Название: Unternehmer Deines Business Ecosystems
Автор: Uwe Klaus Hotz
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Отраслевые издания
isbn: 9783347192089
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Irrsinn ist dieses Szenario nur in seiner Überzeichnung. Die Technologie ist längst fertig. Die Anwendungen werden kommen.
Aber nicht nur Pauls Vernetzungswahn wird gefördert. Gleichzeitig tun sich Chancen auf, die Menschheit vor Katastrophen zu bewahren. Gensequenzen von Viren werden ultraschnell entschlüsselt und in Impfstoffe umgemünzt. Der Sensor direkt am Rebstock erkennt, ob die einzelne Rebe von einem Schädling befallen ist und die anfliegende Drohne bekämpft ihn lediglich lokal. Drastische Senkung von Chemieeinsatz ist die Folge, ein Segen für Landwirtschaft und Umwelt.
Der Schlüssel liegt einzig und allein in den Daten
Doch wem gehören die Daten? Wer darf sie verwenden? Zu welchem Zweck? Was ist Gemeingut? Was dürfen Unternehmen für sich schützen? Wie weit ist Dominanz von Plattformökonomie vertretbar? Wo beginnen Monopole? Diese Fragen sind noch weitgehend unbeantwortet. Ihre Beantwortung ist jedoch notwendige Voraussetzung, um zu beurteilen, ob ein Geschäftsmodell nach den Regeln, die wir uns als Gesellschaft geben, tolerierbar ist. Wenn sie unbeantwortet sind, verstoßen Konzerne und Regierungen nach Belieben gegen Menschenrechte. Firmen heizen ihre Aktienkurse immer weiter auf. Das Heizöl hierfür sind die Daten, die wir ihnen gratis zur Verfügung stellen.
Während ich diese Zeilen schreibe, hat der Europäische Gerichtshof den ‚Privacy Shield‘ genannten Vorstoß der EU-Kommission für rechtswidrig erklärt. Damit ist zum zweiten Mal eine Initiative der EU gescheitert, den transatlantischen Datenaustausch mit den USA auf eine sichere Grundlage zu stellen. Viele hatten Privacy Shield, wie auch zuvor schon das gescheiterte ‚Safe Harbour‘ Abkommen für eine Mogelpackung gehalten. Nun ist es gerichtlich bestätigt. Das Nachrichtenmagazin Spiegel fasst am 16.07.2020 einige Kommentare zu der Entscheidung zusammen (3): „
• Der SPD-Europapolitiker Tiemo Wölken schrieb auf Twitter von einer ‚heftigen Klatsche für die EU-Kommission‘ und einem ‚riesigen Sieg für digitale Grundrechte in der EU‘.
• ‚US-Internetunternehmen sind jetzt gezwungen, die ausufernde Überwachung ihrer europäischen Kunden durch die US-Behörden einzuschränken und Druck auf die dortigen Gesetzgeber zu machen‘, kommentierte der Grünenpolitiker Jan Philipp Albrecht, der eine treibende Kraft hinter der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU war.“
Wie auch immer dieser Streit ausgehen mag, massiv beeinflussen wird er in jedem Fall die Geschäfte, die mit Daten gemacht werden können. Daraus folgt, dass wir uns als nächstes mit den Geschäftsmodellen beschäftigen müssen, die von Daten ausgehen.
WELCHE GESCHÄFTSFORMEN HABEN ZUKUNFT?
Geschäftsmodelle.
Befeuert vom Öl der Zukunft.
Unsere Daten befeuern als Öl der Zukunft viele neue Geschäftsmodelle
Daten fließen überall hin, ohne dass wir gefragt werden. Das Gehirn und sogar die Gesetzgebung werden dabei von Algorithmen smart ausgetrickst. Wo kein Bedarf ist, wird er erzeugt. Ein Elitepartner? Bitteschön. Im Casino in Schleswig-Holstein zocken? Online kein Problem.
Früher fragten sich Autohersteller ‚Welches neue Modell könnte die Nachfrage steigern?‘ Ergebnis: Der SUV für Madame. Hatte die Nachbarin das neueste Modell, musste die Gattin es selbst auch besitzen. Konsumverführung per Statussymbol.
Längst hat die Konsum-Verführung die Ebene des Statussymbols verlassen und ist in die letzten Winkel menschlicher Bedürfnisse mit viel subtileren Methoden vorgedrungen.
Im beginnenden Zeitalter der Daten fragte sich Facebook: ‚Wie kann ich so viele Nutzer wie möglich, so lange wie möglich dazu bringen, mir ihre Daten exklusiv zur Verfügung zu stellen?‘ Die Antwort: ‚Die Verbindung mit Freunden im Internet ermöglichen.‘
Sehen wir uns das dahinter liegende Geschäftsmodell genauer an. Wenn man sich mit Freunden trifft, tauscht man Vorlieben aus. Die Informationen über Vorlieben sind die ideale Basis für passgenaue Werbung. Die Werbung ist der Einnahmekanal, der sogenannte Revenue Stream. 99% der Facebook Einnahmen werden über Werbung erzielt. Je mehr Freunde und Vorlieben je besser, was die Datenmenge rapide nach oben treibt. Facebook investierte also in ein Data Center und entwickelte eine Plattform für Daten. Auf der Plattform werden Nutzerdaten gesammelt, ausgewertet und den Werbenden zur Verfügung gestellt. Es gibt kaum einfachere und ertragreichere Geschäftsmodelle. Sobald das eigene direkte Nutzerpotenzial weitgehend ausgereizt war, kaufte der Konzern andere Firmen, um in den Besitz von mehr werberelevanten Informationen zu kommen. Bei Facebook waren WhatsApp und Instagram nur die bekanntesten Zukäufe. Mehr als 65 unterschiedliche Firmen hat der Tech Gigant bereits aufgekauft. Sucht man eine komplette Liste dieser Zukäufe, sind diese Informationen, zum Beispiel 2016 veröffentlicht, wie durch Zauberhand nicht mehr im Internet aufzufinden. Statt der versprochenen Infografik findet man belanglose Fotos von Tablets und Smartphones. Was der Nutzer freiwillig und teils unwissend mit Facebook teilt, nimmt das Unternehmen gerne an. Den Überblick über die Macht des Unternehmens behält es aber lieber für sich. Tech-Konzerne können auch unliebsame Spuren im World Wide Web tilgen, während der Einzelnutzer noch seine Spuren hinterlässt, wenn er längst verstorben ist.
Erstaunlich ist: durch den Sozialisierungseffekt der Gruppe macht bei der Frei-Daten-Orgie beinahe jeder freiwillig mit. Was wir Facebook nicht mitteilen, sagen wir WhatsApp oder posten es auf Instagram. Begründung: Wenn ich nicht mitmache, bin ich out. Der Mensch als Herdenvieh.
Geschäftsmodell
Definition
➢ Die Grundlogik, wie eine Organisation Werte schafft (Osterwalder, Pigneur)
Vorteile
• Gemeinsames Verständnis des eigenen Geschäfts
• Differenzierung im Wettbewerbsumfeld
• Skalierbarkeit beurteilen
• Innovationen ermöglichen
Voraussetzungen
• Zentrales Leistungsversprechen
Charakteristika
• Auf Unternehmensseite
○ Schlüsselressourcen
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○ Schlüsselpartner
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