Название: Tägliche Erneuerung
Автор: Ole Hallesby
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783869548296
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27. Januar
Die Apostel sprachen zum Herrn: Mehre unseren Glauben!
Lukas 17,5
Kann es für uns überhaupt ein Gebet geben, das merkwürdiger wäre? Jedenfalls sehen wir in den Evangelien, dass Jesus seinen Jüngern nichts so oft vorwirft, wie ihren Mangel an Glauben. Und es gibt sicher nichts, womit wir Jesus öfter betrüben, als mit unserem Mangel an Glauben. Das muss ihn gewiss schmerzen, wenn seine eigenen Kinder mit ihren täglichen Sünden an seinem Kreuz stehen, ohne Ruhe und Frieden zu finden. Er hängt da blutend in seiner tiefsten Erniedrigung und ruft mit aller Kraft, die das Kreuz besitzt: „Meine Gnade genügt für dich. Du brauchst nicht mehr, wenn Gott selber an deiner Stelle steht.“ Und wir tun nicht mehr, als unseren Kopf etwas demütiger zu beugen und sagen: „Herr, mehre unseren Glauben!“ Oder wir kämpfen gegen unsere täglichen Sündengewohnheiten und verlieren und zweifeln und liegen mitten drin im Sumpf der Verzagtheit. Das muss ihm weh tun, wo er doch sprach: „Wer zu mir kommt, den werde ich in keiner Weise wegstoßen. Ich vergebe dir, ohne zu zählen, wie oft ich dir bereits vergeben habe.“ Ihr lieben Gotteskinder, könnt ihr begreifen, warum wir nicht gleich zu ihm gehen, so dass er uns wieder aufhelfen kann und uns neuen Mut geben kann, aufs Neue den rechten Weg zu finden? O ja, wir verstehen es gut, es ist der Glaube, mit dem wir nicht klar kommen. Wir stehen in unserer täglichen Arbeit und da fällt es uns oft schwer zu glauben; zum Teil, weil es auch schwer ist, in unserer sündigen Welt zu leben und zu arbeiten, zum Teil aber, weil wir es nicht fertig bringen, unsere Arbeit so zu tun, wie wir es gerne wollen und auch sollen. Was hindert uns? Wir vergaßen, den Glauben zu gebrauchen. Tag für Tag mühen wir uns mit unserer menschlichen Kraft. Dabei steht uns die unbegrenzte himmlische Kraft zur Verfügung, aber wir nutzen sie nicht! Der, der im kindlichem Glauben die Kräfte des Himmels über sein tägliches Leben und seine Arbeit herabruft, wird durch alle Schwierigkeiten und Plagen des Alltags mit einem stillen und fröhlichen Sinn hindurchgehen und wird sich immer wieder darüber freuen, was Christi Kraft vermag.
28. Januar
Glaubt an das Licht, solange ihr es habt, dass ihr des Lichtes Kinder werdet.
Johannes 12,36
„Im Licht“, das ist das Christenleben in zwei Worten. Nicht nur zu versuchen im Licht zu sein, sondern es zu wollen. Es als sein Glück zu empfinden, unter dem allgegenwärtigen Auge Gottes zu leben.
Es ist eine große Verwandlung, den der Glaube in einem Menschen zustande bringt. Befindest du dich wohl jetzt in diesem Licht? Es gab eine Zeit, da warst du drin. Aber jetzt? Suchst du das Licht? Wünschst du, das dein Inneres erleuchtet wird von dem Licht, das hindurchdringt, bis dass es scheidet Seele und Geist und verurteilt des Herzens Gedanken und Gesinnung. (Hebr. 4,12) Oder hast du Angst davor bekommen, zu wissen, was Gott von deinen verschiedenen Plänen, Gedanken, Worten und Taten hält? Suche Hilfe, und das schnell! Bitte ihn, dass er in dir seinen ganzen Willen wirken möge, dass du wieder ins Licht kommst und anfängst, das Licht zu lieben! Wenn das Kreuz für mich dunkel wurde, dann liegt das zumeist daran, dass ich mir mein eigenes Herz nicht erleuchtet wünschte. Aber sobald ich es zulasse, das Gottes Licht mir die Sünde zeigt, die ich zu verstecken suchte, da fällt wieder Licht auf das Kreuz und meine Seele kann ausruhen in der Gnade. Das Licht ist das sicherste Gegengift gegen unsere Sünden.
