Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ meinte er. „Mir fehlt nichts, weder Geld noch sonst irgendetwas. Sie sind gerade zur rechten Zeit gekommen! Meinen Dank!“

      „Keine Ursache!“

      Der Gauner hielt sich stöhnend den Arm und drückte sich an Nelson vorbei, um sich wie sein Komplize davonzumachen.

      Der Cowboy steckte seine Waffe wieder ein und meinte dann mit einer unbestimmten Geste: „Es ist Ihre Sache, Sir.

      Wenn Sie der Meinung sind, dass man diesen Halunken einfach davonlaufen lassen soll … Also, wie gesagt, es ist Ihre Entscheidung und ich respektiere das. Ich an Ihrer Stelle wäre allerdings nicht so großzügig gewesen!“

      „Ich bin auch nicht großzügig“, sagte Nelson. „In den meisten Dingen bin ich sehr genau! Ich kann in anderen Fällen sehr rachsüchtig sein …“

      „Oh!“ Der Cowboy verzog etwas das Gesicht. „Das klingt ja sehr gefährlich!“

      „Das ist es auch! Unbeglichene Rechnungen mag ich nicht, aber ich unterscheide zwischen wichtig und unwichtig.“

      „Und dieser Kerl hier war nicht wichtig?“

      „Die beiden sind arme Schweine, an so jemandem vergreife ich mich nicht.“

      „Das ist ein Standpunkt!“ Er schlug sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. „Ich habe zwar noch niemanden kennen gelernt, der so denkt wie Sie, aber es ist ein interessanter Standpunkt, ohne Frage. Ich heiße übrigens Jim Connally!“

      „Nelson, Jesse Nelson. Ich wollte noch auf einen Drink in den Saloon. Wenn Sie wollen, lade ich Sie ein!“

      „Da kann ich nicht Nein sagen!“

      26

      Wer konnte schon sagen, woran es wohl liegen mochte, dass unter den Männern in „Howie Samsons Long Branch Saloon“ nicht so recht Stimmung aufkommen wollte.

      An dem Whisky, den Samson ausschenkte, lag es bestimmt nicht, denn der war vorzüglich. Eher schon konnte man dem gelackten Spieler mit dandyhaftem Gehabe die Schuld daran geben, der den Einheimischen mit seiner Fingerfertigkeit das Geld dollarweise aus den Taschen zog –oder man schob es einfach auf die Hitze.

      Eigentlich hatte Nelson nicht lange bleiben wollen, nur für ein Glas. Aber dann kam ein zweites und ein drittes, und er saß immer noch mit Connally an der Theke.

      „Sie sind Cowboy, nicht wahr?“, fragte Nelson, und sein Gegenüber bestätigte.

      „Ja, richtig!“ Er lachte. „Nicht zu übersehen, was! Ich habe schon auf vielen Ranches gearbeitet, einmal war ich sogar Vormann!“ Connallys meergrüne Augen verengten sich für einen Moment. Ein Schatten fiel kurzzeitig über sein Gesicht, das ansonsten eher offen und freundlich war. „Auch so eine traurige Geschichte! Eine große Gesellschaft kaufte die Ranch, auf der ich Vormann war, auf und legte sie mit mehreren anderen zusammen. Da wurde ich überflüssig!“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich war ohnehin nie besonders sesshaft. Immer wieder mal was Neues! Ich glaube, das brauche ich!“ Er kippte sein Glas herunter und bestellte auf Nelsons Rechnung einen weiteren Whisky. „Ich war in Texas“, fuhr er fort und schluckte. „Und in Wyoming! Ich habe Abilene und Wichita erlebt, damals, in der großen Zeit…“

      „Sie reden wie ein alter Mann, Jim!“, meinte Nelson.

      Connally zuckte mit den Schultern.

