Название: Tägliche Erneuerung
Автор: Ole Hallesby
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783869548296
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23. Januar
Die Liebe lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu. Sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
1.Korinther 13,5+7
Die Liebe wird nicht bitter. Selbst wenn ihr Undank, Missverständnis, Spott und Widerstand begegnet. Sie sieht nicht ihr eigenes, nur das Wohl der anderen. Hier sündigen wir viel. Wie viele gibt es doch im Kreis der Freunde, die gestoßen und beleidigt werden, und daran zu tragen haben. Lasst uns Gott um die Liebe bitten, die nicht bitter wird, die nicht taktlos wird, das Böse nicht nachträgt und sich über die Fehler der anderen nicht freut! Während Seelen unerlöst sterben, sollten die Freunde Jesu wohl etwas anderes zu tun haben, als beleidigt zu sein und gegeneinander zu schmollen. Die Hölle lacht und der Himmel weint darüber. Die Liebe glaubt alles. Das ist gewiss die schönste Seite der Liebe. Sie liebt und hofft, wird enttäuscht und hofft wieder. Sie betet und weint und macht sich abermals auf den Weg, Verlorene zu suchen. 0, du heilige Liebe! Es ist doch klar, dass die von Gott kommt. So ist Gott. Darum hat er uns gefunden und gewonnen. Sören Kierkegaard sagt: „Die Liebe glaubt alles und wird nie betrogen.“ An dem Morgen der großen Überraschungen werden wir sehen, dass auch das wahr ist. Höre das, du, der du liebst und hoffst und für deine fortgegangenen Kinder betest! Du weinst so oft, wenn du siehst, wie ihre Herzen hart und kalt geworden sind. Wir werden alle in den Himmel hinein lieben. Einige müssen auch dahinein geweint werden. Um diesen Dienst der Liebe bittet dich der Herr.
24. Januar
Und alsbald am Sabbat ging er in die Synagoge und lehrte.
Markus 1,21
Das war am Morgen eines Feiertages. Jesus ging mit seinen Jüngern in die Synagoge. Er hatte gerade gesprochen, plötzlich wurde die Stille unterbrochen. Ein Geisteskranker schrie. Willenlos und widerstandslos gab er dem bösen Geist Ausdruck. Aber Jesus stand ruhig da und gebot dem bösen Geist auszufahren. Auf der Stelle wurde der Mann gesund. Als der Gottesdienst zu Ende war, gingen sie zu Petrus nach Hause, und Jakobus und Johannes wurden mit eingeladen. Hier lag die Schwiegermutter des Petrus krank. Als Jesus das hörte, ging er zu ihrem Bett und nahm ihre Hand. Im gleichen Augenblick war sie fieberfrei, sie stand auf und bediente sie. Das ging wie ein Lauffeuer durch die Stadt, und beim Sonnenuntergang war schon die ganze Stadt vor der Tür versammelt. Und sie brachten alle, die Schmerzen hatten, zu ihm. Er ging still von einem zum anderen und half allen an Leib und Seele. An diesem Abend dauerte es lange, bis alle zur Ruhe gekommen waren. Das war ein anstrengender Tag gewesen. Aber am anderen Morgen, bevor noch die anderen erwachten, war Jesus schon auf. Er suchte sich eine einsame Stelle, wo er beten konnte. Dieses war nur ein einziger Tag mit Jesus. Denk nur, die, die ihm folgten, erlebten so etwas täglich. Tag für Tag, zwei Jahre lang.
Was glaubst du, was sie geantwortet hätten, hätten wir sie fragen können: „Was war das herrlichste, das ihr in eurem Zusammenleben mit Jesus erlebtet?“ Das ist ja nicht gut zu wissen, was sie geantwortet hätten. Aber wenn ich ihre Berichte in den Evangelien lese, so bekomme ich doch eine Ahnung, was sie uns vielleicht geantwortet hätten: Das herrlichste im Zusammenleben mit Jesus war das, dass wir so geborgen waren. Er schaffte alles für uns und die anderen, die ihn suchten. Liebe Freunde Gottes, ist das nicht so, wie wir es auch erleben?
