Название: Vergangenheitskampf
Автор: Corinna Lindenmayr
Издательство: Автор
Жанр: Контркультура
isbn: 9783967526554
isbn:
Er schluckte und versuchte sich wieder zu sammeln. Normalerweise gab er durchaus eine recht gute Figur bei Frauen ab. Es stand ihm jetzt nicht unbedingt der Sinn danach, gerade heute mit dem Gegenteil anzufangen.
Max rückte sich einen Stuhl zurecht und nahm neben Emma Platz. »Es ist eine gute Sache.« erwiderte dieser nur und bestellte sich dann eine Cola. Jonas nahm dasselbe und zog sich ebenfalls einen Stuhl heran. »Genau.«
Er bemerkte wie Max seine Augen zusammenkniff und ihn leicht verwundert ansah. Er würde ihn ohne mit der Wimper zu zucken beim nächsten Training knallhart über die Bande werfen, sollte er es wagen, jetzt irgendetwas zu sagen. Glücklicherweise enthielt sich Max jeden weiteren Kommentars.
»Das Ganze ist für den Samstag nach dem Play-Off-Finale geplant.« begann Emma und reichte Max und ihm ein Blatt Papier. »Wir wissen, dass ihr gerade sehr eingespannt sein und versprechen, dass wir uns um alles kümmern werden.«
Jonas nahm den Zettel und studierte den darauf abgebildeten Ablauf. »Es wird Steak und Würstchen geben und einen Eiswagen. Es wird nicht einfach, aber wir hoffen auch noch eine Hüpfburg aufzutreiben. Ein Zelt wird aufgestellt und Getränke bekommen wir gesponsert. Das einzige um was wir uns noch kümmern müssen, ist die Werbung. Schließlich wollen wir ja so viele Menschen wie möglich erreichen.« Emma-Sophie hielt kurz inne. »Es wäre vermutlich hilfreich, wenn wir Plakate drucken lassen.« Wieder entstand eine Pause. Plakate klangen logisch. Die konnte man überall aufhängen. Jonas wollte gerade seinen Zuspruch äußern, als Emma weitersprach. »Wir dachten wir könnten so eine Art »Meet and Greet« anbieten. Als eine Art Versteigerung. Ihr wisst schon. Um mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Das würden wir dann mit einem Foto von Euch auf dem Plakat ankündigen.«
Etwas, was er als persönliche Form der Hölle bezeichnete. Sicher, er mochte Frauen, und früher hätte ihm das vermutlich auch nichts ausgemacht aber mittlerweile hasste er solche Auftritte. Er wollte nicht mehr im Zentrum der Aufmerksamkeit von weiblichen Fans stehen die nur darauf hofften mit ihm ins Bett zu gehen oder schlimmer, sich sogar einbildeten eine Beziehung mit ihm haben zu können. Und das geschah zweifellos, da war er sicher. Was ihn daher umso mehr verwunderte war, als er sich sagen hörte:« Sicher, kein Problem.«
Und auch Max schien sich nicht gegen diesen Vorschlag zu wehren. Er saß nur da, sah ihn an und zuckte mit den Achseln, was so viel bedeutete wie »da müssen wir jetzt eben durch«.
»Super. Dann brauchen wir nur noch eine Zeit und einen Ort für das Foto.« Emma griff nach einem Stift der auf dem Tisch lag, und zog ein Notizbuch aus der Tasche. »Gibt es in der nächsten Zeit irgendwelche freien Termine die wir nutzen könnten?«
»Wie wäre es, wenn wir es gleich direkt im Stadion machen?« schlug Max vor. »Ihr kommt einfach zu unserem nächsten Heimspiel?« Dabei sah er Emma mit einem verschmitzten Blick an. »Ich verspreche auch, dass ich dich dieses Mal nicht versetzen werde.«
Eigentlich hatte Emma-Sophie nicht vorgehabt so schnell noch einmal einen Schritt in dieses Stadion zu machen. Abgesehen von den höllischen Kopfschmerzen die sie von jenem Abend davongetragen hatte, befand sie sich gerade in einem Stadium irgendwo zwischen dem Gefühl so weit weg von Max wie möglich aber gleichzeitig auch so nah wie möglich sein zu wollen. Und das verwirrte sie. Er war lustig, charmant und sexy. Noch dazu half er ihr uneigennützig mit dem Kinderheim, was ihn noch unwiderstehlicher machte. Aber gerade weil das so war und er seine ohnehin kaum vorhandene Freizeit für sie opferte ergab sie sich dem Unvermeidlichen. »In Ordnung.«
»Gut. Ich lasse Euch die Karten zukommen.« Max stand auf. »Hast du noch eine Minute?« Damit sah er Emma eindringlich an. Diese hätte am liebsten den Kopf geschüttelt. Sie wollte nicht mit Max allein sein, denn sie wusste was dann passierte.
