Traumprotokolle. Christof Wackernagel
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Название: Traumprotokolle

Автор: Christof Wackernagel

Издательство: Автор

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783866747807

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СКАЧАТЬ haben sich ins Wohnzimmer verirrt, und der Norbert-artige Mann, der da ist, fängt den einen, während ich den anderen auf meine Hand locke, und Nata bewundert, wie zahm er ist; dann aber springt er auf meine Nase, was alle erst komisch finden, was bald aber bedrängend wird, weil er nicht mehr runter will; ich gerate geradezu in Panik, renne zum Fenster, will ihn abschütteln, aber er krallt sich an meiner Nase fest, so dass ich ihn schließlich panisch von der Nase reiße und in den Garten werfe, sofort das Fenster schließe, aber dann blutet die Nase, und sie blutet entsetzlich, ich bin verzweifelt und heule, Nata ist verängstigt und ratlos, und ich knie mich vor die Badewanne und lasse das Blut rauslaufen –

      – wir sind mit einer großen Gruppe in Wales unterwegs, und Nata hat Shit bestellt, den ich abholen will, in einem länglichen, dunklen Raum, es ist noch nicht alles da, aber schon ein ziemlich dickes schwarzes Piece, das mir einer der Dealer anbietet, da prüft Ebby es, der lässig mit dem Kopf an einen Puff gelehnt auf dem Boden liegt, und sagt verächtlich-gelangweilt: »das ist kein Shit, das ist bayrischer Zigarettentabak«, und im selben Moment merke ich, dass er Recht hat, was mir sehr peinlich ist, weil ich es auch längst hätte merken müsen, aber nachdem wir den Shit nicht wollen, wird es plötzlich sehr uncool, die Dealer sind sauer, und als ich auf den Hof geführt werde, sehe ich, dass die anderen alle sich auf den Boden legen müssen, während ich mich vor einer riesigen, altertümlichen Blitzlichtlampe von mindestens einem Meter Durchmesser aufstellen muss, um angeblich fotografiert zu werden, in Wirklichkeit jedoch exekutiert, und nach mir wahrscheinlich die anderen auch; ich stehe bereits nur in der Unterhose da, wohl, um gleich verscharrt werden zu können, da kommen wir doch noch alle weg und laufen durch eine fruchtbare arabische Gegend mit Olivenbäumen und vereinzelten Häusern, bis wir an die Küste kommen, worüber wir uns sehr freuen, große Erleichterung, das Meer zu sehen, der frische Duft der Brise vom Wasser ist angenehm, und eine Frau sagt, wir sollten doch unbedingt nackt baden gehen, es finde sich bestimmt irgendwo eine einsame Bucht, und auch ich habe große Lust darauf, mich nackt im Wasser zu tummeln, aber die Küste wird immer steiler, auch das Wasser immer aufgewühlter, die Gegend zwar einsam, aber ungemütlich, und ich frage mich {und die anderen}, ob es denn im Mittelmeer keine Flut gibt und was wir dann machen, denn die Steilküste ist völlig glatt und sogar noch nach innen gebogen, außerdem ist die Frage, ob wir nicht in militärisches Sperrgebiet kommen könnten, wo wir bestimmt sofort standrechtlich erschossen würden, und das Wasser steigt tatsächlich, so dass wir nur noch auf einzelnen Felsen − und auch noch in einer Bucht …− stehen, da sehe ich eine Jacht und rufe sie auf Französisch an; tatsächlich ist darin ein älterer Franzose, dem ich unsere missliche Lage erkläre; er wirkt etwas verwundert, findet die ganze Sache aber offenbar witzig, sagt freilich keinen Ton, und auf der Jacht, die mehrstöckig ist, an sich ein richtiges Schiff, entdeckt Gert auf dem Oberdeck eine Düsseldorfer Konsular- oder Botschaftsangehörige, die uns offenbar nachspioniert, aber jetzt da oben so steht, als hätte sie mit dem Ganzen nichts zu tun, und zurück in der Stadt, Nata will ihr Geld für den Shit zurück, ganz sachlich, ohne Bullen und Theater, da kommen Abgesandte des Dealers und schon haben sie uns mit Geschenken überhäuft, dass wir es kaum fassen können, einer Flut von Geschenken, und die beiden Frauen des obersten Dealer-Bosses, zwar klar arabische, aber europäisch gekleidete, unverschleierte Frauen, führen uns in einer nach vorne offenen Höhle an einem Berg in einer Hochlandschaft, eine offene Bucht mit Blick auf das Tal, in der wir Tee trinken zusammen mit dem Dealer-Boss, einem vornehmen Araber, der mir, als die anderen alle rausgegangen sind, sagt, dass er es von Nata so toll fand, dass sie so nüchtern nur ihr Recht wollte, das ihr ja auch zustehe, dass er geradezu erschüttert gewesen sei, wie sachlich und gerecht sie das gemacht habe, zumal es auch gerechtfertigt gewesen sei, woraufhin ich wiederum zu einer Rede ansetze, wie überwältigend seine Reaktion mit den Geschenken gewesen sei, wir geradezu beschämt, »wie eine Lawine«, versuche ich es zu beschreiben, aber er versteht es nicht, und ich erkläre, beschreibe, was eine Lawine ist, aber dann kommen die anderen wieder zurück und es wird eng in der Höhle, es geht ziemlich steil und sehr tief in das weite Tal runter, in dem Löwen umherrennen, aber auch Gazellen, Antilopen, Hunde und Katzen, die alle tobend miteinander spielen, die Löwen, die ziemlich groß sind, laut brüllend auch sich spielerisch beißend; sie selber tun sich untereinander nichts an, aber ich möchte nicht zwischen ihnen sein, zumal sie ziemlich wild übereinander herfallen und es auch ziemlich große Löwen sind, die zudem noch genau unter unserer Höhlenbucht in einer Weise übereinander herfallen, dass man es auch als Liebesspiel verstehen könnte, sie umkugeln sich, beziehungsweise muss man damit rechnen, dass es gleich zum Fick kommt, was die Araber etwas pikiert, sie peinlich berührt, weswegen wir aufbrechen und zu einem Fest des Dealers gehen, einen Empfang, wie der in dem länglichen Raum, wo an längs hintereinander gestellten Tischen jeweils drei bis vier Araber sitzen, in höchstfeierlichem Ornat, roten Brokatumhängen mit Goldbesatz, strotzende Pracht, und sie rauchen aus großen Narghilas und reden kaum etwas; wir sitzen am hinteren Ende des Raumes, wie am Katzentisch, und sehen verlegen und hingerissen auf diesen orientalischen Zauber, wie man ihn sich in seinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen wagt, da kommt eine der beiden Frauen des Dealers und bittet den einen Tisch mit rotbrockatigen Herren irgenwoandershin, was eine von unseren Frauen zu dem erstaunten Ausruf bringt: »jetzt sind alle meine Vorurteile über arabische Frauen kaputt«, und wir selber gehen auch in den vorderen Raum, wo die Band »ZK Ego Block« mit Uwe ganz vorne dran aufspielt, einen menschlich-elektronischen Minimal-Music-Sound, einen wunderbar exakten Rhythmus, ein volles, orchestrales Taka Taka Tak, voller Wärme und Schärfe zugleich, und einer der Unterdealer tanzt und dirigiert auf einem kleinen Podium davor, und ich wundere mich, weil die Araber diese Art von Musik doch blöd finden müssten − Akt von Gastfreundschaft? −; ich lehne an einem alten Küchenschrank und schaue zu, da kommt eine Schwarze auf mich zu und fragt, ob ich sie nicht wiedererkenne, es dämmert nur leicht, da sagt sie, dass sie Regisseurin in Ulm bei meinem Vater war, und langsam beginne ich, sie wiederzuerkennen; ich wundere mich, dass sie noch so jung ist, denke aber, dass Schwarze eben nicht so schnell altern, und so umarme ich sie herzlich, was bis zu Erotik geht, ich frage mich, ob das die Erfüllung eines Kindheitstraumes ist, ich damals in sie verliebt war, und als wir wieder der Musik zuhören, sehe ich, dass ihr Busen, ein voller, großer, aber nicht zu großer, offen aus ihrem Kleid ragt; ich bewundere erfreut ihren Busen, so schön und rund wie sie überhaupt ist, und denke, dass im Frankreich des siebzehnten Jahrhunderts die Frauen ja auch mit entblößtem Busen rumliefen –

