Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ Worte brachten Bewegung in den Boxer, ihm wurde bewusst, dass er erneut alles auf eine Karte setzen musste, wenn er nicht erleben wollte, dass dieses Abenteuer mit seiner Verhaftung abgeschlossen wurde.

      Er verdoppelte das Tempo und die Wucht seiner Schläge. Natürlich musste er dabei die Defensivtaktik aufgeben und die Deckung etwas vernachlässigen. Das war mir nur recht. Ich ging mit, ich legte sogar noch etwas Mut zu. Das Ende kam sehr rasch. Ich erwischte ihn voll auf den Punkt und er fiel um wie vom Blitz getroffen. Jetzt schrien die beiden alten Damen im Chor. Der Portier ging auf sie zu, um ein paar beruhigende und aufklärende Worte zu sagen. Ich bückte mich und klopfte den bewusstlosen Schläger nach Papieren ab. Er hatte eine Brieftasche bei sich, aber sie enthielt nur zweihundert Dollar in Scheinen und einige Briefmarken. Ich steckte die Brieftasche an ihren Platz zurück und kümmerte mich um die Pistole. Ich brauchte nur an der Mündung zu schnuppern, um zu wissen, dass das Ding erst kürzlich benutzt worden war. Eine 45er, das sagte mir genug. Greenland war mit einer Waffe dieses Kalibers erschossen worden. Der Boxer-Dandy sah genau so aus, als sei er auf derlei Arbeiten spezialisiert.

      „Können Sie mit einem solchen Ding umgehen?“, fragte ich den Portier.

      Er nickte unsicher. „Gewiss. Aber gern fasse ich so etwas nicht an!“

      Ich überlegte. Die Waffe enthielt sicherlich die Fingerabdrücke des Boxers. Wenn es die Mordwaffe war, durften die Abdrücke unter keinen Umständen verwischt werden. Andererseits drängte es mich danach, auf der Straße nach dem Komplizen des Schlägers Umschau zu halten. Ich konnte mich aber nicht entfernen, ohne den Boxer in sicherem Gewahrsam zu wissen.

      „Ich habe selbst eine Waffe, mit Lizenz natürlich!“, vertraute mir der Portier an. „Hier im Schreibtisch. Unter Verschluss, ganz klar! Wenn man für so viele Menschen und Wohnungen verantwortlich, ist, wissen Sie...“

      „Schon gut“, unterbrach ich ihn. „Nehmen Sie die Kanone heraus, und sorgen Sie dafür, dass dieser Bursche unter keinen Umständen von hier wegkommt! Trauen Sie sich das zu?“

      Der Portier sah skeptisch aus. „Er ist ziemlich rabiat, nicht wahr?“

      „Er weiß, dass er verloren hat, und der Anblick einer geladenen Pistole wird ihn zur Räson bringen.“

      Der Portier öffnete eine Schublade. Ich merkte, dass er sich straffte und auf die gestellte Aufgabe konzentrierte. „Sie können sich auf mich verlassen!“

      „Machen Sie ruhig von der Schusswaffe Gebrauch, falls er zu fliehen versuchen sollte“, sagte ich. „Ich ermächtige Sie dazu. Zielen Sie jedoch auf seine Beine. Ich glaube jedoch, dass er vernünftig sein wird.“

      „Das hoffe ich!“

      Ich trat auf die Straße. Auf beiden Seiten parkten, dicht hintereinander, Fahrzeuge aller Schattierungen. Ich ließ meine Blicke über die Wagen gleiten und hatte bald das Fahrzeug entdeckt, das ich suchte. Der Mann am Steuer trug eine Sonnenbrille und las Zeitung. Er bewegte dabei kauend die Kinnladen. Ich erkannte ihn an dieser Kaubewegung. Und am Profil. Es war der Bursche, der mich zusammen mit dem Boxer in der Halle der Villa in Empfang genommen hatte.

      Ich überquerte die Straße und näherte mich ihm im toten Winkel. Ich sah, dass er gelegentlich einen Blick in den Rückspiegel warf. Er legte die Zeitung zusammen und schaute auf die Armbanduhr. Dann drehte er den Kopf herum und starrte auf den Hauseingang. Offenbar gefiel es ihm nicht, dass sein Komplize so lange ausblieb.

