Название: Traumprotokolle
Автор: Christof Wackernagel
Издательство: Автор
Жанр: Изобразительное искусство, фотография
isbn: 9783866747807
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– wir klettern eine Treppe neben einer betonierten Steilwand am Rande einer Innen−/AltStadt runter, zu einem Platz, auf dem Wohnwagen stehen, in deren einem Andrea ist, von der aus es aber runter in einen Keller geht, wo ein Typ ganz begeistert Beweise für Behauptungen in einem alten Buch sucht, von vielen Leuten umgeben, die alle wichtig sind – daneben ist ein Raum mit gelben und rosa Wänden, es wird gefilmt, die verschiedensten Ebenen vermischen sich, bis ich erkenne: es ist eine Blue-Box mit Gelb und Rosa –
– vor einer Kneipe sitzend kommen Kinder zu mir und wollen mich küssen, küssen mich tatsächlich, aber dann stehe ich auf und sehe hinter einem Kirchturm einen Reiher und sage zu einer Passantin: »sehen Sie mal, da ist ein Reiher!«, aber sie widerspricht und weist mich darauf hin, dass es ein viel größeres Tier als ein Reiher ist, und es ist tatsächlich ein riesiges, schlankes langes Vogelvieh, fast schon so lang wie der Kirchturm, und wie ich noch genauer hinsehe, bemerke ich, dass es ja sogar ein noch größeres Tier ist, voll oben am Himmel fliegend, ein Pegasus, und in diesem Moment weiß ich, dass es ja keinen Pegassus gibt, es also eine Laserprojektion sein muss, und inzwischen ist fast die ganze sichtbare Fläche des fast dunklen Himmels von einem mehrfachen fußballfeldgroßen Rechteck erhellt, in dem der Pegasus mit einem schweinsartigen Tier kämpft und ich denke: »ist ja schon irre, was die Technik alles kann«, aber es interessiert ansonsten keinen, und dann kommen die Freunde von Reinhard, die in die Kneipe eingeladen wurden –
– ich bin gefangen und versuche, abzuhauen, aber jedesmal kriegen sie mich wieder, beim zweiten Mal renne ich blöderweise in den Keller, wo es dann nicht mehr weiter geht, anstatt Parterre rauszurennen, und dann führen mich zwei Bullen erstmal ab, der eine hält seine Knarre direkt an meine Schläfe und mir wird etwas mulmig; ich frage, ob er seinen Finger um den Abzug gelegt oder nur seitlich am Abzug hat, falls er aus Versehen abdrückt, aber er knurrt nur wütend; wir sind im voll besetzten Aufzug und fahren runter, gehen dann in eine Fußgängerzone, wo ich immer die Knarre im Rücken spüre, aber dann mischen sich kostümierte Gestalten unter die Leute, die einen seltsamen Bann verbreiten, eine Art sanfter kollektiver Hypnose, aber die Bullen merken nichts davon, holen aus Briefkästen ihre Post, sie werden ahnungslos gemacht von den Gestalten, und der eine Bulle, der gerade seine Post durchsieht, ist sauer, weil er meinen Blick so interpretiert, als wollte ich in seine Post schauen, da kommt eine riesige Spielzeugeisenbahn in die Arkade gefahren, in der wir gehen, und die kostümierten Gestalten nähern sich unauffällig meinem, mit meiner Bewachung und ihrem Post-Lesen beschäftigten Bullen, überwältigen sie völlig un-auffällig, kein Mensch außer mir − und ich ahne, dass es eine Befreiungsaktion für mich ist − sieht, wie sie mit ein, zwei kräftigen Handkantenschlägen den Bullen die Knarren aus der Hand schlagen, und ihnen die Arme auf den Rücken drehen; die Bullen stehen wie unter einem Bann, und es ist wahnsinnig komisch, wie sie plötzlich in der Gewalt dieser Clowns sind, die sie abführen, ohne dass einer etwas merkt, und ein tamilenartiger Typ, der das Ganze zu leiten scheint, sich aber gar nicht um mich kümmert, meint, während er seine Hände zweimal aneinanderstreifend aufeinander schlägt, einmal in die eine, einmal in die andere Richtung: »rastumis duria lapp« und ich muss aufpassen, dass ich keinen Lachkrampf bekomme; er ist so befriedigt und es ist wie das Sortieren beim Ausländischen Kartengruß • wir sehen einen kegelförmigen, schneebedeckten Hügel in der Nacht und die anderen lassen sich in seiner Nähe nieder, während Nata, noch jemand und eine Frau und ich hochsteigen, und oben über den Gipfel runterlugen, Nata beugt sich leichtsinnig weit raus, und als ich sie warne, es nicht zu weit zu treiben, beugt sie sich noch weiter rüber und fällt tatsächlich runter, rollt, kugelt den Berg hinab, schlägt böse auf und bleibt etwas weiter liegen, während wir panisch runterlaufen, ich denke, oh Gott, jetzt wieder in den Knast und dann ohne sie – bin daraufhin im Knast, aber er ist offen, wann ich wieder raus kann, ich klettere außen zur nächsten Zelle hoch, wo ich acht Knackis nackt auf ihren Betten liegen sehe, jeder seinen dicken Schwanz in der Hand, aber ohne zu wixen, ganz statisch – und im Besuchsraum, während der Kontrolle, bekommt Nata Shit zugesteckt, »aber nur ein Krümel«, wie sie später sagt, und über riesige, Förderturm-artige Treppen gehe ich runter, manchmal fehlen Treppenstufen, damit keine Knackis fliehen können, und unten kann man direkt in den Besuchsraum, wo die Bebin steht und wartet –
