Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015. A. F. Morland
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Читать онлайн книгу Mörder-Paket Juli 2020: 10 Krimis für den Strand: Sammelband 9015 - A. F. Morland страница 59

СКАЧАТЬ Beide hielten Maschinenpistolen in den Händen. Er ließ das Fenster herunter.

      „Was gibt’s?‟

      „Warum so eilig, Mann?‟ Beide Männer kamen zu ihm an den Wagen. Zwei Waffenläufe richteten sich auf ihn. Sein Pulsschlag war ein einziger Trommelwirbel in seinen Schläfen. Er hatte das Gefühl, keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können. Sein Instinkt übernahm die Kontrolle seines Körpers.

      „Ich hab Leute mit Schießeisen gesehen‟, sagte er in bestem Englisch. „Da wollte ich so schnell wie möglich verschwinden.‟ Er drückte die Kupplung durch und legte den ersten Gang ein. Sein Fuß schwebte über dem Gaspedal.

      „Steigen Sie mal aus, junger Mann.‟

      „Wer sind Sie?‟ Raphael wusste genau, wen er vor sich hatte. Aber Zeitgewinn war jetzt alles. Seine Rechte fuhr in die Außentasche seines Jacketts und schloss sich um eine Handgranate. „Wer gibt Ihnen das Recht mich einfach anzuhalten?‟ Er versuchte seiner Stimme einen ärgerlichen Klang zu geben.

      Der Mann zückte eine Plakette. „Das hier‟, blaffte er. Raphael erkannte einen Adler und eine Frau mit verbundenen Augen, die eine Waage in der Hand hielt. „FBI!‟

      „Sagen Sie’s doch gleich, verdammt ...!‟ Raphael wandte sich nach rechts und tat, als würde er sein Gurtschloss öffnen. Blitzartig zog er die Handgranate aus der Tasche. Mit den Zähnen riss er den Sicherungsbügel ab.

      Er schleuderte die Granate aus dem Auto. Gleichzeitig drückte er das Gaspedal durch und ließ die Kupplung los. Der Wagen schoss davon. Im Rückspiegel sah er die beiden Männer über die Straße hetzen, dann eine Explosion – ihre Körper wurden hochgehoben und auf den Asphalt geschleudert.

      Raphaels Atem flog. Er fluchte ununterbrochen vor sich hin. Wie besinnungslos kurvte er durch die Bronx. Erst als Polizeisirenen hörte, begann sein Verstand wieder zu arbeiten ...

      32

      Niemand öffnete – wir mussten die Wohnungstür aufbrechen. Krachend prallte sie auf dem Boden eines großen Zimmers auf. Zwei Männer sprangen von einem Tisch auf. Glas splitterte, ein Fenster sprang auf – Jay und Leslie drangen von der Feuerleiter aus in die Wohnung ein.

      „Hände an die Wand!‟, brüllte Jay. Milo und ich stießen die Männer an die Wand, zwangen sie, sich breitbeinig und mit Gesicht nach vorn dagegen zu stützen und tasteten sie nach Waffen ab. Jay und Leslie stürmten die drei weiteren Zimmer der Wohnung.

      „Mehr sind hier nicht‟, sagte Leslie. Milo und ich legten den Gefangenen Handschellen an. „Dafür ein hübsches Waffenarsenal.‟

      Ich folgte Leslie in eine Kammer. In Regalen lagen Handgranaten, Munitionsschachteln und Kisten mit Sprengstoff. An den Wänden hingen automatische Waffen.

      Ich tippte die Nummer der Zentrale in mein Handy. Eine Explosion ließ das Fensterglas klirren. Zusammen mit Jay stürzte ich ans Fenster zur Straße.

      Unsere beiden Kollegen lagen reglos auf dem Asphalt. Der grüne Toyota war verschwunden ...

      33

      Die Aktentasche unter den Arm geklemmt lief Raphael durch die Straßen. Von überall her Polizeisirenen. Eine Metro-Station. Er lief die Treppen hinunter und huschte in den nächstbesten Zug. Der brachte ihn nach Harlem.

      Dort hastete er über den Bahnsteig. „125. Straße‟ verkündete ein Schild an der Wand. Raphael lief die Treppe hinauf. Es regnete. Er zwang sich, langsamer zu gehen. In südlicher Richtung schlenderte er schließlich den Malcolm X Boulevard hinunter. Drei Blöcke weiter bog er in eine Seitenstraße ein.

      Er fand ein Geschäft für Skatermode. Ohne auf Qualität, Farbe und dergleichen zu achten raffte er Hose, Hemd und Jacke zusammen. Nur die Größe der Kleider interessierte ihn. Auch eine Sonnenbrille und eine Rastamütze nahm er mit.

      Ein paar Häuser weiter fand er einen Laden mit Eisenwaren. Raphael kaufte ein Rasiermesser. Zurück am Malcolm X Boulevard entdeckte er ein großes Kaufhaus. Er betrat es durch den Haupteingang. Vor der Rolltreppe studierte er den Hausplan. Die Toiletten befanden sich im dritten Obergeschoss ...

      34

      Es war schon später Nachmittag, als wir zurück in die Federal Plaza kamen. Niemand von uns konnte sich recht darüber freuen, dass wir zwei Terroristennester ausgehoben hatten: Unsere beiden Kollegen mussten schwerverletzt auf einer Intensivstation behandelt werden. Einer von ihnen schwebte noch in Lebensgefahr.

      „Wir haben die Beschreibung des Flüchtigen an alle Reviere durchgegeben‟, sagte der Chef. „Auch Presse und Fernsehen sind informiert. So auffällig, wie sie den Mann beschrieben haben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn haben.‟

      „Ihr Wort in Gottes Ohren‟, knurrte Jay.

      „Ich weiß, wie Ihnen zumute ist, Gentlemen.‟ Jonathan McKee seufzte bedrückt. „Es ist furchtbar, miterleben zu müssen, wie Männer, mit denen man für Recht und Gesetz kämpft, niedergemacht werden. Wir können nur hoffen und beten, dass unsere beiden Agenten mit dem Leben davonkommen. Ich werde noch heute Abend ihre Familien besuchen.‟

      Wir schwiegen ein Zeitlang. Dann begann Clive, von dem Einsatz in Brooklyn zu berichten. Sie hatten ebenfalls zwei Männer verhaftet. „Das Arsenal an Waffen und Sprengstoff in ihrem Schlupfwinkel hätte ausgereicht, einen ganzen Straßenzug zu entvölkern СКАЧАТЬ