      „So ähnlich komme ich mir auch manchmal vor!“, meinte er, schüttelte dann aber energisch den Kopf. „Nein, vielleicht ist das nicht der richtige Ausdruck … Manchmal fühle ich mich, als wäre ich von einer Art, die allmählich ausstirbt und deren Zeit zu Ende geht! Die Zeit des Rinderreichs und der freien Weide ist schon so gut wie vorbei, Jesse! Überall werden Zäune gezogen, Eisenbahnen gebaut, unzählige landhungrige Siedler strömen heran –nicht zu vergessen diese verdammten Schafzüchter! In wenigen Jahrzehnten wird man dieses Land nicht wiedererkennen!“

      „Da wir gerade bei Schafzüchtern sind …“, meinte Nelson, „Sie haben vorhin einem von ihnen die Geldbörse gerettet!“

      Connally zog zunächst die Augenbrauen zusammen, starrte Nelson einen Moment lang an, als wäre er ein exotisches Tier, und lachte dann lauthals, wobei er mit der flachen Hand auf den Schanktisch schlug, so dass der Whisky aus den Gläsern spritzte.

      „Es ist nicht zu fassen!“, rief er. „Es ist einfach nicht zu fassen!“

      „Sie können es jetzt nicht mehr rückgängig machen, Jim!“

      Connally winkte ab, und nachdem er sich von seinem Lachanfall wieder erholt hatte, meinte er: „Das möchte ich auch gar nicht! Wenn ich Ihnen nicht die Geldbörse gerettete hätte, hätten Sie mich wohl kaum zum Whisky einladen können!“

      27

      „Wohin werden Sie jetzt reiten, Jesse?“, erkundigte sich Connally, nachdem sie die Schwingtüren des Saloons passiert hatten. Die Sonne stand jetzt tiefer, es hatte sich ein wenig abgekühlt, wenn auch nicht viel.

      „Ich reite in nordwestliche Richtung!“

      Nelson nahm die Zügel seines Pferdes und schwang sich in den Sattel. „Und was ist mit Ihnen, Jim? Bleiben Sie hier in Stockton?“

      Connally blinzelte in die Sonne und meinte: „Um heute noch weiterzureiten, ist es mir bereits zu spät. Diese Nacht werde ich noch in der Stadt bleiben.“

      Nelson zuckte mit den Schultern. „Nun, vielleicht sieht man sich ja mal wieder!“

      „Ja, vielleicht, Jesse. Wer kann das schon wissen?“

      Dann trieb Nelson sein Pferd voran und ritt davon.

      Connally kratzte sich nachdenklich am Ohr, als er ihm einen langen Blick nachsandte.

      Irgendetwas stimmte mit diesem Mann nicht, aber Connally konnte nicht sagen, was es war.

      28

      Connally hatte die Nacht in einem Hotel verbracht.

      Zunächst hatte er in aller Frühe bei Sonnenaufgang aufbrechen wollen, sich dann aber anders entschieden. Eine Nacht im Hotel war schließlich nicht billig, und sein Geld war in letzter Zeit bedenklich zusammengeschmolzen. Er wusste also nicht, wann er sich den Luxus, in einem richtigen Bett schlafen zu können, das nächste Mal erlauben konnte, und wollte ihn daher, so gut es ging, auskosten.

      Als er dann nach einem guten Frühstück schließlich aufbrach, war es bereits ziemlich heiß. Die Kleider klebten auf der Haut, und der Schweiß lief ihm die Stirn entlang.

      Es dauerte nicht lange, und er hatte Stockton hinter sich gelassen. wie ein großer, dunkler Strich führte die Eisenbahnlinie durch das Land, auf der sich qualmend ein Zug fortbewegte.

      Kurze Zeit später war auch davon nichts mehr zu sehen.

      Jim Connally war allein. Weit und breit nur Ebenen und sanfte Hügel. Das Gras war braun, der letzte Regen schon seit Monaten versickert.

      Connally СКАЧАТЬ