      Ich trat an den Wagen und öffnete auf der Beifahrerseite den Schlag. Im nächsten Moment saß ich neben ihm. Er fuhr herum und glotzte mich an.

      Ich lächelte. „Ihr Kumpel ist verhindert, Chum“, sagte ich und zog meine Waffe aus der Schulterhalfter.

      Er schlucke. Er sah nicht so aus, als ob er daran dachte, sich zu verteidigen. Furchtsam starrte er die Waffe an. „Ich bin nicht bewaffnet“, murmelte er. „Stecken Sie das Ding weg.“

      „Alles zu seiner Zeit“, sagte ich. „Heben Sie die Hände!“ Er gehorchte. Ich klopfte ihn ab. Erstaunlicherweise hatte er tatsächlich keine Kanone dabei. Ich schob den Revolver ins Holster zurück. Er begann zu schwitzen. „Was wollen Sie von mir?“

      „Nichts Besonderes“, sagte ich. „Ich möchte Sie nur um eine kleine Gefälligkeit bitten. Ich denke dabei vor allem an Ihren Kumpel. Er ist Ihre Gesellschaft gewohnt und würde sich allein sicherlich sehr verlassen vorkommen. Hätten Sie etwas dagegen, ihn zu begleiten?“

      „Wo ist er denn?“

      „Er wartet in dem Haus auf mich. Auf die Polizei. Auf ein paar Verhöre. Sie sehen aus, als ob Sie das überraschte. Haben Sie niemals damit gerechnet, dass die Sache so enden würde?“

      Er schluckte abermals.

      „Nein“, würgte er hervor. „Offen gestanden, nein! Mit Paul wäre uns das nicht passiert. Da lief alles glatt“

      „Ja, und dann kam dieser Tom auf den verrückten Einfall, selbst den Boss zu spielen, nicht wahr? Da machten Sie einfach nicht mit!“

      Der Mann schwieg. Er umklammerte mit beiden Händen das Lenkrad so fest, dass die Knöchel spitz und weiß hervortraten.

      „Steigen Sie aus“, forderte ich ihn auf. „Ihr Kumpel wird sich freuen, ein liebgewonnenes Gesicht zu sehen.“

      Er zögerte nur eine Sekunde. Dann kletterte er ins Freie und ging mit mir auf das Haus zu.

      Als wir die Halle betraten, hatte sich bereits ein Dutzend neugieriger Hausbewohner eingefunden. Sie umstanden im Halbkreis den Portier, der, mit der Pistole in der Hand, seine Rolle schätzen und genießen gelernt hatte.

      Der Boxer lehnte mit verdrossenem Gesicht und verschränkten Armen am Schreibtisch. Er sah aus wie ein Mann, der vergeblich darüber nachsinnt, bei welcher Gelegenheit er seinen Schwung, seine Kraft und seine Entschlussfreudigkeit verloren hat.

      Als er mich mit seinem Kumpan aufkreuzen sah, zuckte er nur leicht zusammen.

      „Auch das noch!“, meinte er.

      „Du bist ein Idiot!“, sagte mein Begleiter zu dem Boxer. Es war nicht viel, aber immerhin etwas. Im nächsten Moment ertönten die Sirenen der Polizeiwagen. Kurz darauf stoppten zwei Streifenwagen vor dem Hauseingang. Ein halbes Dutzend Polizisten stürmte in die Halle. Ich wies mich aus und bedeutete ihnen, die beiden Männer und das Paket mitzunehmen.

      „Aufs Revier?“, fragte mich der Sergeant.

      „Nein, zum FBI-Headquarters“, erwiderte ich. „Wir nehmen die beiden gleich in die Mangel. Fahren Sie schon voraus, ich habe hier noch eine Kleinigkeit zu erledigen.“

      Ich beobachtete, wie die Handschellen um die Gelenke der Gangster schnappten, dann fuhr ich mit dem Lift wieder nach oben. Ich klingelte an Miss Rondas Tür. Das Mädchen machte mir auf. Sie war leichenblass.

      „Oh, Miss Hill“

      Ich musste sie stützen, als wir ins Wohnzimmer gingen.

      „Haben Sie sich von dem Schock erholt?“, fragte ich.

      Sie nickte. „Das hat mir geholfen“, erwiderte sie und wies auf ein Kognakglas, das einen soliden Dreistöckigen enthielt.

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