Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ aller Frühe sattelte er sein Pferd.

      Die Frau stand nachdenklich an der Haustür und beobachtete, wie er in den Sattel stieg.

      „Kommen Sie wieder?“, fragte sie.

      Nelson musste in diesem Augenblick feststellen, dass er sich darüber selbst noch nicht so recht im Klaren war.

      Nach kurzem Zögern meinte er: „Ja.“

      „Das ist gut“, sagte die Frau.

      Dann ritt er davon.

      Die Frau sah ihm stumm nach.

      In einiger Entfernung zügelte er noch einmal sein Pferd und blickte zur Farm zurück.

      Man darf nicht zurückschauen!, kam es ihm in den Sinn.

      Jedenfalls nicht zu lange!

      Nur die Zukunft war wichtig, nur dorthin lohnte ein längerer Blick. Aber das war etwas, was ihm sein Verstand sagte, nicht sein Gefühl.

      23

      Stockton war eine kleine Stadt, die aber in den letzten Jahren, vor allem seit die Eisenbahn an ihr vorbeiführte, stark gewachsen war.

      Nelson lenkte sein Pferd durch die staubigen namenlosen Straßen. Die Sonne stand hoch am Horizont. Es war die heißeste Zeit des Tages, und es war kaum jemand zu sehen, was nicht verwunderte. Die meisten Leute hatten sich wohl in den Schatten zurückgezogen.

      Erst am späteren Nachmittag würde es in den Straßen von Stockton wieder etwas lebendiger zugehen.

      Nelson hoffte allerdings, dann längst wieder auf dem Rückweg zu sein.

      Vor einem Drugstore zügelte er sein Pferd und stieg aus dem Sattel.

      Nachdem er sich den Staub von den Kleidern geschlagen hatte, ging er durch die offene Tür.

      Das gedämpfte Licht, das hier herrschte, war nach dem halbtägigen Ritt durch die brennende Sonne eine Wohltat für seine Augen. Es dauerte allerdings ein paar Augenblicke, bis er sich daran gewöhnt hatte.

      Ein dicker kleiner Mann mit grauem Bart saß auf einem Stuhl hinter dem Tresen. Er hatte die Füße hochgelegt und die Augen geschlossen, aber er schlief nicht.

      „Suchen Sie etwas Bestimmtes, Mister?“, erkundigte er sich, ohne dabei auch nur mit den Augenlidern zu zucken.

      „Ich möchte etwas Munition kaufen“, erklärte Jesse Nelson.

      Der Dicke atmete laut hörbar aus und öffnete jetzt auch endlich die Augen. Gleich darauf kniff er sie jedoch wieder zusammen, so als wollte er Nelson ganz genau betrachten. Er musterte seinen Kunden zunächst einige Augenblicke lang wortlos und raunte dann: „Sie sind nicht von hier, was?“

      Mit umständlichen, etwas ungeschickt wirkenden Bewegungen erhob er sich von seinem Stuhl, der dabei zu Boden knallte. Ohne den Blick dabei von Nelson zu wenden, hob er ihn wieder auf.

      „Mit dem Zug gekommen?“, fragte er. „Auf der Durchreise?“ Aber er wartete Nelsons Antwort gar nicht erst ab, sondern fuhr fort: „Seit Stockton eine Eisenbahnstation hat, kommen viele Fremde hierher. Früher war das anders.

      Früher wusste man, wer dazugehörte und wer nicht. Heute kommen Leute zu mir in den Laden, die morgen nicht mehr da sind!“ Er zuckte mit den Schultern und machte eine hilflose Geste. „So ändern sich die Zeiten. Es sind auch eine Menge Halunken nach Stockton gekommen. Zwielichtige Typen: Spieler und solche Leute … So etwas hat es hier früher nicht gegeben. Einmal ist sogar jemand gekommen, der wollte hier ein Freudenhaus errichten.“

      Nelson zog die Augenbrauen in die Höhe.

      „Und?“

      Der Dicke grinste über das ganze Gesicht, wobei sich an seinen Augen Bündel von Falten bildeten. Es bereitete ihm sichtlich Vergnügen, diese Geschichte jemandem erzählen zu können, der sie noch nicht kannte.

      „Der Sheriff hatte bereits seine Erlaubnis gegeben.

      Wahrscheinlich ist er damals bestochen worden – so habe ich später jedenfalls gehört. Aber unser Reverend hatte etwas dagegen. Wir hatten ihn bis dahin immer für einen zahmen Mann gehalten, der zwar die Bibel auf Hebräisch lesen konnte, aber bei einem Gewehr nicht wusste, wo hinten und vorne ist. Doch da hatten wir uns in ihm gründlich getäuscht!

      Diese Sache ging ihm so sehr über die Hutschnur, dass er seine lange Sharps-Rifle aus dem Schrank holte – wir wussten gar nicht, dass er so etwas überhaupt besaß! – und dann den armen Fremden auf ganz unchristliche Weise verjagte! Wir haben nie wieder etwas von ihm gehört!“

      Der Dicke fand seine Geschichte so komisch, dass er laut loslachte.

      Nelson schwieg jedoch. Früher hätte er zaghaft mitgelacht, aber jetzt war das anders geworden, und so endete auch ziemlich abrupt das Lachen des Drugstorebesitzers.

      Er runzelte befremdet die Stirn.

      „Sie verstehen keinen Spaß, was, Mister?“

      Sie wechselten einen kurzen Blick. Dann wandte der Dicke sich ab und sah zur Seite.

      „Sie sagten, Sie wollen Munition kaufen.“

      „Ja.“

      „Welche Waffe, welches Kaliber?“

      Nelson sagte es ihm.

      Der Dicke öffnete eine Schublade und suchte Nelson das Gewünschte heraus. Dazu ließ sich Nelson noch einige Nahrungsmittel und etwas Kaffee auf den Tresen legen.

      „Woher, haben Sie gesagt, kommen Sie?“, fragte der Dicke dann, und Nelson überlegte, dass er es ihm ruhig erzählen konnte. Der Drugstorebesitzer kam sicher mit vielen Leuten zusammen. Vielleicht wusste er etwas über weitere Indianerüberfälle.

      „Ich komme jetzt von Jody Lawtons Farm“, erklärte er also.

      „Ah“, machte der Dicke. „Mrs. Lawton kenne ich. Sie kommt alle paar Monate mal mit dem Jungen in die Stadt.

      Meistens hat sie bei mir anschreiben lassen – jedenfalls solange sie noch kreditwürdig war. Sie hat es bestimmt nicht leicht da draußen!“

      „Vor drei Wochen ist die Farm von ein paar Apachen überfallen worden.“

      „Oh, mein Gott! Ist der armen Frau und dem Jungen etwas passiert?“

      „Nein. Sie sind wohlauf.“

      „Die Ranch von Loomis ist auch vor einiger Zeit überfallen worden! Warten Sie …“ Der Dicke machte ein angestrengtes Gesicht und zog die Augenbrauen zusammen.

      „Das dürfte um dieselbe Zeit gewesen sein. oh, ich weiß noch, der Sheriff hat …“

      „Hat es danach noch weitere Überfälle in der Gegend gegeben?“, unterbrach ihn Nelson, bevor der Dicke zu einer weiteren Geschichte СКАЧАТЬ