Название: Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213447
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„Johnny“, murmelte Rayn. „Du glaubst, es könnte sich um Tiggers und seine Nichte handeln?“
„Ich bin ziemlich sicher, dass es sich so verhält. Der Kuckuck mag wissen, weshalb er damals die Firma gegründet hat. Er machte Pleite und änderte seinen Namen. Seine Frau gab er als seine Nichte aus. Nur den Lieferwagen der Firma behielt er. Er nahm sich nicht einmal die Mühe, die Firmenaufschrift zu entfernen. Johnny Herford und Frau! Vielleicht finden wir ihn unter diesem Namen.“
„Ich leite sofort alles in die Wege“, sagte Rayn und machte sich einige Notizen. „Jetzt müssen wir erst mal Dozer ausbuddeln. Willst du dabei sein?“
„Vielen Dank, darauf kann ich verzichten. Hast du das Flugticket für den Trip nach St. Quentin besorgt?“
„Ja, es liegt im Sekretariat bereit. Die Maschine geht schon sehr früh, zweiundzwanzig Minuten nach sechs.“
Ich stand auf. „Dann wird’s Zeit, dass ich noch eine Mütze voll Schlaf bekomme.
21
Ich fuhr nicht nach Hause, sondern in den südlichen Teil Manhattans. Es war bereits kurz vor zehn Uhr abends, als ich das Haus betrat, in dem Miss Ronda wohnte. Ich fuhr mit dem Lift nach oben. Gerade als ich klingeln wollte, öffnete sich die Tür. Miss Ronda schrak zusammen, als sie mich sah. „Lieber Himmel!“, sagte sie leichenblass und presste die Hand auf die Brust. „Haben Sie mich erschreckt! Seit der Geschichte von heute Nachmittag bin ich mit den Nerven völlig am Ende!“
Sie trug ein samtenes Kleid, dessen Ärmel in hauchdünner Seide abgesetzt waren. Sie sah sehr adrett aus. Das Make-up war sorgfältig und geschickt aufgelegt, aber es war nicht in der Lage, die fahle Blässe zu vertuschen.
„Tut mir leid, dass mein Anblick Sie so schockiert, aber...“
Sie unterbrach mich. „Es ist nicht Ihr Anblick“, sagte sie. „Sie standen so plötzlich vor mir! Ehe ich Sie erkannte, war der Schock schon komplett.“
„Nehmen Sie einen Kognak“, riet ich ihr.
Sie lächelte unsicher. „Davon habe ich mir schon ein halbes Dutzend genehmigt. Es ist besser, ich mache damit allmählich Schluss.“
„Sie sind doch noch stocknüchtern, oder?“
„Ich kenne mich. Bis zu einem bestimmten Glas geht alles gut, dann reißt es mir plötzlich den Boden unter den Füßen weg. Darf ich fragen, weshalb Sie wiedergekommen sind? Haben Sie etwas vergessen?“
„Ja, einige Fragen.“
„Betreffen sie Tom? Sie wissen doch, dass ich ihn kaum kannte. Ich bin zwar zweimal wöchentlich mit ihm weg gewesen, aber ich hätte schwören mögen, dass er im Grunde nicht mehr ist als ein cleverer Geschäftsmann und ein temperamentvoller Liebhaber.“
„Wollten Sie noch ausgehen?“, fragte ich und deutete auf ihre Handtasche, die auf dem Tisch lag.
„Ja, in der Wohnung werde ich verrückt. Die Geschehnisse haben mich stärker mitgenommen, als ich zugeben möchte. Ich werde irgendwo einen Happen zu mir nehmen.“
„Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich Sie begleite?“
„Bitte, ich bin froh, wenn mir jemand Gesellschaft leistet“, meinte sie, aber ich hatte das Gefühl, als waren diese Worte nicht ganz ernst zu nehmen.
Wir fuhren mit dem Lift nach unten. „Mein Wagen steht in der Kellergarage“, meinte sie.
Es war ein Chevrolet Spark, Baujahr 2015. Wir setzten uns hinein und fuhren los.
„Ich kenne ein gutes Lokal in der 23. Straße“, meinte sie. „Es wird von einem Italiener geleitet. Die Küche ist wirklich ausgezeichnet. Ist Ihnen die Wahl des Lokals recht?“
„Passt mir“, sagte ich. Eine Viertelstunde später saßen wir in dem mäßig besuchten Speiserestaurant an einem Tisch. Miss Ronda stellte sich ein kleines Abendmenü zusammen, dazu ein Glas Wein, ich begnügte mich damit, eine Pizza und ein Wasser zu bestellen. Wir saßen einander gegenüber. Während wir auf das Essen warteten, meinte das Mädchen: „Vielleicht halten Sie mich für einen Angsthasen. Sie sind FBI-Agentin. Ich wette, für Sie gehören Vorfälle des Kalibers, wie ich heute einen miterlebte, zum täglichen Programm. Ich würde bei einem solchen Leben schon nach einer Woche zusammenklappen. Ich bin schreckhaft. Ich kann Aufregungen nicht vertragen.“
„Das sind die meisten Frauen“, sagte ich lächelnd und klopfte meine Hose ab.
„Typisch!“, sagte ich.
„Was ist typisch?“
„Immer, wenn ich im Wagen sitze, rutscht mir mein Handy aus der hinteren Hosentasche. Ich wette, es liegt auf dem Beifahrersitz.“ Ich erhob mich. „Der Wagen ist sicher abgeschlossen?“
„Nein, er steht doch auf dem bewachten Parkplatz des Restaurants.“
Drei Minuten später saß ich dem Mädchen in der kleinen Nische wieder gegenüber.
„Nicht zu finden“, sagte ich. „Wahrscheinlich habe ich es im Office liegengelassen.“
„Wollen Sie telefonieren? Ich habe mein Handy dabei.“
Als sie die Handtasche öffnete, drehte sie sie so, dass ich nicht hineinblicken konnte. Sie holte ein rosafarbenes Handy heraus.
„Bitte“, sagte sie. „Bedienen Sie sich.“
„Vielen Dank.“ Ich wählte eine fiktive Nummer und tat so als wartete ich darauf, dass der Teilnehmer am anderen Ende ran ging.
„Hm, keiner da“, sagte ich und reichte ihr das Handy zurück. Ich sah, dass ihre Hand leicht zitterte als sie ihr Telefon wieder in die Handtasche legte.
Wir nippten schweigend an unserem Getränk, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt.
Dann sagte sie plötzlich: „Ich habe ganz vergessen, mich zu erkundigen, was aus den Verhafteten geworden ist. Haben sie gestanden?“
„Teils, teils“, sagte ich. „Aber ganz einfach ist es nicht.“
„Was war mit dem Paket?“
„Was ich dachte“, erwiderte ich. „Geld. Zweihunderttausend Dollar.“
„Fantastisch! СКАЧАТЬ