Название: Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213447
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„Ein Alibi!“, schnaufte Torres. „Sie wissen, verdammt genau, dass wir alle Hände voll zu tun hatten, die wichtigsten Klamotten aus dem Haus zu retten.“
„Vor allem das Geld, nicht wahr?“
„Welches Geld?“, fragten beide wie aus einem Mund.
„Die Beute vom Bankraub“, sagte ich.
„Von einem Bankraub wissen wir nichts!“, erklärten sie geschlossen.
Ich legte die Ellenbogen auf den Schreibtisch und blickte Torres scharf an.
„Ah, vermutlich hatten Sie keine Ahnung, was in dem Paket ist, das Sie aus Miss Rondas Wohnung zu entwenden versuchten, nicht wahr? Ich kann Ihnen den Inhalt nennen. Es waren genau zweihunderttausend Dollar darin. Auf den Cent genau. Wir haben die Nummern der Scheine geprüft. Sie stammen aus dem Vierzehn-Millionen-Bankraub.“
„Das wirft mich um“, murmelte er unsicher und warf einen Blick auf Carter. „Ich hatte keine Ahnung davon, Ehrenwort! Mr. Dozer gab mir gestern ein paar Stunden vor seinem Tod Anweisung, das Paket zu holen. Genau das habe ich getan.“
„Obwohl er inzwischen erschossen worden war?“
„Das hat damit nichts zu tun.“
„Wo ist das andere Geld?“, fragte ich.
„Weiß ich nicht“, sagte Torres.
„Es gibt kein anderes Geld“, erklärte Carter.
„Wer hat an dem Bankraub teilgenommen?“
„Fangen Sie schon wieder an?“, fragte Torres.
„Von einem Bankraub wissen wir nichts.“
„So viel Unschuld öffnet meine Tränendrüsen“, bemerkte Rayn seufzend.
„Ich wollte mir gerade von Ihnen ein Taschentuch leihen“, sagte Hoover.
Das Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich. Crowner, der Ballistiker, war am Apparat. „Ich bin gerade dabei, den Bericht zu tippen, wollte Sie aber vorab schnell telefonisch informieren“
„Fein“, unterbrach ich ihn.
„Ist es die Mordwaffe?“
„Nein, bestimmt nicht. Die Kugeln, die Greenland töteten, wurden aus einer anderen Waffe abgefeuert“
„Danke, Crowner“, sagte ich und hängte auf.
Rayn kratzte sich die Nase. Er hatte den Gesprächsinhalt mitgekriegt.
„Was ist aus dem toten Dozer geworden?“, fragte ich.
„Wir haben ihn begraben.“
„Wissen Sie, was darauf steht?“
„Das ist uns egal, wir wollten ihn nicht der Polizei in die Hände fallen lassen“, sagte Torres.
„Sie wollen doch, dass Dozers Mörder gefasst wird?“
„Den hat’s ja schon erwischt“, meinte Torres. „Ich persönlich zweifle nicht daran, dass Greenland geschossen hat. Er wollte den Boss spielen.“
„Schön, aber wer hat Greenland getötet?“
Wieder kam es im Chor: „Wissen wir nicht.“
„Sie sollten sich bei der Show America's Got Talent bewerben“, spottete Hoover.
„So viel Harmonie ist wirklich selten.“
„Wir sagen die Wahrheit“, meinte Torres.
„Wo liegt der Tote?“, fragte ich.
„Dozer?“, knurrte Torres. „Im Garten unseres neuen Domizils. Drüben in Jersey, unweit von Hoboken. Erie Road 188.“
Rayn notierte sich die Adresse. „Dort werden wir uns mal ein wenig umsehen“, sagte er.
„Du bist ein Idiot!“, sagte Carter zu Torres.
„Ach, shut up! Es hat doch keinen Sinn, wie das Orakel von Delphi zu quasseln. Solange wir keine präzisen Angaben machen, kriegen wir keinen Fuß an den Boden.“
„Wir haben schon beide in der Zelle“, knurrte Carter übelgelaunt. „Je mehr du quatschst, desto länger werden wir sie drin behalten.“
„Du bist ein Herzchen! Als ob’s etwas helfen würde, die Unschuld vom Lande zu spielen!“, meinte Torres.
„Okay, mach nur weiter so!“, schnaufte Carter. „Du wirst schon sehen, wohin uns das bringt.“
„Was ist mit Tiggers und seiner Nichte?“, fragte ich.
„Was soll mit ihnen sein? Sie haben sich rechtzeitig abgesetzt“, meinte Torres.
„Wohin?“
„Weiß ich nicht.“
„Sie gehörten zu Dozers Gang?“
„Ja, sie waren meistens dabei, wenn irgendetwas los war.“
„Abführen“, sagte ich und drückte auf einen Klingelknopf. Der Polizist kam herein.
„Zurück ins Untersuchungsgefängnis mit den beiden“, sagte ich. Der Polizist führte Torres und Carter ab.
„Du hast sie sehr früh nach Hause geschickt“, meinte Rayn. „War das richtig?“
„Ab sofort vernehmen wir sie einzeln“, sagte ich und griff nach dem Telefonhörer. Die Zentrale meldete sich. „Stellen Sie eine Verbindung mit der Handelskammer her“, sagte ich. Rayn schaute mich fragend an. „Nur so eine Idee von mir“, sagte ich. Ich musste zwei Minuten warten, dann hatte ich die Handelskammer an der Strippe. Zwei weitere Minuten verstrichen, ehe ich den richtigen Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung hatte. „Guten Tag, es geht um eine Firma, die angeblich nicht mehr existiert“, sagte ich. „Ihr Name war Leather Factory Company. Es würde mich interessieren zu erfahren, ob eine Firma dieses Namens wirklich existiert hat, und wenn ja, wo.“
„Moment, ich sehe sofort nach“, sagte der Mitarbeiter. Nach einer Minute meldete er sich wieder: „Hier habe ich den Eintrag“, meinte er. „Die Firma hat im Jahre 2012 Pleite gemacht. Sie hatte nur zwei Gesellschafter, einen Mr. Johnny Herford und seine Frau. Der Konkurs ist später mit einem Vergleich abgeschlossen worden. Genügt Ihnen diese Information?“
„Nein. Was wissen Sie über die ehemaligen Gesellschafter?“, fragte ich.
„Eigentlich gar nichts“, meinte er, „ausgenommen einige Angaben zur Person. Geburtsdaten und so weiter.“
„Geben Sie sie mir, bitte.“ Ich notierte, was er mir sagte. Dann bedankte ich mich СКАЧАТЬ