Название: ...denn ihrer ist das Himmelreich
Автор: Jost Müller-Bohn
Издательство: Автор
Жанр: Учебная литература
isbn: 9783869548739
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„Was eine Zollstation ist, erzähle ich dir morgen.
Nun wollen wir beide beten: Lieber Gott, wir danken dir, dass du alles von uns weißt. Du hast auch dem Zachäus alle Sünden vergeben und hast dadurch große Freude in sein Herz gebracht. Du willst auch unser Herz heute fröhlich machen. Amen.“
15.
Februar
„Aber Zachäus wandte sich an den Herrn und sagte zu ihm: ,Herr, ich verspreche dir, ich werde die Hälfte meines Besitzes den Armen geben. Und wenn ich jemand betrogen habe, so will ich ihm das Vierfache zurückgeben.‘“
Lukas 19,8
Die Mutter wollte dem Hans heute erklären, was eine Zollstation sei. Nun hat sie das Bilderbuch von Ludwig Richter vorgeholt und diese Geschichte aufgeschlagen:
„Siehst du, Hans, so sieht eine Zollstation aus. Vor fast zweitausend Jahren, als Jesus bei uns auf Erden lebte, sah natürlich eine Zollstation noch anders aus. Die Menschen trugen damals auch andere Kleider. Vorn, mit dem großen Hut auf dem Kopf, den Stock in der Hand und dem Säbel am Mantel, steht der Zollinspektor. Solch ein Mann war Zachäus. Wenn Kisten mit Waren aus Syrien nach Israel über die Grenze kamen, wurden die Reisenden aufgefordert, die Kisten zu öffnen. Siehst du auf dem Bild dort hinten die geöffnete Kiste?
Heute sagen die Zöllner an der Grenze: „Würden Sie bitte mal Ihren Kofferraum öffnen!“ Dann untersuchen die Zollbeamten, ob man Alkohol, Tabak, Gold oder andere Handelsware mitbringt. Jeder darf nur eine bestimmte Menge der einzelnen Waren über die Grenze bringen, das übrige muss verzollt werden.
Zur Zeit Jesu war es auch so, dass man für bestimmte Waren eine gewisse Zollgebühr bezahlen musste. Es gab dafür eine Liste, worauf genau die Summe geschrieben stand, die man für eine bestimmte Sache zu bezahlen hatte. Wenn nun ein schöner Teppich aus Persien zum Beispiel fünfzig Mark Zollgebühr kostete, dann nahm Zachäus einfach zwanzig Mark mehr, also siebzig Mark. Die übrigen zwanzig Mark steckte er in seine eigene Tasche und die fünfzig Mark lieferte er bei den Römern ab. Wenn ich nun so etwas tue, dann betrüge ich die Menschen. Zachäus bekam ja für seine Arbeit als Oberzöllner schon von den Römern einen sehr guten Lohn. Aber er wollte eben schnell reich werden und sich vielleicht ein schönes Haus bauen. Gott sagt dazu in seinem Wort: „Wer sein Haus durch Betrug bauen will, der ist ein böser Mensch.“
Zachäus hatte schon sehr viel Geld, aber er wollte immer mehr haben, weil er meinte, Geld mache glücklich. Als er von Jesus hörte, merkte er, dass es ein größeres Glück gibt, nämlich den Frieden mit Gott, ein ruhiges Gewissen und ein zufriedenes Herz. Deshalb wollte er unbedingt Jesus näher kennenlernen. Wir müssen alle Jesus näher kennenlernen. Wie können wir das wohl?
Richtig: wenn wir sein Wort lesen - wenn wir zu ihm beten und unseren Willen, vielleicht auch unser Trotzköpfchen einmal aufgeben. Wenn wir nun etwas Unrechtes getan haben, sollten wir auch bereit sein, es gutzumachen. Zachäus muss ein reicher Mann gewesen sein. Hätte er nur hundert Mark in seiner Geldschatulle gehabt, dann müsste er fünfzig Mark den Armen geben und mit den restlichen fünfzig Mark seine Schummelgelder zurückzahlen und noch etwas übrig behalten, um davon leben zu können. Hätte er aber insgesamt hunderttausend Mark gehabt, wie viel wäre ihm dann für die Rückzahlung seiner Schummelgelder und für den Lebensunterhalt geblieben? fragt die Mutter den Hans.
Jetzt seid auch ihr, liebe Kinder, eingeladen, fleißig mitzurechnen, aber nur die etwas größeren Schulkinder.
