zu besichtigen sind wir nur gegen Zahlung von zehn Dollar«, sagte Johnny Coolway wenig später. Er trat zu Rander und Parker und lächelte amüsiert.

      »Überschätzen СКАЧАТЬ