– ich bekomme von Jonas Streit einen neuen Tisch, einen runden, der bei ihm steht, und der auseinander und zusammen zu bauen ist; auseinander kriegen wir ihn, aber nicht mehr zusammen, dauernd sieht es so aus: Zeichnung oder so Zeichnung oder Zeichnung und ich frage mich, wieso wir das machen, wo ich doch gar keinen Tisch brauche, das Damaszener Tablett habe –
– große Auflösung in der Kneipe, viele sind schon weg, ein Abschied nach dem anderen, da kommt Angelika Müller auf mich zu, aufgedunsen, kaum erkenntlich, ich küsse sie zart auf die Wange, aber sie schreckt zurück, scheu, als ob sie mich anstecken könnte, und während sie nach hinten geht, ihren Mantel holen, redet ein Bulle auf sie ein, sie soll Aussagen machen, aber sie will nicht, weicht aus, will weg, und er höhnt, man könne ja schon dieses Gespräch aufnehmen »gleich mit laufendem Band«, und als sie von rechts hinten mit dem Mantel zurückkommt, hypnotisiert er sie, so dass sie sich auf einen Stuhl in der Mitte des Raumes setzt, wo sie sofort von einer holografischen Projektion umflossen wird, die der Bulle an einem Kasten anschaltet, eine aus Lichtbündeln entstehende magische Projektion eines Strandes, der aber noch kleiner als in Wirklichkeit ist, woraufhin sie auf dessen Größe schrumpft, aber dann in den Sand, in die Erde versinkt, verschwindet, und ich schreie laut »nein«, immer wieder »nein, nein, nein« und Leute kommen, angezogen von der Magie, zurück, ich kann sie gerade noch davon abhalten, auch hinein zu geraten, bis tatsächlich Angelika auf dem Stuhl wieder auftaucht, ganz klein und leuchtend, von meinem »Nein« zurückgeholt; der Bulle ist sauer, und ich frage die Umstehenden Bestätigung heischend: »na, und was ist das«, auf Angelika zeigend, triumphierend –
– ich bin im Knast, aber es ist ein völlig offener Vollzug, und alle anderen sind auch da, Gert in der Zelle nebendran, Dellwo gibt mir eine Knarre mit Magazin, die ich unter das Kissen lege, etwas später aber dann das Magazin rausnehme und die Patronen wegschmeiße, weil mir mulmig wird; wir gehen alle zusammen spazieren, auf einer Wiese, Stefan spielt mit Irmgard fangen und Ball, und ich denke: »mein Gott, wer hätte das gedacht«, ich unterhalte mich mit einer Inga, von der ich erst gar nicht weiß, wie sie heißt, wir sitzen im Hörsaal nebeneinander und wollen uns auch nochmal treffen, weiterreden, da warnt mich auf der Veranda Christian vor ihr, sie sei uncool, katholisch aufgewachsen und verbürgerlicht, und ich gehe erstmal auf meine Zelle, die sogar einen Balkon hat –
– beim »Konkret«-Dreh wird eine Frau gesucht und schließlich eine aus dem Wasser gezogen, die aber noch lebt und sich wehrt, wohl sterben will, aber trotzdem rausgezogen wird; es herrscht ziemliche Hektik, alles rennt durcheinander, und die Frauen haben alle nur ein T-Shirt an, so dass man ihre Ärsche sieht, was auch noch so fototgrafiert wird, da man sie besonders vorteilhaft sieht, und ich denke: »das ist typisch, extra wegen Gremliza, der alte Bock beschafft sich so rum diesen Anblick«, aber der Dreh geht noch viel weiter, Scheiben von Autos zerbrechen, eine endlose Einstellung, nach der diskutiert wird, ob man sie wiederholen muss, und der Kameramann darauf besteht, dass man nur einen Pick-up von einem kleinen Ausschnitt wiederholen sollte, was eine heftige Diskussion ergibt, während der ich mit Mosebach auf und ab gehe, und er mich lobt für mein Spiel, was mich freut, und als es länger geht, setzen wir uns mit einem weiteren Kollegen in ein Auto, das ein IC nach München ist, ich frage mich, ob ich geschlafen habe, da rast der entgegenkommende Zug direkt auf mich/uns zu, aber ich weiß, dass nichts passieren wird, ganz knapp weicht er auf ein anderes Gleis aus, die weiteren auch und mir ist fast schwindlig, aber der Raum ist ein fahrendes Labor, ziemlich viele Leute laufen geschäftig hin und her, sind wichtig, machen Experimente, schreiben Ergebnisse auf, eine Frau tippt an einem kleinen Tisch neben mir, drei Männer stehen um eine Vertiefung, in die sie leuchten, und in der geologische Strukturen studiert werden können, andere hantieren an Geräten mit Stangen herum, und Mosebach und ich tun so, als gehörten wir dazu, er nimmt eine Stange und läuft scheinbar zielgerichtet rum und sticht irgendwo hin; ich nehme eine Leuchte und nähere mich vorsichtig СКАЧАТЬ