Killer im August: 11 Thriller. A. F. Morland
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Название: Killer im August: 11 Thriller

Автор: A. F. Morland

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745213188

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      „Gib mir jetzt Carol.“

      „Hier ist sie schon“, sagte Butch.

      „Ja, Tony?“

      „Du kennst doch die Bellevue-Apartments.“

      „Natürlich.“

      „Setz dich in deinen VW und fahr da mal hin. Unterhalte dich ein wenig mit dem Tagportier. Steck ihm Geld zu. Das macht solche Leute in der Regel sehr gesprächig.“

      „Was will ich von ihm wissen?“, fragte Carol.

      „Lass dir alle Mädchen beschreiben, die Alex Sossier in letzter Zeit angeschleppt hat. Vielleicht ist ein Girl dabei, das wir durch Zufall kennen. Während du den Tagportier anzapfst, mache ich dasselbe beim Nachtportier. Jeder Hinweis kann wichtig sein. Selbst der kleinste.“

      „Ich weiß, worauf es ankommt“, sagte Carol.

      „Umso besser. Also dann, Darling. An die Arbeit.“

      Die Pamberton-Warenhäuser hatten eine zentrale Verkaufsförderungsabteilung. In der Praxis hieß das, dass die Schaufenstergestaltung an einem einzigen Ort entworfen, die Dekorationen für sämtliche Schaufenster zentral angefertigt und später an alle Pamberton-Häuser ausgeliefert wurden. Das sparte Zeit, Geld und Nerven. Und es gab die Garantie, dass sämtliche Pamberton-Auslagen überall in Chicago wie ein Ei dem anderen glichen. Hermitage Street 2635. Das war die Anschrift der Zentrale.

      Ein schlanker Bau aus Glas und Beton. Die Fenster waren nicht zu öffnen. Die Luft, die die Klimaanlage erzeugte, war weit besser als die, die von draußen reingekommen wäre. Eine Luft, mit Ionen aufgeladen, mit Ozonen angereichert. Eine Luft wie in den Rocky Mountains, ziemlich hoch oben, weit über der Baumgrenze. Ideale Arbeitsbedingungen also. Drei Geschosse dieses Hauses gehörten Pamberton. Hier saß die Nervenzentrale der Verkaufsförderungsabteilung, Hier wurde in nächtelangen Sitzungen entschieden, wie die Schaufenster zu Ostern, Pfingsten, Weihnachten und dazwischen auszusehen hatten. Und Alex Sossier hatte hier das große Zepter geschwungen. Bis gestern. Heute saß er vermutlich auf Wolke sieben und dachte darüber nach, was er falsch gemacht hatte.

      Butch und Silk falteten sich aus dem schwarzen Chevrolet Chevelle Malibu Coupe. Philby - er sah aus wie ein sensibler Künstler, hatte aber brettharte Handkanten - richtete die elegante Krawatte. Blau mit weißen Tupfen. Ein gleichfarbiges Stecktuch in der Brusttasche des gut geschnittenen Sommeranzugs.

      O'Reilly war die adrette Aufmachung seines Freundes ein Dorn im Auge. Er selbst trug Jeans und ein T-Shirt, das seinen Muskelpaketen kaum Herr wurde. Grinsend stichelte er: „Bist ja schon schön genug, Kleiner. Und die Krawatte hat sich seit unserer Abfahrt von Western Springs um keinen Millimeter verschoben. Also was soll die dämliche Herumfummelei?“

      Morton Philby warf dem Freund einen ärgerlichen Blick zu. „Hör auf, an mir herumzunörgeln. Jeder soll auf seine Art glücklich werden. Habe ich mit einem Wort erwähnt, dass du aussiehst wie ein Penner?“

      Butch blieb stehen. Er ließ die Faust wie einen Hammer auf und ab wippen. „Den Penner nimmst du jetzt auf der Stelle zurück!“

      „Aber ja“, sagte der drahtige Detektiv. Er grinste. „Die Wahrheit ist eben nicht jedermanns Sache.“

      Silk ging weiter. Butch folgte ihm wie ein Straßenräuber. „Dir gewöhne ich dein loses Mundwerk auch noch mal ab!“, schnaubte der blonde Hüne.

      „Ich hab mich nur verteidigt“, erwiderte Philby. Sie erreichten den gläsernen Eingang des Glas-Beton-Hauses. Ein Portier mit Holzbein plusterte sich vor ihnen auf und zeigte ihnen, dass er sein Gehalt nicht umsonst bekam. Sie wiesen ihre Detektivlizenzen vor, sprachen von Sossier und dass sie gern mit einigen seiner Kollegen reden würden. Der Portier nickte gnädig und gab ihnen einen Leitfaden mit auf den Weg.