      – meine Psoriasis am Ellenbogen ist so heftig, dass es blutet, während ich in einer fremden, hässlichen Betonstadt den Weg zurück zu dem Appartement eines Freundes suche, es regnet, alles Grau in Grau, da kommen aus mehreren Straßen gleichzeitig Straßenbahnen und rasen auf die Menschen zu, überfahren sie beinahe und alles glitscht und ist dreckig, nass und voller Müll; ich frage Leute nach meinem Freund, aber keiner weiß die Richtung, keiner kennt ihn, und schließlich geht die Straße auch nicht weiter, obwohl mitten in der Stadt, ein Abgrund davor, daneben Wasser, auf der anderen Seite Betonwände, aber ein weiter Blick auf die Stadt, bis ich im Studio bin, aber da ist alles voller scharfer, gefährlicher Gegenstände • ich verlasse die Ausflugsgruppe und finde nicht mehr rechtzeitig zurück, bis der Dampfer fährt; ich muss noch die ganze lange gerade Straße zum See, die an dem flachen Feld entlanggeht, runter, bin aber noch auf der Anhöhe davor, wo drei Häuser stehen, von denen ich an eines klopfe; eine Frau macht mir auf, es ist Barbara Sellwig, sie ist erkältet und hat einen kurzen Rock an, und als wir uns auf den Boden setzen, sehe ich, dass sie ein weißes Spitzenhöschen anhat, so dass man auch das Schwarze ihrer Möse sehen kann, aber mehr läuft nicht, und unter der Treppe küssen wir uns, wobei ich denke, dass ich mich hoffentlich nicht anstecke, aber dann fängt es an zu regnen, wilde Sturzbäche ergießen sich vom Himmel und ich renne hoch, ob alle Fenster zu sind, aber Nata hat schon alles zugemacht, nur ist das Dach undicht, feiner Nieselregen kommt überall rein, zum Teil sind schon Töpfe aufgestellt, wo es voll reinregnet, aber dann hört es auf, und ich schaue durch die Dachtür auf die Bergwiese, die direkt anschließt: Wiesente, echte Urtiere haben sich am Zaun versammelt, wohl vor dem Regen geflohen, und einige Elche mit Jungen, und ein Elch, der direkt am Zaun steht und eine riesige ovale Schnauze hat, fragt, als er mich sieht in bassigem Rülpsen: »was’n hier los? Was’n hier los«, röhrt er grummelig raus, er meint wohl den Regen, und ein Stier will unbedingt durch den Stacheldraht zum Haus, kommt aber nicht durch und verletzt sich blutig –

      – СКАЧАТЬ