Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts. Sandy Palmer
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СКАЧАТЬ Carstens Stimme klang rau und dunkel.

      »Willst du den Leuten hier was bieten?«, fragte sie hart. »Dafür bin ich nicht zu haben.«

      »Niemand kümmert sich um uns. Alle sind mit sich selbst und ihren Tanzpartnern beschäftigt.«

      »Ich möchte mich setzen.«

      »Ach, komm! Bleib noch etwas! Ich verspreche dir, ganz artig zu sein, okay?«

      Sie tanzten weiter und Carsten versuchte nicht mehr, in die verbotenen Zonen vorzudringen.

      »Spielst du Tennis?«, fragte Marina, nachdem sie ziemlich lange geschwiegen hatte.

      »Leidlich. Und du?«

      »Ich spiele gern, aber nicht besonders gut. Leider.«

      »Wollen wir morgen unsere Kräfte auf dem Centre Court messen?«

      »Würde ich gern tun, aber ich habe keinen Schläger«, entgegnete Marina.

      »Den besorge ich für dich. Passt dir sechzehn Uhr? Da ist es nicht mehr so warm.«

      »Einverstanden.« Marina nickte und hoffte, dass Tommy wieder mit von der Partie war.

      29

      Als Marina mit Carsten die Discothek Arm in Arm verließ, folgte Tommy den beiden in einigem Abstand.

      Du bist ganz schön bescheuert, weißt du das, Tommy Lindner?, dachte er grimmig. Wie weh willst du dir denn noch tun? Warum hörst du nicht endlich auf, dich zu quälen? Finde dich damit ab, dass du Marina verloren hast. Eine, die sich mit einem Animateur einlässt, ist sowieso nicht die Richtige für dich. Nimm das Ganze als das, was es war: Eine schöne, kurze - um nicht zu sagen flüchtige - Episode in deinem Leben. Du wirst darüber hinwegkommen. Man kann alles vergessen. Irgendwann wird eine andere hübsche Fahrschülerin in deinen Wagen steigen, und du wirst Feuer fangen ...

      Marina und Carsten schlenderten durch die stille, nächtliche Clubanlage. Vor dem Bungalow, in dem sie mit ihrer Mutter wohnte, ließ sie sich von Carsten küssen. Und wie!

      Tommy zersprang fast das Herz. Endlich löste sich Marina von Carsten und verschwand im Bungalow. Der Animateur wandte sich um, schob die Hände in die Hosentaschen und schlenderte vergnügt davon. Für ihn war der Abend mehr oder weniger erfolgreich verlaufen.

      30

      Die Deckung in der Nähe der Tennisplätze war nicht optimal. Tommy musste damit rechnen, von Marina bemerkt zu werden. Egal. Er wollte sehen, was sie trieb.

      Mit dem Schläger in der Hand machte Carsten Baumann keine so gute Figur wie sonst. Er war zwar schnell und wendig, aber es haperte mit seiner Schlagtechnik, wie Tommy schadenfroh feststellte. Carstens Bewegungsabläufe stimmten nicht. Er holte zumeist zu spät aus und traf dadurch den Ball häufig nicht vor dem Körper, wie es richtig gewesen wäre. Marina spielte sicher, überlegt und platziert. Ihre Bälle landeten fast immer dort, wo sie sie haben wollte, während bei Carsten oft der Zufall ein gewichtiges Wort mitredete.

      Irgendwann passierte es dann!

      Marina sammelte drei Bälle ein - und plötzlich sah sie Tommy kühl und triumphierend in die Augen. Er konnte sich nicht schnell genug zurückziehen. Ihr Blick traf ihn wie ein Hammerschlag und ihn wunderte, dass sie überhaupt nicht überrascht war, ihn zu sehen. Wie lange wusste sie schon, dass er auf der Insel war?

      Er beneidete Marina um ihre Selbstsicherheit. Endlich riss ihn eine unsichtbare Kraft herum,. und dann ging er scheinbar gleichgültig davon zu seinem Hotel. Dort wartete bereits das nächste Schreckenserlebnis auf ihn. Als er aus dem Fahrstuhl stieg, sah er, dass seine Zimmertür sperrangelweit offen stand. Zwei Männer kamen ihm entgegen: der Manager des Hotels und ein hagerer Mann mit kurzgeschnittenem schwarzem Haar, den Tommy nicht kannte.

      »Würden Sie mir bitte erklären ...«

      »Herr Lindner?«, fiel ihm der Hagere ins Wort.

      »Ja, und wer sind Sie?«

      »Herr Lindner, das ist Inspektor Garcia«, erklärte der Manager, dem die Situation sichtlich peinlich war. Tommy riss die Augen auf. »Polizei?«

      »Ja, Herr Lindner«, antwortete Inspektor Garcia mit deutlichem Akzent.

      »Leider«, warf der Manager ein, als wolle er sich entschuldigen.

      »Ich muss Sie bitten, mich zu begleiten«, sagte der Inspektor streng.

      »Heißt das etwa, Sie legen mir ein Verbrechen zur Last?«, fragte Tommy konsterniert.

      »Allerdings.«

      »Und welches, wenn ich fragen darf?«, stieß Tommy empört hervor.

      »Diebstahl«, antwortete Inspektor Garcia frostig und holte ein breites Goldarmband aus der Tasche seines Jacketts. »Erkennen Sie es wieder?«

      »Nein.«

      »Sonderbar. Ich fand es im Schrank zwischen Ihren Sachen.«

      »Und wie kommt es dahin?«

      »Ich hatte gehofft, dass Sie mir das erklären würden, Herr Lindner.«

      »Wem gehört das verdammte Armband denn?«

      »Frau Katja Winter«, erklärte der Manager. »Sie ist ebenfalls Gast unseres Hauses.«

      »Hat sie etwa behauptet, ich hätte sie bestohlen?«

      »Nein«, antwortete Inspektor Garcia. »Der Anruf kam anonym. Können wir gehen, Herr Lindner?«

      »Ich muss Sie im Interesse unserer Gäste bitten, jegliches Aufsehen zu vermeiden«, sagte der Manager noch beschwörend.

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