Sommer Roman-Paket Unterhaltungsromane und Erzählungen: In Paris und andernorts. Sandy Palmer
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СКАЧАТЬ weißt schon ... Sie wirkt noch sehr jugendlich, aber ... Ohne ihr wehtun zu wollen, muss ich doch sagen ...«

      »Du brauchst es nicht auszusprechen«, fiel ihm Marina ins Wort. »Ich weiß, was du meinst.«

      Er nickte. »Was uns beide betrifft ...«

      »Vergiss es!« Marina schüttelte den Kopf.

      Er sah sie befremdet an. »Was hast du gegen mich?«

      »Nichts. Du scheinst okay zu sein.«

      »Ich bin es.«

      »Dein Job bringt es mit sich, dass du dich ständig nach einer neuen Freundin umsehen musst. Die eine reist ab, die andere kommt. Nun hast du mich im Visier, und wenn mein Urlaub zu Ende ist, suchst du dir das nächste Opfer.«

      »Opfer ist nicht der richtige Ausdruck. Schließlich habe nicht nur ich etwas von einer solchen Beziehung. Man nimmt und gibt ... Warum können wir’s nicht einfach genießen, solange es dauert?«

      »Und hinterher?«

      »Keine Schuldgefühle, keine Verpflichtungen, keine Tränen.«

      »Es war sehr schön mit dir. Mach’s gut! Vielleicht sieht man sich mal wieder ... Tut mir leid, aber so locker kann ich das nicht nehmen.«

      »Ich habe dich anders eingeschätzt«, meinte Carsten.

      Eine Brünette mit einem Bikini, der mehr enthüllte als verbarg, ging vorbei. »Hallo, Carsten.«

      Er drehte sich um. »Hallo, Yvonne. Wie geht’s?«

      »Prima. Und dir?«

      »Großartig!« Yvonne sah ihn herausfordernd an. »Hast du für heute Abend schon was vor?«

      »Im Moment nicht.«

      »Vielleicht können wir zusammen was unternehmen.«

      »Ja, vielleicht«, antwortete Carsten unverbindlich, und Yvonne entfernte sich mit sehenswertem Hüftschwung.

      »Ich brauche mir um dein Liebesleben keine Sorgen zu machen, wie ich sehe«, bemerkte Marina.

      »Yvonne interessiert mich nicht.«

      »Sie ist hübsch und hat dir sicherlich mehr zu bieten als ich. Du solltest dir ihr Angebot nicht entgehen lassen. Oder gehörst du etwa zu denen, die partout immer das haben wollen, was sie nicht haben können?«

      Er lachte. »So etwas stachelt natürlich den Ehrgeiz eines Mannes an.«

      »Nun willst du dir beweisen, dass du es doch schaffst, mich herumzukriegen.«

      »So ungefähr.«

      »Es wird dir nicht gelingen«, prophezeite Marina ihm.

      Er hob die Schultern. »Fünf Wochen sind eine lange Zeit, und ich werde nicht aufhören, mich um dich zu bemühen.«

      22

      Tags darauf brachen Marina und Veronika zu einem unvergesslich schönen und abwechslungsreichen Ausflug auf. Durch das fruchtbare Orotavatal erreichten sie das Lavagebiet des Teide: Las Canadas. Zum ersten Mal sah Marina die eindrucksvollen Ruinen des Urvulkans, der einst einen Durchmesser von fünfzehn und einen Umfang von fünfundzwanzig Kilometern hatte und somit einer der größten Vulkane der Erde war. Sein Mittelstück war nach einer gewaltigen Eruption eingestürzt, und aus seiner Magmakammer hatte sich tief im Erdinnern später der Pico del Teide aufgebaut.

      Marina hielt den Landrover an und stieg aus. »Man kommt sich hier wie auf dem Mond vor«, stellte sie überwältigt fest.

      Veronika trat neben sie. »Ich war genauso beeindruckt wie du, als ich das zum ersten Mal sah.«

      Marinas faszinierter Blick wanderte über die fremdartige Landschaft. Noch nie hatte sie solche in ständigem Wechsel vertretenen Schattierungen von Gelb, Braun und Grau gesehen. Veronika erklärte ihrer Tochter, dass die Verschiedenfarbigkeit auf die hier vorhandenen mineralischen Bestandteile sowie auf Oxydationsvorgänge zurückzuführen sei.

      »Auf vielen Steinen siehst du dunkel schimmernden, glasähnlichen Obsidian, der von den Ureinwohnern der Insel, den Guanchen, zur Herstellung von Gerätschaften und Waffen verwendet wurde«, fügte sie hinzu. Außer Ginsterbüschen, einer Geißkleeart namens Codeso und der Besenranke fehlte hier oben jede auflockernde Vegetation.

      »Es ist eine andere Welt«, stellte Marina begeistert fest.

      »Ich wusste, dass es dir gefallen würde«, erwiderte Marina schmunzelnd. »Wollen wir die Fahrt fortsetzen?«

      Die Straße schlängelte sich an Lava und Aschenbergen vorbei auf die Talstation der Seilbahn zu. Die Gondel hätte dreiunddreißig Passagiere gefasst, war aber nur halb voll. Sie erreichten die Bergstation in zehn Minuten.

      »Leider sind wir jetzt aber noch nicht ganz oben«, sagte Veronika. »Es liegt noch ein mühsamer Weg von mehr als einer halben Stunde bis zum Gipfelkreuz vor uns. Du musst langsam und gleichmäßig gehen. Viele Besucher überschätzen ihre Kräfte. Auf Grund der beträchtlichen Höhe wird der Kreislauf bis an seine Grenzen belastet.«

      »Okay, du gehst vor mir und bestimmst das Tempo«, schlug Marina vor.

      Der Pfad zum 3718 Meter hohen Gipfel des Teide wurde durch Geröll und Asche erschwert. Schon bald merkte Marina, wie richtig der Rat ihrer Mutter war, langsam zu gehen. Sie atmete schwer und musste sich ihre Kräfte gut einteilen.

      Kurz vor dem Ziel durchquerten sie den Krater, der einen Durchmesser von fünfundsiebzig Metern hatte. Schwefeldämpfe, gelbe Schwefelaussonderungen und schlohweißes Gestein verfehlten ihre Wirkung auf Marina nicht. Ihr war ein wenig unheimlich zumute. Wenig später erreichten sie das eiserne Gipfelkreuz, gut vierzig Meter über dem Kraterboden.

      »Geschafft«, rief Veronika aufatmend. »Nun sieh dir dieses unbeschreiblich beeindruckende Panorama an. Wir haben Glück. Die Luft ist heute glasklar.«

      Ein kühler Wind trocknete sehr rasch den Schweiß von Marinas Stirn. Teneriffa lag ihnen zu Füßen. Veronika zeigte ihrer Tochter die Inseln La Palma, Gomera und Gran Canaria.

      »Und dort, dieser dünne Strich am Horizont, das ist Afrika«, erklärte sie so stolz, als wäre ihr dieser wunderbare Ausblick zu verdanken.

      »Sagenhaft!«

      Veronika lächelte. »Hat sich die Strapaze des Aufstiegs СКАЧАТЬ