      Im Erdgeschoss befanden sich die Werkstätten. Hier wurden die entworfenen Dekorationselemente angefertigt.

      Im ersten Stock gab es Probekojen, die Schaufenstergröße hatten. Hier wurde sozusagen der Dekorationsprototyp aufgebaut. Wenn die Leute mit der Arbeit fertig waren, kam Mr. Pamberton höchstpersönlich hierher. Und er sagte dann entweder: „Gut!“ oder: „Scheiße!“. Im ersten Fall breitete sich die Dekoration binnen 48 Stunden dann in Chicago wie eine Seuche aus. Im zweiten Fall gab es Ratlosigkeit unter den Angestellten, heiße Köpfe, hitzige Debatten, neue Vorschläge und andere Entwürfe sowie Überstunden bis in die späte Nacht hinein, damit die Termine nicht über den Haufen geschmissen wurden, denn das hätte ein mächtiges Chaos ausgelöst. Aber dazu war es in all den Jahren, in denen diese Verkaufsförderungsabteilung hier schon tätig war, noch kein einziges Mal gekommen. Und darauf waren die Angestellten mit Recht stolz.

      Dritter Stock: Büros. Eines davon natürlich das größte - war Sossiers Office gewesen. Heute war es leer, Silk und Butch fragten sich quer durch das Erdgeschoss. Die Angestellten sprachen nicht gut und nicht schlecht über Sossier. Sie sagten alle, dass sie privat kaum Kontakt mit dem Chefdekorateur hatten. Dass er verheiratet war, wusste sogar der kleinste Laufbursche. Dass er ein Doppelleben geführt hatte, war ihnen ausnahmslos neu. Und kein Mensch hatte davon eine Ahnung, dass Alex Sossier hin und wieder auch in den Bellevue-Apartments gewohnt hatte.

      Im zweiten Stock fanden die Detektive einen Mann mit roten Haaren. Mittelgroß. Grüner Anzug. Rote Fliege. Er erweckte den Eindruck, als wollte er unbedingt komisch aussehen. Sein linkes Lid zuckte ununterbrochen. Und damit das Lid nicht allein auffiel, zuckte auch hin und wieder seine rechte Schulter. Ein Nervenbündel ersten Ranges. Und mit einer Stimme gesegnet, für die sich sogar ein Eunuche geschämt hätte.

      „Ich hab’s heute Vormittag im Radio gehört“, sagte der Rothaarige in hohem Diskant. Dazu: Lidflattern. Schulterzucken.

      „Was war Ihr erster Gedanke?“, fragte Butch den Mann.

      „Oh, verdammt.“

      „Und der zweite Gedanke?“

      „Ach, du dickes Ei!“

      „Und wann fingen Sie an, was Vernünftiges zu denken?“

      „Nach dem dritten Whisky.“

      „Und was dachten Sie da?“, wollte Butch wissen.

      „Erst mal, dass ich noch einen vierten Whisky vertragen könnte.“ Lidflattern. Schulterzucken.

      Butch drehte die Augen nach oben. Geduld war etwas, was er nur in geringem Maße hatte. Er explodierte leicht. Seufzend ließ er Dampf ab. Und dann nickte er dem nervlich stärkeren Silk zu. Er sollte mit der Befragung weitermachen.

      Silk erkundigte sich: „Wurde was aus dem vierten Whisky?“

      „Beinahe“, erwiderte der Rothaarige, Schulterzucken. „Aber dann dachte ich, ich könnte mir doch auf den Schreck keinen antrinken.“ Lidflattern. „Ich rief ein paar Kollegen an. Sie hatten es nicht gehört. Sie dachten, ich wollte sie auf den Arm nehmen, aber mit so etwas spaßt man doch nicht. Herrje, war ich durcheinander.“ Schulterzucken. „Ich bin es eigentlich noch immer.“ Lidflattern. „Alex Sossier ... Sie müssen wissen, er hat den Pamberton-Schaufenstern sozusagen seinen ganz persönlichen Stempel aufgeprägt. Es gab nichts, was nicht seine Handschrift trug. Ein großartiger Fachmann. Dabei ein Realist. Und über einen Ideenreichtum verfügte er, sage ich Ihnen. Der war einfach nicht in Verlegenheit zu bringen.“

      „Er СКАЧАТЬ