25. Januar
Betet ohne Unterlass, seid dankbar für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.
1.Thessalohnicher 5,17-18
In alten Zeiten wurde das Beten als das Atmen der Seele bezeichnet. Das erzählt uns etwas über das Gebet, das viele von uns leicht vergessen. Das Atmen bedeutet für unseren Körper eine ständige Erneuerung. Wir essen drei- bis viermal am Tag. Aber den ganzen Tag und die Nacht dazu atmen wir. Und hier berühren wir eine wichtige Seite des Gebets. Wir können nicht am Morgen Luft holen, so dass es bis zum Mittag reicht. Ebenso können wir nicht morgens so beten, dass es bis zum Mittag genügen würde. Darum sagt der Apostel: „Betet ohne Unterlass!“ Da haben wir das Geheimnis des Christenlebens. Das friedvolle, singende, frohe Christenleben glückt nur dem, der gelernt hat: Das tiefe Geheimnis täglicher Erneuerung besteht darin, sich unablässig zu Gott zu wenden, um neue frische Kraft aus der ewigen Welt zu bekommen.
Abgestumpfte Christen werden einwenden, dass es unmöglich ist für den, vor dem anstrengende Arbeit liegt, für solches Beten Zeit zu finden. Aber das ist, wie jede Ausflucht, ein dummer Einwand. Zu atmen hält uns doch nicht von der Arbeit ab. Und ob wir mit dem Geist oder mit den Händen arbeiten, so kostet es keine Arbeitszeit, unser Herz für einen Augenblick zu Gott zu wenden, hinauf zu einer kurzen Begegnung mit ihm. Darunter leidet die Arbeit nicht. Niemand macht bessere Arbeit als der, der ohne Unterlass Gottes Segen über sich herabbetet.
Nichts ist für die Seele so wohltuend, wie dieser stille und unablässige Umgang mit dem Herrn. Das Gefühl der Nähe des Herrn, die dabei die Seele erfüllt, übersteigt alles, was wir sonst an Friede und Freude, an innerer Zufriedenheit und Geborgenheit verspüren. Und Unglück und Kummer verlieren ihren Stachel, wenn wir sie auf diese Art mit dem Herrn teilen.
26. Januar
Werdet voll Geistes!
Epheser 5,18
Viele Gläubige bitten um die Fülle des Geistes. Aber sie haben nicht den Eindruck, dass ihr Gebet erfüllt wird. Sie erleben nämlich etwas, woran sie nie gedacht hatten. Sie erbitten des Geistes Fülle und bekommen stattdessen eine Fülle der Sünde. Und sie sehen nicht, dass gerade dies die Erfüllung ihres Gebetes ist, entsprechend des Wortes Jesu, dass der Geist uns der Sünde überführen wird. Bedenke, dass Jesus das als erstes nennt, was geschieht, wenn der Geist kommt. (Joh. 16,8)
Das erste und sicherste Zeichen für die Fülle des Geistes ist daher ein empfindliches Gewissen, das selbst die kleinste Sünde als einen bitteren Schmerz empfindet. Es wünscht sich jeden Unglauben und jeden Ungehorsam gegen Gottes Wort gleich zu erkennen. Und diese schmerzhafte Empfindung von Unreinheit und Scheinheiligkeit ist es, die sie von allen weltlichen und lauen Christen trennt. Sie bekommen gnadenhungrige Seelen, die unter dem Kreuz die ständige neue Reinigung in dem Blute Christi suchen.
Die alten Sündengewohnheiten haben ihre Macht über den, der vom Geist erfüllt ist, in keiner Weise verloren. Im Gegenteil, mit seinem zarten Gewissen verspürt er nun auch die leiseste Versuchung zur Sünde. Aber er weiß nun ein geheimes Mittel, um Versuchungen abzuwehren. Er wirft sich gleich in Jesu Arme und bittet um seine Kraft. Und die gibt Jesus auf viel СКАЧАТЬ