Je öfter wir unsere Sündengewohnheiten in das volle Licht vor des Herrn Angesicht legen, desto sicherer und schneller werden wir über sie siegen. Und das Licht ist auch das beste Mittel, unsere Heiligung voranzubringen. Im Licht reifen die Früchte des Geistes. Bei dem Christen, der täglich vor Gott steht, wächst ein freimütiges, glückliches, starkes und charakterfestes Christenleben. Er bekommt auch den Mut, anderen Menschen gegenüber nach seiner Überzeugung zu handeln. Herr, gib uns Gnade dazu, in der Dunkelheit dieser Welt des Lichtes Kinder zu sein!
29. Januar
Aber selbst, wenn ihr zu diesem Berg sagt: Hebe dich hinweg und stürze dich ins Meer, so wird es geschehen. Und alles, um das ihr im Glauben im Gebet bittet, das werdet ihr empfangen.
Matthäus 21,21-22
Hier zieht Jesus den Vorhang etwas zur Seite, der die sichtbare Welt von der unsichtbaren trennt. Er möchte uns einen flüchtigen Blick in die ewige Welt, die uns von allen Seiten umgibt, vermitteln. In dieser ewigen Welt kann niemand leben ohne Glauben. Aber sobald der Glaube da ist, da öffnet sich für uns diese ewige Welt. Durch die enge Pforte, die da heißt „Sündenvergebung“, gelangen wir hinein in eine neue Umgebung. Und hier erleben wir merkwürdige Dinge: Neue Sorgen und neue Freuden, neue Kämpfe und neue Nöte, neue Siege und neue Niederlagen, neue Freunde und neue Feinde. Ständig machen wir neue Erfahrungen in dieser unsichtbaren Welt. Nicht immer große, aber viele, demütigende und erhebende. Ab und zu machen wir Erfahrungen, die uns fast den Atem rauben, nämlich wenn wir feststellen, welche Kräfte in der unsichtbaren Welt wirken, zumeist aber, wenn sie verglichen werden mit unseren Möglichkeiten. Wenn Gott ein mächtiges Wunder wirkt, nur weil wir ihn darum baten. Und so enthüllt er uns des Glaubens Geheimnis mit diesen Worten: „Alles, um das ihr im Glauben bittet, das sollt ihr bekommen.“ Wer unter uns kann diese Worte hören, ohne sich über unseren Mangel an Glauben zu schämen. Aber so können wir als Jünger wirklich über unsere Armut seufzen, hinauf zu ihm, der der Anfänger und Vollender des Glaubens ist: Herr, mehre unseren Glauben!
30. Januar
Gottes Wort ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert.
Hebräer 4,12
Dieses Bibelwort enthält für viele Gotteskinder eine sehr große Schwierigkeit. Sie hören zwar nicht auf zu lesen, aber es wird schwer und anstrengend und sie fürchten, dass all ihr Lesen nutzlos ist. Es scheint ihnen, dass sie nichts davon haben.
Mein Freund, lass dich nicht verwirren! Hauptsache ist, dass du jeden Tag deine Bibel einfältig und im Gebet gebrauchst.
Natürlich kann es geschehen, dass du bei deiner Lesung etwas nicht verstehst. Leicht denkst du, du müsstest dich beim Lesen auf die eine oder andere Art bemühen, geistliche Nahrung daraus zu ziehen. Nein, der Heilige Geist will das gelesene Wort für deine Seele zur Speise machen. Erinnere dich, dass er jedes Mal, wenn du in der Bibel liest, ein Wunder geschehen lassen muss, damit das gelesene Wort zum Brot für deine Seele wird. Und er freut sich, dieses Wunder zu tun. Wenn du darum deine Bibel nimmst, so falte kindlich deine Hände und bitte, er möge dieses Wunder für dich tun; egal, ob du nun viel oder wenig liest.
Und wenn du das getan hast, dann sollst du freimütig lesen und gewiss sein, dass das, was du liest, als geistliche Nahrung in deine Seele geht. Die Leute, die beim Essen zu viel an die Nahrung und an die Verdauung denken, die schwächen ihre Verdauung und bekommen einen nervösen Magen. Nein, sammle beim Lesen deine Gedanken um das Wort und danke Gott für die ewigen Wahrheiten, die durch deine Seele fließen. Der Geist wird dafür sorgen, dass das Wort in dir wirkt, selbst wenn du nicht immer sagen kannst, was er da wirkt.
31. Januar