Nun wollen wir beten: Lieber Vater in dem Himmel, lehre uns dein Wort und gib uns Kraft, dass wir nicht auch solche Schummelgeschäfte machen wie der Zachäus, dass wir nicht einem Freund für ein Spielzeugauto mehr Geld abnehmen, als es im Geschäft gekostet hat. Vergib uns jeden Betrug und wir wollen versuchen, alles wieder gutzumachen, wo wir unehrlich waren. Amen.
16.
Februar
„Du brauchst dich nicht zu ängstigen vor den Schrecken der Nacht.“
Psalm 91,5; Bruns
Seht ihr den kleinen Jungen mit der großen Zipfelmütze in seinem großen Bett? Obwohl die Öllampe in der Nische brennt, hat er mächtige Angst. Durch das Fenster schaut ein Käuzchen mit großen Augen herein. Manche Menschen haben Angst, wenn nachts ein Käuzchen oder Uhu schreit. Wisst ihr, warum sich diese Menschen vor einer Eule fürchten? Weil sie keinen Frieden mit Gott haben und ihre Herzen voller Sünde sind. Die Eulen sind sehr nützliche Tiere, sie jagen nämlich Ratten und Mäuse. Die Mäuse würden uns sonst auf dem Tisch herumspringen, wenn nicht Vögel und Katzen die Mäuse jagen würden. Besonders in Europa, wo die Menschen doch so viel lernen und sich so gescheit vorkommen, haben die gottlosen Leute vor kleinen Eulen Furcht. In Israel zum Beispiel lieben die Menschen die Käuzchen, dort sind sie Lieblingstiere von Jung und Alt. Dieser liebe Vogel, der nie einem Menschen etwas tut, kam an das Fenster des Jungen, weil er das Licht in der Nacht sah. Der Junge dort in seinem Bett ist wahrscheinlich krank, darum hat er eine Schlafmütze aufgesetzt. In früheren Zeiten hatten die Schlafzimmer keine Heizung, deshalb zog man sich nachts eine Zipfelmütze über den Kopf. Auf dem Fensterbrett stehen eine Flasche mit Medizin und ein Glas mit Wasser. Vielleicht hat der Junge auch Fieber und dann schlägt das Herz sehr schnell und man ist sehr aufgeregt.
Als mein kleiner Bruder Peter so krank war und die Mutti jeden Tag ins Krankenhaus fuhr, blieben wir allein im Bett liegen: der Uli, die Thea und ich. Da flog auf einmal eine Motte im Zimmer herum.
Die Lampe brannte schon. Wenn eine Motte Licht sieht, dann fliegt sie mitten in den hellen Schein des Lichtes hinein. Zuerst kam uns das lustig vor. Dann nahm einer ein Tuch und schlug nach der Motte. Jetzt begann die Motte blitzschnell hin und her zu fliegen. Wir hatten alle Fieber und waren deshalb am Abend sehr aufgeregt. Plötzlich schrie jemand: „Das ist ja ein böses Tier, es greift uns an!“
Dann schrien wir alle: „Ja, das ist ein böses Tier, es will uns stechen oder auffressen.“ Wir schlugen wie wild mit den Tüchern nach der Motte, die natürlich immer wilder hin und her flog. Jetzt brüllte ich: „Los, wir fliehen aus dem Schlafzimmer und rennen ins Wohnzimmer!“ Das taten wir dann auch. „Macht doch die Tür zu!“ rief ich, „sonst kommt das böse Tier uns nach!“
So sprangen wir mit lautem Geschrei im Nachthemd auf den Wohnzimmertisch. Da kam gerade unsere Mutti vom Krankenhaus zurück.
„Was ist denn hier los? Seid ihr denn ganz und gar verrückt geworden?“ fragte sie.
„Mutti, da im Schlafzimmer ist ein böses Tier“, heulten wir alle drei los.
„Aber Kinder“, sagte die Mutti, „das ist doch nur eine Motte, die tut niemand etwas. Gott ist doch allezeit bei euch und seine Engel auch, wisst ihr denn das nicht? Außerdem kann euch doch eine kleine Motte gar nichts tun.“
Auch ein Käuzchen tut uns nichts, es ist ein ganz lieber, drolliger Vogel. Wenn es nachts ruft, dann klingt es wunderschön, so richtig melodisch für die Nacht geschaffen. Wenn ich ein Käuzchen rufen höre, dann lobe ich Gott und bete mit großer Freude: „Ach Herr, der du Himmel und Erde gemacht hast, du hast auch dieses Käuzchen geschaffen. Sein wehmütiger Ruf in der Nacht ist auch ein Lobpreis zu deiner Ehre. Ich danke dir, dass ich mich nachts nicht zu fürchten brauche, denn du bist bei mir und deine heiligen Engelscharen СКАЧАТЬ