Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ ersten Blick erkennen, wer dazugehörte und wer nicht.“

      Cariddi nickte. „Ich verstehe“, sagte er gedehnt. „Und nach dem Mord? Ist Ihnen da etwas aufgefallen?“

      „Nicht wirklich. Zuerst dachte ich, Wolfes Zusammenbruch sei ein Bestandteil der Szene, aber dann ...“

      „Ja?“

      „Dann stellte sich heraus, dass er tot war.“

      „Benahm sich einer der Anwesenden verdächtig?“

      „Nein. Die Leute waren natürlich schockiert, aber ich habe nicht bemerkt, dass sich jemand verdächtig benahm.“

      „Schade, das hätte vieles vereinfacht.“

      „Glauben Sie denn, dass es ein Angehöriger des Filmteams war?“

      „Ich schließe es zumindest nicht aus. Um auf das Studiogelände zu kommen, benötigt man eine Zugangsberechtigung. Das spricht gegen einen Außenstehenden.“

      „Er könnte sie gestohlen oder gefälscht haben“, erwiderte Katharina.

      „Ja, das wäre möglich.“

      Commissario Cariddi musterte sie eine Zeitlang, dann erhob er sich und reichte ihr die Hand. „Das wäre vorläufig alles. Wenn ich noch weitere Fragen habe, werde ich Sie informieren.“

      19

      An diesem Abend wollte im Restaurant des Marsala-Hotels keine heitere Stimmung aufkommen. In kleinen Gruppen saßen die deutschen und italienischen Kollegen zusammen und diskutierten den Mord an Jannick Wolfe. Katharina Ledermacher hockte an der Bar. Hin und wieder sah sie zu Eckard Joswig hinüber, der finster in sein halbleeres Whiskyglas starrte.

      Commissario Stefano Cariddi hatte alles getan, um dem geheimnisvollen Mörder auf die Spur zu kommen. Das gesamte Filmgelände war abgesucht worden. Jeder, der sich zur Tatzeit dort aufhielt, musste sich einer intensiven Befragung unterziehen. Jedes Alibi wurde genau überprüft. Doch vom Täter fehlte jede Spur. Trotzdem war Katharina davon überzeugt, dass der Mörder unter den Filmleuten zu finden war. Allerdings rätselte sie immer noch über das Motiv. Wollte jemand die Fertigstellung des Films verhindern?

      Gegen diese Theorie sprachen jedoch der Diebstahl der Filmrollen und die darauffolgende Erpressung. Natürlich konnte es sich auch um einen Racheakt handeln. Vielleicht hatte der Kerl in dem blauen BMW die gesamte Beute behalten, und der Komplize versuchte nun auf diese Weise, an das Geld zu kommen. Doch Katharina bezweifelte diese Theorie. Vielleicht war die Lösung ganz simpel.

      Sie wandte den Kopf, als sich Sophie Rosenbruck auf den Hocker neben ihr setzte. In ihrer Hand hielt sie ein Cocktailglas mit einer roten Flüssigkeit. Sie nippte daran und verzog das Gesicht.

      „Wissen Sie, woher der Cocktail seinen Namen hat?“, fragte die junge Frau.

      Katharina schüttelte den Kopf.

      „Übersetzt bedeutet Cocktail Hahnenschwanz, vom englischen cock, Hahn, und tail, Schwanz“, erklärte Sophie. „Angeblich soll in einer amerikanischen Bar einst ein hohler Keramik-Hahn gestanden haben, in den der Barkeeper alle übriggebliebenen Drinks kippte. Die so entstandene Mixtur zapfte er in Gläser ab und verkaufte sie zum Sonderpreis. Die Drinks sollen sehr gefragt gewesen sein.“

      „Aha“, meinte Katharina.

      „Glücklicherweise sind die Drinks heutzutage immer frisch geschüttelt oder gerührt.“

      Abermals trank Sophie einen Schluck aus dem Glas. „Tja, das war‘s dann wohl“, sagte sie nach einer Weile. „Ab morgen kann ich wieder zum Arbeitsamt gehen.“

      „Haben Sie keine anderen Angebote?“, fragte Katharina.

      „Ich hatte welche. Doch die habe ich alle für diesen Film sausen lassen. Es waren zwar nur Nebenrollen, aber besser als nichts.“

      „Das tut mir leid.“

      Sophie zuckte mit den Schultern. „Warum? Es ist doch nicht Ihre Schuld.“ Sie deutete mit dem Kopf zu Simon Struck hinüber. „Auch für ihn ist es ein harter Schlag. Er ist jetzt ebenfalls arbeitslos. Schließlich war er komplett auf seinen Doppelgänger eingestellt. Obwohl ...“

      „Ja?“, fragte Katharina.

      „Eine Möglichkeit gäbe es vielleicht doch, um das Projekt zu retten.“

      „Welche?“, fragte die Detektivin, obwohl sie genau wusste, worauf Sophie hinauswollte.

      „Ich kenne Simon schon einige Zeit“, sagte sie. „Und ich bin davon überzeugt, dass er den Film zu Ende drehen kann, ohne dass das Publikum den Schwindel bemerkt. Ich habe schon viele Stunden mit ihm zusammengearbeitet und kann ganz gut beurteilen, dass mehr in ihm steckt, als er bisher zeigen konnte.“

      Sieh mal an, dachte Katharina. Der schlaue Kerl hat sich an die Hauptdarstellerin herangemacht, um seine Ziele zu erreichen. Und Sophie? Hatte sie sich in den Stuntman verliebt? Joswig hatte ihm jedes schauspielerische Talent abgesprochen. Und er musste es schließlich wissen.

      Katharina sah Sophies forschenden Blick. „Ich bin weder die Regisseurin, noch die Produzentin des Films“, sagte sie ausweichend. „Ich kann so etwas nicht entscheiden.“

      „Das verlangt ja auch keiner von Ihnen“, erklärte die junge Frau. „Aber Sie könnten Joswig davon überzeugen, dass es einen Versuch wert ist. Und für uns wäre es eine Chance, im Geschäft zu bleiben.“

      „Ich werde mal sehen, was er von der Sache hält“, meinte Katharina.

      „Aber sagen Sie ihm nicht, dass ich den Vorschlag gemacht habe.“

      Katharina nickte und ging zu dem Produzenten hinüber, der immer noch in sein Glas starrte.

      „Ich überlege gerade, vor welchen Zug ich mich werfen soll“, sagte Joswig, als er Katharina neben sich bemerkte.

      „Am besten, vor gar keinen. Mir liegt viel daran, dass die Versicherung keine weiteren Verluste erleidet. Weshalb drehen Sie die fehlenden Szenen nicht mit Simon Struck zu Ende? Dann wäre allen geholfen.“

      Joswig verzog das Gesicht.

      „Simon ist ein ausgezeichneter Stuntman, aber ihm fehlen die schauspielerischen Fähigkeiten, die Jannick hatte. Wenn ich ihn die Rolle zu Ende spielen ließe, würde das Publikum die Umbesetzung merken, und der Film wäre ein Flop.“

      „Oder СКАЧАТЬ