Ihr ganzer Körper begann zu kribbeln und auch wenn das durchaus ein angenehmes Gefühl war, passte es gerade einfach nicht in ihren Plan. Nur leider stand auch das nicht zur Debatte. Ein »Nein« würde er sicher ohnehin nicht akzeptieren. »Sicher,« sagte sie daher betont gleichgültig.
Er nahm ihre Hand und zog sie Richtung Ausgang, nachdem er einen 10,00 EUR-Schein auf den Tisch gelegt hatte. An Jonas gewandt fügte er hinzu:« Wir sehen uns draußen.« Wobei sein Blick eindeutig darauf hinwies, dass er sich damit definitiv noch Zeit lassen sollte.
»Geht klar.« Mit einem kurzen Augenzwinkern sah seinem Freund hinterher. Doch kaum war Max verschwunden, bemerkte er sein Dilemma. Nun war er mit Bea allein. Es wäre also klug, wenn er langsam wieder einen klaren Kopf bekam.
»Arbeiten Sie schon lange in diesem Kinderheim?« wollte er daher wissen, da ihm eine normale Konversation am ungefährlichsten erschien.
»Ein paar Jahre.«
»Wie kommt man dazu Erzieherin werden zu wollen?« Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schlug lässig die Beine übereinander.
»Vermutlich aus dem gleichen Grund warum sie Eishockeyspieler geworden sind.« antwortete sie.
Er zog die Augenbrauen nach oben und sah sie amüsiert an. »Ich hätte jetzt nicht gedacht, dass sie auf rohe Gewalt stehen. Muss ich mir um die Kinder Sorgen machen?«
Sie warf ihm einen giftigen Blick zu. »Ich denke Sie wissen was ich damit sagen wollte.«
Wahrscheinlich. Dennoch machte es Spaß sie zu ärgern. »Müssen Sie so schwierig sein?«
Bea runzelte die Stirn. Normalerweise verhielt sie sich nicht so kratzbürstig. Aber aus irgendeinem Grund nervte er sie. »Es hat sie keiner gebeten zu bleiben.«
Er lächelte. Was sie aus nicht erklärbaren Umständen nur noch wütender machte. »Aber auch nicht zu gehen.« meinte er dann nur.
»Da haben Sie recht. Würden Sie also die Güte haben und mich alleine lassen?« fragte sie zuckersüß.
»Eigentlich sitze ich gerade ganz bequem.«
»Toll. Wir sind ja hier ohnehin fertig. Genießen Sie ihre Cola.« Bea warf die Stifte und die herumliegenden Blätter in ihre Tasche und stand auf. »Schönen Tag noch.«
»Warten Sie.« Hastig griff Jonas nach Beas Arm. »Bleiben Sie sitzen. Bitte.« fügte er noch eilig hinzu, als sie ihm erneut einen vernichtenden Blick zuwarf. »Es tut mir leid. Ich wollte sie nur etwas aufziehen.«
»Warum?« Tja, das war eine berechtigte Frage. »Ich weiß nicht. Ich schätze, weil sie mich interessieren.« erwiderte er wahrheitsgemäß und sah ihr dabei direkt in die Augen.
»Verärgern sie alle Frauen für die Sie sich interessieren?«
Er verzog den Mund zu einem vielversprechenden Lächeln. »Das hoffe ich doch nicht. Kommen Sie, ich lade sie noch auf einen Kaffee ein.« Bea zögerte. Dann ließ sie sich zurück auf den Stuhl sinken.
»Latte Macchiato. Mit Extrasahne.«
»Was immer Sie glücklich macht.«
Der Verkehr war die Hölle, also zog Max Emma ein Stück entfernt von dem Cafe auf eine alte Holzbank. Ihr Gesicht war blasser als sonst und irgendwie wirkte sie anders. Trauriger. Er wusste nicht wieso ihn das störte, nur dass es das tat. Emma-Sophie СКАЧАТЬ